Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.ches aber demungeachtet so sparsam wie möglich geschehen muß, da Kommt es blos darauf an, etwas Licht zu schaffen, so hebt Soll aber Luft und Licht zugleich geschafft werden, so muß man Diese sind entweder in senkrechten Aufsätzen (gewöhnliche vier- Besonders sorgfältig aber ist derjenige Ort zu berücksichtigen, Die Seiten der Dachfenster werden wie Fachwerkswände ausge- Aus allen diesen Ursachen pflegt man jetzt (wenn nicht Dach- Jn neuster Zeit bedient man sich vielfältig gegossener eiserner Die mit der Dachfläche in einer Ebene liegenden sogenannten ches aber demungeachtet ſo ſparſam wie möglich geſchehen muß, da Kommt es blos darauf an, etwas Licht zu ſchaffen, ſo hebt Soll aber Luft und Licht zugleich geſchafft werden, ſo muß man Dieſe ſind entweder in ſenkrechten Aufſätzen (gewöhnliche vier- Beſonders ſorgfältig aber iſt derjenige Ort zu berückſichtigen, Die Seiten der Dachfenſter werden wie Fachwerkswände ausge- Aus allen dieſen Urſachen pflegt man jetzt (wenn nicht Dach- Jn neuſter Zeit bedient man ſich vielfältig gegoſſener eiſerner Die mit der Dachfläche in einer Ebene liegenden ſogenannten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0289" n="279"/> ches aber demungeachtet ſo ſparſam wie möglich geſchehen muß, da<lb/> durch ihre Anbringung immer ſolche Stellen entſtehen, wo leicht Ein-<lb/> regnungen ſtattfinden.</p><lb/> <p>Kommt es blos darauf an, etwas Licht zu ſchaffen, ſo hebt<lb/> man bei gewöhnlichen Gebäuden einen oder zwei Dachſteine etwa um<lb/> 6 Zoll in die Höhe, ſetzt in die Seitenwinkel ein paar zugehauene<lb/> Seitenſtücken in Kalk, und ſetzt ebenſo vorn eine Glasſcheibe in Kalk.</p><lb/> <p>Soll aber Luft und Licht zugleich geſchafft werden, ſo muß man<lb/> wirkliche Fenſter, die ſich öffnen laſſen, anbringen.</p><lb/> <p>Dieſe ſind entweder in ſenkrechten Aufſätzen (gewöhnliche vier-<lb/> eckige Dachfenſter) enthalten, und haben ſchräg nach der Dachfläche<lb/> zulaufende Ziegelbedachungen, oder die Dachfenſter bekommen förmliche<lb/> kleine Giebeldächer. Beide Arten halten <hi rendition="#g">nicht</hi> dicht, und haben noch<lb/> das Unangenehme, daß ſie einen um ſo ſtärkeren Tropffall auf die<lb/> untere Dachfläche verurſachen, als je höher ſie ſind. Deshalb pflegt<lb/> man dergleichen große Dachfenſter und Lucken jetzt allgemein und beſ-<lb/> ſer mit Metall als mit Dachſteinen abzudecken. Sollen ſie aber mit<lb/> Dachſteinen abgedeckt werden, ſo betrachtet man ſie als beſondere kleine<lb/> Dächer, und es iſt dann alles dabei zu beobachten, was wir bisher<lb/> bei der Eindeckung großer Dachflächen geſagt haben.</p><lb/> <p>Beſonders ſorgfältig aber iſt derjenige Ort zu berückſichtigen,<lb/> wo ſie an die große Dachfläche anſchließen, weil vermöge ungleicher<lb/> Neigung dort immer ein Waſſerſack entſtehen muß.</p><lb/> <p>Die Seiten der Dachfenſter werden wie Fachwerkswände ausge-<lb/> mauert, nur iſt der Anſchluß der Dachflächen ganz vorzüglich ſorgfäl-<lb/> tig zu behandeln, weil da immer Einregnungen geſchehen.</p><lb/> <p>Aus allen dieſen Urſachen pflegt man jetzt (wenn nicht Dach-<lb/> wohnungen angelegt werden ſollen) kleine Dachfenſter, ganz aus Zink-<lb/> blech gearbeitet und mit Glasröhren verſehen aufzuſetzen, welche un-<lb/> gleich dichter halten als alle in Holz conſtruirte.</p><lb/> <p>Jn neuſter Zeit bedient man ſich vielfältig gegoſſener eiſerner<lb/> Dachfenſter, welche mit der Dachfläche gleich liegen, und der Höhe<lb/> nach aufgehoben und durch einen eiſernen Haken feſtgeſtellt werden<lb/> können. Man muß nur etwas ſtarkes Glas zu ihrer Verglaſung<lb/> nehmen, weil ſonſt Hagel oder Schloßen ſie vermöge ihrer ſchrägen<lb/> Lage leichter einwerfen als ſenkrecht ſtehende.</p><lb/> <p>Die mit der Dachfläche in einer Ebene liegenden ſogenannten<lb/> einfallenden Lichter, welche aus hölzernen Fenſtern beſtehen, taugen<lb/> gar nichts, weil ſie bald verfaulen und immer einregnen; beſſer be-<lb/> dient man ſich hierzu der gegoſſenen eiſernen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [279/0289]
ches aber demungeachtet ſo ſparſam wie möglich geſchehen muß, da
durch ihre Anbringung immer ſolche Stellen entſtehen, wo leicht Ein-
regnungen ſtattfinden.
