Menger, Carl: Die Irrthümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie. Wien, 1884.Sechzehnter Brief. "Wir sind mit dem Buche fertig!" -- mit Die Zukunft, und zwar, wie ich hoffe, eine nicht Wie dem aber auch immer sein mag, Eines scheint Sechzehnter Brief. „Wir sind mit dem Buche fertig!“ — mit Die Zukunft, und zwar, wie ich hoffe, eine nicht Wie dem aber auch immer sein mag, Eines scheint <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0102" n="[86]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Sechzehnter Brief.</hi> </head><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Wir sind mit dem Buche fertig</hi>!“ — mit<lb/> diesen triumphirenden Worten, aus welchen die edelste<lb/> Genugthuung spricht, schliesst <hi rendition="#g">Schmoller</hi> die Kritik<lb/> meines Werkes, eine Kritik, welche in Rücksicht auf<lb/> Sachkenntniss und auf Objectivität des Urtheils, zum<lb/> mindesten in der wissenschaftlichen Literatur, kaum<lb/> ihres Gleichen haben dürfte.</p><lb/> <p>Die Zukunft, und zwar, wie ich hoffe, eine nicht<lb/> allzu ferne Zukunft, wird darüber entscheiden, ob<lb/><hi rendition="#g">Schmoller</hi> mit meinen methodologischen Unter-<lb/> suchungen, oder ich mit dem Methodiker <hi rendition="#g">Schmoller</hi><lb/> „fertig“ geworden. Fast scheint die bisherige Ent-<lb/> wickelung des durch meine Untersuchungen neu an-<lb/> geregten methodologischen Streites darauf hinzudeuten,<lb/> dass der Herausgeber des Berliner Jahrbuches die<lb/><hi rendition="#i">toga picta</hi> und die <hi rendition="#i">tunica palmata</hi> in etwas voreiliger<lb/> Weise angelegt, ja der historischen Schule, als deren<lb/> brüllender Löwe er auftrat, einen bösen Dienst er-<lb/> wiesen habe.</p><lb/> <p>Wie dem aber auch immer sein mag, Eines scheint<lb/> mir schon heute festzustehen. Mag der Methodiker<lb/><hi rendition="#g">Schmoller</hi> in Hinkunft noch so löwenhaft im Spree-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[86]/0102]
Sechzehnter Brief.
„Wir sind mit dem Buche fertig!“ — mit
diesen triumphirenden Worten, aus welchen die edelste
Genugthuung spricht, schliesst Schmoller die Kritik
meines Werkes, eine Kritik, welche in Rücksicht auf
Sachkenntniss und auf Objectivität des Urtheils, zum
mindesten in der wissenschaftlichen Literatur, kaum
ihres Gleichen haben dürfte.
Die Zukunft, und zwar, wie ich hoffe, eine nicht
allzu ferne Zukunft, wird darüber entscheiden, ob
Schmoller mit meinen methodologischen Unter-
suchungen, oder ich mit dem Methodiker Schmoller
„fertig“ geworden. Fast scheint die bisherige Ent-
wickelung des durch meine Untersuchungen neu an-
geregten methodologischen Streites darauf hinzudeuten,
dass der Herausgeber des Berliner Jahrbuches die
toga picta und die tunica palmata in etwas voreiliger
Weise angelegt, ja der historischen Schule, als deren
brüllender Löwe er auftrat, einen bösen Dienst er-
wiesen habe.
Wie dem aber auch immer sein mag, Eines scheint
mir schon heute festzustehen. Mag der Methodiker
Schmoller in Hinkunft noch so löwenhaft im Spree-
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