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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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A. liegen. Wegen Feuersicherheit ist es besser, die ganze Küche mit
Steinen zu pflastern als sie zu dielen; da jedoch ein Steinfußboden
sehr kalt ist, auch in den oberen Stockwerken mehr lastet als eine
Holzdiele, so ist es ausreichend, wenn um den Feuerherd eine Pfla-
sterung gelegt wird, die 2 Fuß nach jeder Seite hin vorspringt.
Lehm- oder Gypsestriche sind nicht zweckmäßig, weil sie von der vielen
in Küchen verbreiteten Nässe verdorben werden.

Die Herde werden meistentheils nur deswegen groß angelegt,
um sie gleichzeitig als Tisch benutzen zu können, welches aber nichts
taugt, denn je größer der Herd ist, um so größer muß der ihn um-
gebende Nauchmantel werden, welches viele Nachtheile hat, wie wir
gleich sehen werden.

Man bringt den Herd in großen Küchen zuweilen auch so an,
daß man von 3 Seiten, oder auch von allen 4 Seiten um ihn her-
um gehen kann. Diese großen Herde sind jedoch in der letzten Zeit,
wo man das offene Feuer gegen die sogenannten verdeckten Herde
vertauscht hat, immer seltner geworden.

Ferner muß ein Herd so stehen, daß ihn nicht unmittelbare
Zugluft treffen kann, also nicht unmittelbar an einer Küchenthür, beson-
ders wenn diese (wie auf dem Lande häufig) unmittelbar ins Freie führt.

Die Rauchmäntel (Schurze, Schlotmäntel) dienen dazu den
vom Küchenherde aufsteigenden Rauch aufzufangen und dem darüber-
liegenden Schornsteinrohre zuzuführen. Aus dieser Hauptbedingung
entstehen alle Nebenbedingungen für die Einrichtung der Rauchmäntel.
Sie müssen deshalb so steil als möglich sein, weil in einer steilen
Wölbung der Rauch besser abzieht als in einer flachen.

Sie müssen ferner so nahe wie möglich über dem Herde anfan-
gen, damit sie den Rauch sogleich auffangen. Man nimmt für die
lichte senkrechte Höhe zwischen der Unterkante des Rauchmantels und
dem Fußboden höchstens 51/2 Fuß an.

Sie müssen so weit als es angeht über den Herd vorstehen, da-
mit der Rauch nicht unter ihnen weg in die Küche schlagen kann.
Damit aber die Rauchmäntel nicht zu groß werden, nimmt man an,
daß zwischen dem Herde und der innern Kante des Rauchmantels
mindestens 6 Zoll in wagerechter Entfernung gemessen verbleiben.
Sind die Herde klein, so kann man den Rauchmantel noch weiter
vorspringen lassen, welches besser ist.

Tafel X. Fig. 245 zeigt die Anlage eines Rauchmantels im
Grundriß. Er liegt in einer Ecke des Küchenraumes. Den Stein-
verband der Wölbung haben wir bereits §. 50 gezeigt. Die Unter-

A. liegen. Wegen Feuerſicherheit iſt es beſſer, die ganze Küche mit
Steinen zu pflaſtern als ſie zu dielen; da jedoch ein Steinfußboden
ſehr kalt iſt, auch in den oberen Stockwerken mehr laſtet als eine
Holzdiele, ſo iſt es ausreichend, wenn um den Feuerherd eine Pfla-
ſterung gelegt wird, die 2 Fuß nach jeder Seite hin vorſpringt.
Lehm- oder Gypseſtriche ſind nicht zweckmäßig, weil ſie von der vielen
in Küchen verbreiteten Näſſe verdorben werden.

Die Herde werden meiſtentheils nur deswegen groß angelegt,
um ſie gleichzeitig als Tiſch benutzen zu können, welches aber nichts
taugt, denn je größer der Herd iſt, um ſo größer muß der ihn um-
gebende Nauchmantel werden, welches viele Nachtheile hat, wie wir
gleich ſehen werden.

Man bringt den Herd in großen Küchen zuweilen auch ſo an,
daß man von 3 Seiten, oder auch von allen 4 Seiten um ihn her-
um gehen kann. Dieſe großen Herde ſind jedoch in der letzten Zeit,
wo man das offene Feuer gegen die ſogenannten verdeckten Herde
vertauſcht hat, immer ſeltner geworden.

Ferner muß ein Herd ſo ſtehen, daß ihn nicht unmittelbare
Zugluft treffen kann, alſo nicht unmittelbar an einer Küchenthür, beſon-
ders wenn dieſe (wie auf dem Lande häufig) unmittelbar ins Freie führt.