Kommt es blos darauf an, etwas Licht zu ſchaffen, ſo hebt
man bei gewöhnlichen Gebäuden einen oder zwei Dachſteine etwa um
6 Zoll in die Höhe, ſetzt in die Seitenwinkel ein paar zugehauene
Seitenſtücken in Kalk, und ſetzt ebenſo vorn eine Glasſcheibe in Kalk.
Soll aber Luft und Licht zugleich geſchafft werden, ſo muß man
wirkliche Fenſter, die ſich öffnen laſſen, anbringen.
Dieſe ſind entweder in ſenkrechten Aufſätzen (gewöhnliche vier-
eckige Dachfenſter) enthalten, und haben ſchräg nach der Dachfläche
zulaufende Ziegelbedachungen, oder die Dachfenſter bekommen förmliche
kleine Giebeldächer. Beide Arten halten nicht dicht, und haben noch
das Unangenehme, daß ſie einen um ſo ſtärkeren Tropffall auf die
untere Dachfläche verurſachen, als je höher ſie ſind. Deshalb pflegt
man dergleichen große Dachfenſter und Lucken jetzt allgemein und beſ-
ſer mit Metall als mit Dachſteinen abzudecken. Sollen ſie aber mit
Dachſteinen abgedeckt werden, ſo betrachtet man ſie als beſondere kleine
Dächer, und es iſt dann alles dabei zu beobachten, was wir bisher
bei der Eindeckung großer Dachflächen geſagt haben.
Beſonders ſorgfältig aber iſt derjenige Ort zu berückſichtigen,
wo ſie an die große Dachfläche anſchließen, weil vermöge ungleicher
Neigung dort immer ein Waſſerſack entſtehen muß.
Die Seiten der Dachfenſter werden wie Fachwerkswände ausge-
mauert, nur iſt der Anſchluß der Dachflächen ganz vorzüglich ſorgfäl-
tig zu behandeln, weil da immer Einregnungen geſchehen.
Aus allen dieſen Urſachen pflegt man jetzt (wenn nicht Dach-
wohnungen angelegt werden ſollen) kleine Dachfenſter, ganz aus Zink-
blech gearbeitet und mit Glasröhren verſehen aufzuſetzen, welche un-
gleich dichter halten als alle in Holz conſtruirte.
Jn neuſter Zeit bedient man ſich vielfältig gegoſſener eiſerner
Dachfenſter, welche mit der Dachfläche gleich liegen, und der Höhe
nach aufgehoben und durch einen eiſernen Haken feſtgeſtellt werden
können. Man muß nur etwas ſtarkes Glas zu ihrer Verglaſung
nehmen, weil ſonſt Hagel oder Schloßen ſie vermöge ihrer ſchrägen
Lage leichter einwerfen als ſenkrecht ſtehende.
Die mit der Dachfläche in einer Ebene liegenden ſogenannten
einfallenden Lichter, welche aus hölzernen Fenſtern beſtehen, taugen
gar nichts, weil ſie bald verfaulen und immer einregnen; beſſer be-
dient man ſich hierzu der gegoſſenen eiſernen.
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