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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Schwierigkeiten, bei flachen Dächern dagegen gar keine, weil bei diesen
die Röhren herauskommen können wo sie wollen, indem sie dann nur
wenig Erhöhung bedürfen, um bis über der First zu stehen.
9) Man muß darauf sehen, immer so viel Röhren wie möglich
in einem Kasten zu vereinigen, weil dadurch weniger Durchbrechungen
der Dachfläche entstehen, wodurch Einregnungen vermieden werden.
10) Jn jedem neugebauten Hause rauchen alle weite und enge
Röhren so lange ein, bis sie ausgetrocknet sind; worauf zu
achten ist, ehe man vielleicht Abänderungen mit ihnen vornimmt.
11) Um den Druck einer nebligen Luft, oder den Stoß des Win-
des, oder die Sonnenstrahlen abzuhalten, kann man erforderlichen
Falles Kappen auf die Schornsteine so setzen, daß der Rauch gegen
Nord und Süd abziehen kann, weil aus diesen Weltgegenden die we-
nigsten und schwächsten Winde wehen.
12) Je länger ein Schornstein ist, um so weniger raucht er ein,
je kürzer, um so eher, deswegen rauchen die Feuerungen einstöckiger
Häuser leichter ein, als solcher die 2 und mehrere Stockwerke haben.
13) Je weiter ein Schornstein ist, um so eher raucht er ein,
die größte übliche Weite ist 18 Zoll im Quadrat, die geringste 6 Zoll
im Quadrat.
14) Eine senkrecht in die Höhe steigende Rauchröhre ist die
kürzeste, wird folglich am leichtesten von dem Rauche erwärmt und
zieht demnach am besten; zugleich ist sie die leichteste und auch die
wohlfeilste.
15) Wenn man Stubenofenröhren unter den Rauchmantel eines
Küchenschornsteines leitet, so werden dergleichen Oefen immer ein-
rauchen. Heizt man sie von den Stuben aus, so schlägt der Rauch
in die Stuben, heizt man sie von der Küche aus, so schlägt der Rauch
in die Küche. Es müssen also Stubenöfen immer ihre besonderen
Rauchröhren haben.
16) Noch viel fehlerhafter aber ist es, den Rauch von Stuben-
öfen in ein Küchenrohr aus einer von unten heraufkommenden Feue-
rung zu leiten, weil in diesem Falle der Ofen immer einrau-
chen wird.
§. 60. Dunströhren.

Sie dienen nicht zur Abführung des Rauches, sondern zur Ab-
führung der Dämpfe in Küchen, Waschhäusern, Brauereien etc. Wo
eine offene Feuerung und damit verbundene Rauchmäntel und Schorn-
steine vorhanden sind, bedarf man der Dunströhren nicht, da die of-

Schwierigkeiten, bei flachen Dächern dagegen gar keine, weil bei dieſen
die Röhren herauskommen können wo ſie wollen, indem ſie dann nur
wenig Erhöhung bedürfen, um bis über der Firſt zu ſtehen.
9) Man muß darauf ſehen, immer ſo viel Röhren wie möglich
in einem Kaſten zu vereinigen, weil dadurch weniger Durchbrechungen
der Dachfläche entſtehen, wodurch Einregnungen vermieden werden.
10) Jn jedem neugebauten Hauſe rauchen alle weite und enge
Röhren ſo lange ein, bis ſie ausgetrocknet ſind; worauf zu
achten iſt, ehe man vielleicht Abänderungen mit ihnen vornimmt.
11) Um den Druck einer nebligen Luft, oder den Stoß des Win-
des, oder die Sonnenſtrahlen abzuhalten, kann man erforderlichen
Falles Kappen auf die Schornſteine ſo ſetzen, daß der Rauch gegen
Nord und Süd abziehen kann, weil aus dieſen Weltgegenden die we-
nigſten und ſchwächſten Winde wehen.
12) Je länger ein Schornſtein iſt, um ſo weniger raucht er ein,
je kürzer, um ſo eher, deswegen rauchen die Feuerungen einſtöckiger
Häuſer leichter ein, als ſolcher die 2 und mehrere Stockwerke haben.
13) Je weiter ein Schornſtein iſt, um ſo eher raucht er ein,
die größte übliche Weite iſt 18 Zoll im Quadrat, die geringſte 6 Zoll
im Quadrat.
14) Eine ſenkrecht in die Höhe ſteigende Rauchröhre iſt die
kürzeſte, wird folglich am leichteſten von dem Rauche erwärmt und
zieht demnach am beſten; zugleich iſt ſie die leichteſte und auch die
wohlfeilſte.
15) Wenn man Stubenofenröhren unter den Rauchmantel eines
Küchenſchornſteines leitet, ſo werden dergleichen Oefen immer ein-
rauchen. Heizt man ſie von den Stuben aus, ſo ſchlägt der Rauch
in die Stuben, heizt man ſie von der Küche aus, ſo ſchlägt der Rauch
in die Küche. Es müſſen alſo Stubenöfen immer ihre beſonderen
Rauchröhren haben.
16) Noch viel fehlerhafter aber iſt es, den Rauch von Stuben-
öfen in ein Küchenrohr aus einer von unten heraufkommenden Feue-
rung zu leiten, weil in dieſem Falle der Ofen immer einrau-
chen wird.
§. 60. Dunſtröhren.

