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Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

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die macht/ vnd braucht sie nicht/ man gebe jm dann
Gelt/ so kan er nicht ohn Tyranney vnd Geitz seyn.
Hat er aber die macht nicht/ so ists warlich ein groß
Laster/ daß er vnder diesem schein so viel Wittwen
vnnd Waisen jhres Armuths beraubet/ vnnd sich
einer solchen macht/ die er nicht hat/ so hochmütig-
lich rühmet.

Idem ibid pag 194.

CCXLI. Von Träumen.

ES traumet einem/ wie er in seinem eigen
Blut schwimme/ die Artzte legten jhn den
Traun folgenden tag auß/ daß er viel vber-
flüssig Blut hette/ liessen jhm ein Ader
springen/ starb also vnder dem Aderlassen.

D. Peucerus de Diuin. pag 273.

CCXLII. Von Antonio Musa.

ANtonius Musa/ Keysers Augusti Artzt/
träumete/ ehe dann die Schlacht in Philippis
zwischen Cassio vnd Bruto gehalten ward/
Augusti Zelt were im Leger geplündert.
Augustus wirdt gewarnet/ deßwegen zeucht er
hinweg. Vnnd solcher Traum ist nicht gar vergeb-
lich gewesen: Dann vnder dem streit ward das ein
Horn geschlagen/ vnnd das Zelt von Bruto ge-
plündert.

Idem ibidem.

CCXLIII. Von Creso.

ES träumet Creso auff ein zeit/ wie sein El-
ter Sohn/ Athis genandt/ so in allen Rit-
terlichen Wehren vnnd im Springen ge-
schickt war/ durch Wafen vmbkäme. Der

König

die macht/ vnd braucht ſie nicht/ man gebe jm dann
Gelt/ ſo kan er nicht ohn Tyranney vnd Geitz ſeyn.
Hat er aber die macht nicht/ ſo iſts warlich ein groß
Laſter/ daß er vnder dieſem ſchein ſo viel Wittwen
vnnd Waiſen jhres Armuths beraubet/ vnnd ſich
einer ſolchen macht/ die er nicht hat/ ſo hochmuͤtig-
lich ruͤhmet.

Idem ibid pag 194.

CCXLI. Von Traͤumen.

ES traumet einem/ wie er in ſeinem eigen
Blut ſchwimme/ die Artzte legten jhn den
Traũ folgenden tag auß/ daß er viel vber-
fluͤſſig Blut hette/ lieſſen jhm ein Ader
ſpringen/ ſtarb alſo vnder dem Aderlaſſen.

D. Peucerus de Diuin. pag 273.

CCXLII. Von Antonio Muſa.

ANtonius Muſa/ Keyſers Auguſti Artzt/
traͤumete/ ehe dañ die Schlacht in Philippis
zwiſchen Caſſio vnd Bruto gehalten ward/
Auguſti Zelt were im Leger gepluͤndert.
Auguſtus wirdt gewarnet/ deſzwegen zeucht er
hinweg. Vnnd ſolcher Traum iſt nicht gar vergeb-
lich geweſen: Dann vnder dem ſtreit ward das ein
Horn geſchlagen/ vnnd das Zelt von Bruto ge-
pluͤndert.

Idem ibidem.

CCXLIII. Von Creſo.

ES traͤumet Creſo auff ein zeit/ wie ſein El-
ter Sohn/ Athis genandt/ ſo in allen Rit-
terlichen Wehren vnnd im Springen ge-
ſchickt war/ durch Wafen vmbkaͤme. Der

Koͤnig
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[263/0289] die macht/ vnd braucht ſie nicht/ man gebe jm dann Gelt/ ſo kan er nicht ohn Tyranney vnd Geitz ſeyn. Hat er aber die macht nicht/ ſo iſts warlich ein groß Laſter/ daß er vnder dieſem ſchein ſo viel Wittwen vnnd Waiſen jhres Armuths beraubet/ vnnd ſich einer ſolchen macht/ die er nicht hat/ ſo hochmuͤtig- lich ruͤhmet. Idem ibid pag 194. CCXLI. Von Traͤumen. ES traumet einem/ wie er in ſeinem eigen Blut ſchwimme/ die Artzte legten jhn den Traũ folgenden tag auß/ daß er viel vber- fluͤſſig Blut hette/ lieſſen jhm ein Ader ſpringen/ ſtarb alſo vnder dem Aderlaſſen. D. Peucerus de Diuin. pag 273. CCXLII. Von Antonio Muſa. ANtonius Muſa/ Keyſers Auguſti Artzt/ traͤumete/ ehe dañ die Schlacht in Philippis zwiſchen Caſſio vnd Bruto gehalten ward/ Auguſti Zelt were im Leger gepluͤndert. Auguſtus wirdt gewarnet/ deſzwegen zeucht er hinweg. Vnnd ſolcher Traum iſt nicht gar vergeb- lich geweſen: Dann vnder dem ſtreit ward das ein Horn geſchlagen/ vnnd das Zelt von Bruto ge- pluͤndert. Idem ibidem. CCXLIII. Von Creſo. ES traͤumet Creſo auff ein zeit/ wie ſein El- ter Sohn/ Athis genandt/ ſo in allen Rit- terlichen Wehren vnnd im Springen ge- ſchickt war/ durch Wafen vmbkaͤme. Der Koͤnig

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Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/289>, abgerufen am 24.11.2024.