Menger, Carl: Die Irrthümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie. Wien, 1884.Aber noch einen anderen, ungleich grösseren Dienst Durch Kritiken dieser Art gelangen wir in Freilich, dass ein Schriftsteller von bekannterem Aber noch einen anderen, ungleich grösseren Dienst Durch Kritiken dieser Art gelangen wir in Freilich, dass ein Schriftsteller von bekannterem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0020" n="4"/> <p>Aber noch einen anderen, ungleich grösseren Dienst<lb/> erweisen uns Kritiken von jener Art, von welchen ich<lb/> hier spreche. Es werden in denselben Einwände er-<lb/> hoben, welche so fern ab von den Gedankenkreisen<lb/> ernster Gelehrter liegen, dass Niemand, welcher in der<lb/> Sache einigermassen orientirt ist, am wenigsten der<lb/> Autor eines Werkes selbst auf dieselben zu verfallen<lb/> vermöchte, welche indess durch eine merkwürdige Zu-<lb/> sammenstimmung der Geister in den Köpfen aller ober-<lb/> flächlichen und mit den behandelten Materien nicht<lb/> genügend vertrauten Leser wissenschaftlicher Werke<lb/> zu entstehen pflegen.</p><lb/> <p>Durch Kritiken dieser Art gelangen wir in<lb/> dankenswerthester Weise zur Kenntniss der gröbsten<lb/> Missverständnisse, welchen unsere Schriften in gewissen<lb/> Leserkreisen ausgesetzt sind und erlangen auf diese<lb/> Art die erwünschte Gelegenheit, denselben wirksam<lb/> zu begegnen. Kritiken von jener Kategorie, von welchen<lb/> ich hier spreche, spielen in der wissenschaftlichen Dis-<lb/> cussion solcherart gleichsam die Rolle jener gewissen<lb/> Figur in der italienischen Komödie, welche durch ihre<lb/> halb missverständlichen, halb bösartigen Einwürfe die<lb/> Entwicklung der Handlung zu hemmen scheint, sie<lb/> jedoch in eben so wirksamer als erheiternder Weise<lb/> fördert.</p><lb/> <p>Freilich, dass ein Schriftsteller von bekannterem<lb/> Namen, und in mehr als einer Rücksicht anerkennens-<lb/> werthem Verdienste, dem auf die Verbreitung seiner<lb/> Ideen bedachten Autor eines Werkes dadurch hilfreich<lb/> beispringt, dass er in der wissenschaftlichen Discussion<lb/> eine Rolle so secundärer Natur übernimmt, ist nicht<lb/> eben häufig; geradezu ein Glücksfall, wenn unser<lb/> Gegner durch die äusseren Machtmittel, die er in seinen<lb/> Händen vereinigt, und durch die Art, in welcher er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0020]
Aber noch einen anderen, ungleich grösseren Dienst
erweisen uns Kritiken von jener Art, von welchen ich
hier spreche. Es werden in denselben Einwände er-
hoben, welche so fern ab von den Gedankenkreisen
ernster Gelehrter liegen, dass Niemand, welcher in der
Sache einigermassen orientirt ist, am wenigsten der
Autor eines Werkes selbst auf dieselben zu verfallen
vermöchte, welche indess durch eine merkwürdige Zu-
sammenstimmung der Geister in den Köpfen aller ober-
flächlichen und mit den behandelten Materien nicht
genügend vertrauten Leser wissenschaftlicher Werke
zu entstehen pflegen.
Durch Kritiken dieser Art gelangen wir in
dankenswerthester Weise zur Kenntniss der gröbsten
Missverständnisse, welchen unsere Schriften in gewissen
Leserkreisen ausgesetzt sind und erlangen auf diese
Art die erwünschte Gelegenheit, denselben wirksam
zu begegnen. Kritiken von jener Kategorie, von welchen
ich hier spreche, spielen in der wissenschaftlichen Dis-
cussion solcherart gleichsam die Rolle jener gewissen
Figur in der italienischen Komödie, welche durch ihre
halb missverständlichen, halb bösartigen Einwürfe die
Entwicklung der Handlung zu hemmen scheint, sie
jedoch in eben so wirksamer als erheiternder Weise
fördert.
Freilich, dass ein Schriftsteller von bekannterem
Namen, und in mehr als einer Rücksicht anerkennens-
werthem Verdienste, dem auf die Verbreitung seiner
Ideen bedachten Autor eines Werkes dadurch hilfreich
beispringt, dass er in der wissenschaftlichen Discussion
eine Rolle so secundärer Natur übernimmt, ist nicht
eben häufig; geradezu ein Glücksfall, wenn unser
Gegner durch die äusseren Machtmittel, die er in seinen
Händen vereinigt, und durch die Art, in welcher er
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