Sie dienen nicht zur Abführung des Rauches, ſondern zur Ab-
führung der Dämpfe in Küchen, Waſchhäuſern, Brauereien ꝛc. Wo
eine offene Feuerung und damit verbundene Rauchmäntel und Schorn-
ſteine vorhanden ſind, bedarf man der Dunſtröhren nicht, da die of-

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[267/0277] Schwierigkeiten, bei flachen Dächern dagegen gar keine, weil bei dieſen die Röhren herauskommen können wo ſie wollen, indem ſie dann nur wenig Erhöhung bedürfen, um bis über der Firſt zu ſtehen. 9) Man muß darauf ſehen, immer ſo viel Röhren wie möglich in einem Kaſten zu vereinigen, weil dadurch weniger Durchbrechungen der Dachfläche entſtehen, wodurch Einregnungen vermieden werden. 10) Jn jedem neugebauten Hauſe rauchen alle weite und enge Röhren ſo lange ein, bis ſie ausgetrocknet ſind; worauf zu achten iſt, ehe man vielleicht Abänderungen mit ihnen vornimmt. 11) Um den Druck einer nebligen Luft, oder den Stoß des Win- des, oder die Sonnenſtrahlen abzuhalten, kann man erforderlichen Falles Kappen auf die Schornſteine ſo ſetzen, daß der Rauch gegen Nord und Süd abziehen kann, weil aus dieſen Weltgegenden die we- nigſten und ſchwächſten Winde wehen. 12) Je länger ein Schornſtein iſt, um ſo weniger raucht er ein, je kürzer, um ſo eher, deswegen rauchen die Feuerungen einſtöckiger Häuſer leichter ein, als ſolcher die 2 und mehrere Stockwerke haben. 13) Je weiter ein Schornſtein iſt, um ſo eher raucht er ein, die größte übliche Weite iſt 18 Zoll im Quadrat, die geringſte 6 Zoll im Quadrat. 14) Eine ſenkrecht in die Höhe ſteigende Rauchröhre iſt die kürzeſte, wird folglich am leichteſten von dem Rauche erwärmt und zieht demnach am beſten; zugleich iſt ſie die leichteſte und auch die wohlfeilſte. 15) Wenn man Stubenofenröhren unter den Rauchmantel eines Küchenſchornſteines leitet, ſo werden dergleichen Oefen immer ein- rauchen. Heizt man ſie von den Stuben aus, ſo ſchlägt der Rauch in die Stuben, heizt man ſie von der Küche aus, ſo ſchlägt der Rauch in die Küche. Es müſſen alſo Stubenöfen immer ihre beſonderen Rauchröhren haben. 16) Noch viel fehlerhafter aber iſt es, den Rauch von Stuben- öfen in ein Küchenrohr aus einer von unten heraufkommenden Feue- rung zu leiten, weil in dieſem Falle der Ofen immer einrau- chen wird. §. 60. Dunſtröhren. Sie dienen nicht zur Abführung des Rauches, ſondern zur Ab- führung der Dämpfe in Küchen, Waſchhäuſern, Brauereien ꝛc. Wo eine offene Feuerung und damit verbundene Rauchmäntel und Schorn- ſteine vorhanden ſind, bedarf man der Dunſtröhren nicht, da die of-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/277>, abgerufen am 24.11.2024.