Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.erste war von Alexandri geburt/ welche zeitung jhm CCCL. Von einem Metziger. FVr etlichen wenigen Jaren war ein Metzi- Ja ja wol geront vnd gereden/ Wolt
erſte war von Alexandri geburt/ welche zeitung jhm CCCL. Von einem Metziger. FVr etlichẽ wenigẽ Jaren war ein Metzi- Ja ja wol geront vnd gereden/ Wolt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0406" n="380"/> erſte war von Alexandri geburt/ welche zeitung jhm<lb/> ſehr lieb war. Die ander von dẽ Sieg Parmenionis.<lb/> Die dritte/ von einem Wettlauffenden Pferd/ wel-<lb/> ches auff dem Jaͤhrlichen Feſt ſo ſie Jovi Olympi-<lb/> co zu ehren angeſtellt hatten/ darauff den ſonderlich<lb/> Schaw ſpiel/ wunderbariiche kuͤnſte/ Kampff vnd<lb/> dergleichen gehalten vnd geſehen wurden/ den Sieg<lb/> erlanget. Da nun dieſe drey zeitũg jm zu gleich auff<lb/> einen tag kommen/ ſoll er geſagt haben: O lieber<lb/> Gott/ gib mir vor dieſe groſſe Gutthaten ein klei-<lb/> nes vngluͤck/ damit wolt er andeuten/ das Gluͤck ſey<lb/> vnbeſtendig/ vnd kom gemeinlich auff freud wider-<lb/> vmb leydt/ vnd wenn es gleich offt vmb den Men-<lb/> ſchẽ ſehr wol ſtehe/ ſo gehe es doch bißweilen zu vn-<lb/> derſt vnd oberſt/ wan Gott die Hand abwẽde. Her-<lb/> gegen/ wo Gott ſein gnad vnd ſegen gebe/ da werden<lb/> auch kleine ding gros. Dann GOtt kan kleine ding<lb/> gros/ vnd groſſe ding klein machen. Daher ſoll man<lb/> zu zeitẽ des gluͤcks nit ſtoltziren/ weil man vielmals<lb/> nit weiß/ was der ſpaͤtte Abend bringt/ wie daſſelb<lb/> auch Ambroſius lehret/ da er ſagt: Wo iſt ein weiſer<lb/> der da nit wiſſe/ daß der Menſchen haͤndel auff ei-<lb/> ner Kugel ſtehen/ ſintemal ſie nicht allweg einerley<lb/> außgang haben/ ſondern derſelbe bißweilen veraͤn-<lb/> dert wird. <hi rendition="#aq">D Victorin. Strig. in comment. in li. Tuſ-<lb/> cul. pag. 452 &</hi> 453.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCCL.</hi></hi> Von einem Metziger.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">F</hi>Vr etlichẽ wenigẽ Jaren war ein Metzi-<lb/> ger zu Roſtoch/ der ließ ſich kein muͤhe<lb/><supplied>n</supplied>och Arbeit trawren/ wan er wuſte einen<lb/> fenning zu verdienen. Da er nun auff dz<lb/><gap reason="illegible" unit="words"/> kam/ ſagt er in Saͤchſiſcher ſprach.</p><lb/> <p>Ja ja wol geront vnd gereden/<lb/><hi rendition="#et">Nach einem Lacken vnd vjer breden/</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wolt</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [380/0406]
erſte war von Alexandri geburt/ welche zeitung jhm
ſehr lieb war. Die ander von dẽ Sieg Parmenionis.
Die dritte/ von einem Wettlauffenden Pferd/ wel-
ches auff dem Jaͤhrlichen Feſt ſo ſie Jovi Olympi-
co zu ehren angeſtellt hatten/ darauff den ſonderlich
Schaw ſpiel/ wunderbariiche kuͤnſte/ Kampff vnd
dergleichen gehalten vnd geſehen wurden/ den Sieg
erlanget. Da nun dieſe drey zeitũg jm zu gleich auff
einen tag kommen/ ſoll er geſagt haben: O lieber
Gott/ gib mir vor dieſe groſſe Gutthaten ein klei-
nes vngluͤck/ damit wolt er andeuten/ das Gluͤck ſey
vnbeſtendig/ vnd kom gemeinlich auff freud wider-
vmb leydt/ vnd wenn es gleich offt vmb den Men-
ſchẽ ſehr wol ſtehe/ ſo gehe es doch bißweilen zu vn-
derſt vnd oberſt/ wan Gott die Hand abwẽde. Her-
gegen/ wo Gott ſein gnad vnd ſegen gebe/ da werden
auch kleine ding gros. Dann GOtt kan kleine ding
gros/ vnd groſſe ding klein machen. Daher ſoll man
zu zeitẽ des gluͤcks nit ſtoltziren/ weil man vielmals
nit weiß/ was der ſpaͤtte Abend bringt/ wie daſſelb
auch Ambroſius lehret/ da er ſagt: Wo iſt ein weiſer
der da nit wiſſe/ daß der Menſchen haͤndel auff ei-
ner Kugel ſtehen/ ſintemal ſie nicht allweg einerley
außgang haben/ ſondern derſelbe bißweilen veraͤn-
dert wird. D Victorin. Strig. in comment. in li. Tuſ-
cul. pag. 452 & 453.
CCCL. Von einem Metziger.
FVr etlichẽ wenigẽ Jaren war ein Metzi-
ger zu Roſtoch/ der ließ ſich kein muͤhe
noch Arbeit trawren/ wan er wuſte einen
fenning zu verdienen. Da er nun auff dz
_ kam/ ſagt er in Saͤchſiſcher ſprach.
Ja ja wol geront vnd gereden/
Nach einem Lacken vnd vjer breden/
Wolt
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