Die Rauchmäntel (Schurze, Schlotmäntel) dienen dazu den
vom Küchenherde aufſteigenden Rauch aufzufangen und dem darüber-
liegenden Schornſteinrohre zuzuführen. Aus dieſer Hauptbedingung
entſtehen alle Nebenbedingungen für die Einrichtung der Rauchmäntel.
Sie müſſen deshalb ſo ſteil als möglich ſein, weil in einer ſteilen
Wölbung der Rauch beſſer abzieht als in einer flachen.

Sie müſſen ferner ſo nahe wie möglich über dem Herde anfan-
gen, damit ſie den Rauch ſogleich auffangen. Man nimmt für die
lichte ſenkrechte Höhe zwiſchen der Unterkante des Rauchmantels und
dem Fußboden höchſtens 5½ Fuß an.

Sie müſſen ſo weit als es angeht über den Herd vorſtehen, da-
mit der Rauch nicht unter ihnen weg in die Küche ſchlagen kann.
Damit aber die Rauchmäntel nicht zu groß werden, nimmt man an,
daß zwiſchen dem Herde und der innern Kante des Rauchmantels
mindeſtens 6 Zoll in wagerechter Entfernung gemeſſen verbleiben.
Sind die Herde klein, ſo kann man den Rauchmantel noch weiter
vorſpringen laſſen, welches beſſer iſt.

Tafel X. Fig. 245 zeigt die Anlage eines Rauchmantels im
Grundriß. Er liegt in einer Ecke des Küchenraumes. Den Stein-
verband der Wölbung haben wir bereits §. 50 gezeigt. Die Unter-

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[254/0264] A. liegen. Wegen Feuerſicherheit iſt es beſſer, die ganze Küche mit Steinen zu pflaſtern als ſie zu dielen; da jedoch ein Steinfußboden ſehr kalt iſt, auch in den oberen Stockwerken mehr laſtet als eine Holzdiele, ſo iſt es ausreichend, wenn um den Feuerherd eine Pfla- ſterung gelegt wird, die 2 Fuß nach jeder Seite hin vorſpringt. Lehm- oder Gypseſtriche ſind nicht zweckmäßig, weil ſie von der vielen in Küchen verbreiteten Näſſe verdorben werden. Die Herde werden meiſtentheils nur deswegen groß angelegt, um ſie gleichzeitig als Tiſch benutzen zu können, welches aber nichts taugt, denn je größer der Herd iſt, um ſo größer muß der ihn um- gebende Nauchmantel werden, welches viele Nachtheile hat, wie wir gleich ſehen werden. Man bringt den Herd in großen Küchen zuweilen auch ſo an, daß man von 3 Seiten, oder auch von allen 4 Seiten um ihn her- um gehen kann. Dieſe großen Herde ſind jedoch in der letzten Zeit, wo man das offene Feuer gegen die ſogenannten verdeckten Herde vertauſcht hat, immer ſeltner geworden. Ferner muß ein Herd ſo ſtehen, daß ihn nicht unmittelbare Zugluft treffen kann, alſo nicht unmittelbar an einer Küchenthür, beſon- ders wenn dieſe (wie auf dem Lande häufig) unmittelbar ins Freie führt. Die Rauchmäntel (Schurze, Schlotmäntel) dienen dazu den vom Küchenherde aufſteigenden Rauch aufzufangen und dem darüber- liegenden Schornſteinrohre zuzuführen. Aus dieſer Hauptbedingung entſtehen alle Nebenbedingungen für die Einrichtung der Rauchmäntel. Sie müſſen deshalb ſo ſteil als möglich ſein, weil in einer ſteilen Wölbung der Rauch beſſer abzieht als in einer flachen. Sie müſſen ferner ſo nahe wie möglich über dem Herde anfan- gen, damit ſie den Rauch ſogleich auffangen. Man nimmt für die lichte ſenkrechte Höhe zwiſchen der Unterkante des Rauchmantels und dem Fußboden höchſtens 5½ Fuß an. Sie müſſen ſo weit als es angeht über den Herd vorſtehen, da- mit der Rauch nicht unter ihnen weg in die Küche ſchlagen kann. Damit aber die Rauchmäntel nicht zu groß werden, nimmt man an, daß zwiſchen dem Herde und der innern Kante des Rauchmantels mindeſtens 6 Zoll in wagerechter Entfernung gemeſſen verbleiben. Sind die Herde klein, ſo kann man den Rauchmantel noch weiter vorſpringen laſſen, welches beſſer iſt. Tafel X. Fig. 245 zeigt die Anlage eines Rauchmantels im Grundriß. Er liegt in einer Ecke des Küchenraumes. Den Stein- verband der Wölbung haben wir bereits §. 50 gezeigt. Die Unter-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/264>, abgerufen am 22.11.2024.