Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybriden. In: Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brünn 4 (1866), S. 3-47.eine Form kommt 78mal vor und ist in sämmtlichen Merkmalen hybrid. Die Entwicklung der Hybriden, wenn ihre Stammarten in 3 Merk- Auch hier liegt eine Combinationsreihe vor, in welcher die Ent- Ausserdem wurden noch mehrere Experimente mit einer geringeren Bezeichnet n die Anzahl der characteristischen Unterschiede an eine Form kommt 78mal vor und ist in sämmtlichen Merkmalen hybrid. Die Entwicklung der Hybriden, wenn ihre Stammarten in 3 Merk- Auch hier liegt eine Combinationsreihe vor, in welcher die Ent- Ausserdem wurden noch mehrere Experimente mit einer geringeren Bezeichnet n die Anzahl der characteristischen Unterschiede an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0033" n="22"/> eine Form kommt 78mal vor und ist in sämmtlichen Merkmalen hybrid.<lb/> Die Verhältnisse 10:19:43:78 kommen den Verhältnissen 10:20:<lb/> 40:80 oder 1:2:4:8 so nahe, dass letztere ohne Zweifel die rich-<lb/> tigen Werthe darstellen.</p><lb/> <p>Die Entwicklung der Hybriden, wenn ihre Stammarten in 3 Merk-<lb/> malen verschieden sind, erfolgt daher nach dem Ausdrucke:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ABC + ABc + AbC + Abc + aBC + aBc + abC + abc + 2 ABCc +<lb/> 2 AbCc + 2 aBCc + 2 abCc + 2 ABbC + 2 ABbc + 2 aBbC + 2 aBbc +<lb/> 2 AaBC + 2 AaBc + 2 AabC + 2 Aabc + 4 ABbCc + 4 aBbCc +<lb/> 4 AaBCc + 4 AabCc + 4 AaBbC + 4 AaBbc + 8 AaBbCc</hi>.</hi></p><lb/> <p>Auch hier liegt eine Combinationsreihe vor, in welcher die Ent-<lb/> wicklungsreihe für die Merkmale <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">a, B</hi> und <hi rendition="#i">b, C</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> mit ein-<lb/> ander verbunden sind. Die Ausdrücke:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">A + 2 Aa + a<lb/> B + 2 Bb + b<lb/> C + 2 Cc + c</hi></hi><lb/> geben sämmtliche Glieder der Reihe. Die constanten Verbindungen,<lb/> welche in derselben vorkommen, entsprechen allen Combinationen, wel-<lb/> che zwischen den Merkmalen <hi rendition="#i">A, B, C, a, b, c</hi> möglich sind; zwei davon,<lb/><hi rendition="#i">ABC</hi> und <hi rendition="#i">abc</hi> gleichen den beiden Stammpflanzen.</p><lb/> <p>Ausserdem wurden noch mehrere Experimente mit einer geringeren<lb/> Anzahl Versuchspflanzen durchgeführt, bei welchen die übrigen Merk-<lb/> male zu zwei und drei hybrid verbunden waren; alle lieferten annähernd<lb/> gleiche Resultate. Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass für sämmt-<lb/> liche in die Versuche aufgenommenen Merkmale der Satz Giltigkeit<lb/> habe: <hi rendition="#g">die Nachkommen der Hybriden, in welchen mehrere<lb/> wesentlich verschiedene Merkmale vereinigt sind, stel-<lb/> len die Glieder einer Combinationsreihe vor, in welchen<lb/> die Entwicklungsreihen für je zwei differirende Merkmale<lb/> verbunden sind</hi>. Damit ist zugleich erwiesen, dass <hi rendition="#g">das Verhalten<lb/> je zweier differirender Merkmale in hybrider Verbindung<lb/> unabhängig ist von den anderweitigen Unterschieden an<lb/> den beiden Stammpflanzen</hi>.</p><lb/> <p>Bezeichnet <hi rendition="#i">n</hi> die Anzahl der characteristischen Unterschiede an<lb/> den beiden Stammpflanzen, so gibt 3<hi rendition="#sup">n</hi> die Gliederzahl der Combinations-<lb/> reihe, 4<hi rendition="#sup">n</hi> die Anzahl der Individuen, welche in die Reihe gehören, und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0033]
eine Form kommt 78mal vor und ist in sämmtlichen Merkmalen hybrid.
Die Verhältnisse 10:19:43:78 kommen den Verhältnissen 10:20:
40:80 oder 1:2:4:8 so nahe, dass letztere ohne Zweifel die rich-
tigen Werthe darstellen.
Die Entwicklung der Hybriden, wenn ihre Stammarten in 3 Merk-
malen verschieden sind, erfolgt daher nach dem Ausdrucke:
ABC + ABc + AbC + Abc + aBC + aBc + abC + abc + 2 ABCc +
2 AbCc + 2 aBCc + 2 abCc + 2 ABbC + 2 ABbc + 2 aBbC + 2 aBbc +
2 AaBC + 2 AaBc + 2 AabC + 2 Aabc + 4 ABbCc + 4 aBbCc +
4 AaBCc + 4 AabCc + 4 AaBbC + 4 AaBbc + 8 AaBbCc.
Auch hier liegt eine Combinationsreihe vor, in welcher die Ent-
wicklungsreihe für die Merkmale A und a, B und b, C und c mit ein-
ander verbunden sind. Die Ausdrücke:
A + 2 Aa + a
B + 2 Bb + b
C + 2 Cc + c
geben sämmtliche Glieder der Reihe. Die constanten Verbindungen,
welche in derselben vorkommen, entsprechen allen Combinationen, wel-
che zwischen den Merkmalen A, B, C, a, b, c möglich sind; zwei davon,
ABC und abc gleichen den beiden Stammpflanzen.
Ausserdem wurden noch mehrere Experimente mit einer geringeren
Anzahl Versuchspflanzen durchgeführt, bei welchen die übrigen Merk-
male zu zwei und drei hybrid verbunden waren; alle lieferten annähernd
gleiche Resultate. Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass für sämmt-
liche in die Versuche aufgenommenen Merkmale der Satz Giltigkeit
habe: die Nachkommen der Hybriden, in welchen mehrere
wesentlich verschiedene Merkmale vereinigt sind, stel-
len die Glieder einer Combinationsreihe vor, in welchen
die Entwicklungsreihen für je zwei differirende Merkmale
verbunden sind. Damit ist zugleich erwiesen, dass das Verhalten
je zweier differirender Merkmale in hybrider Verbindung
unabhängig ist von den anderweitigen Unterschieden an
den beiden Stammpflanzen.
Bezeichnet n die Anzahl der characteristischen Unterschiede an
den beiden Stammpflanzen, so gibt 3n die Gliederzahl der Combinations-
reihe, 4n die Anzahl der Individuen, welche in die Reihe gehören, und
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