Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Vorrichtung. Man bringt alsdann gewöhnliche Balkenanker an, wel- Die Anker aber näher zusammen zu legen, würde zu kostbar Besser aber unter allen Umständen ist es, wenn man die Eisen- Nächst der gehörigen Anfertigung der Gesimse muß man da- Die erste Latte auf den Aufschieblingen kommt bei jeder Art 3) Anbringung der Dachrinnen. Gewöhnlich werden die Vorrichtung. Man bringt alsdann gewöhnliche Balkenanker an, wel- Die Anker aber näher zuſammen zu legen, würde zu koſtbar Beſſer aber unter allen Umſtänden iſt es, wenn man die Eiſen- Nächſt der gehörigen Anfertigung der Geſimſe muß man da- Die erſte Latte auf den Aufſchieblingen kommt bei jeder Art 3) Anbringung der Dachrinnen. Gewöhnlich werden die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0293" n="283"/> Vorrichtung. Man bringt alsdann gewöhnliche Balkenanker an, wel-<lb/> che aber keinen ſenkrecht ſtehenden Splint haben, ſondern wo der<lb/> Splint, wie in Fig. 316 von <hi rendition="#aq">a</hi> nach <hi rendition="#aq">b.</hi> wagerecht läuft, und an den<lb/> Eckankern wie bei <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CD.</hi></hi> einen Pfeil bildet. Dergleichen Anker werden<lb/> ohngefähr 5—6 Fuß oder etwa bis zum dritten Balken weit aus-<lb/> einander gelegt. Man ſieht aber dabei (Fig. 316), daß die Zwiſchen-<lb/> weite <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ac.</hi></hi> unter welcher die Anker nicht fortreichen, ſich für ſich allein<lb/> durch den Mörtel tragen muß.</p><lb/> <p>Die Anker aber näher zuſammen zu legen, würde zu koſtbar<lb/> ſein; daher legt man lieber wie in Fig. 314 und 315 nur flache ei-<lb/> ſerne Stangen, durch die ganze Länge unter dem Geſims, oder man<lb/> läßt die Balkengeſimsanker ganz fort und legt alle 3 Fuß weit eine<lb/> Eiſenſtange quer über die Mauer, vorn mit einer Oeſe, in dieſe Oeſe<lb/> ſteckt man diejenigen Eiſenſtangen, welche parallel mit den Fronten<lb/> laufen und unterſtützt auf dieſe Art den Vorſprung des Hauptgeſimſes.</p><lb/> <p>Beſſer aber unter allen Umſtänden iſt es, wenn man die Eiſen-<lb/> befeſtigung fortläßt und die weit vorragenden Theile aus Werkſtücken<lb/> gehörig ſtark anordnet. Auch muß man bei Mauerſteingeſimſen nur<lb/> Strecker und keine Läufer dazu nehmen.</p><lb/> <p>Nächſt der gehörigen Anfertigung der Geſimſe muß man da-<lb/> durch für ihre Erhaltung ſorgen, daß die unterſte Schicht Dachſteine<lb/> die Vorderkante des Geſimſes etwa um 5 Zoll überrage. Um dies<lb/> zu bewirken muß der Aufſchiebling (Knagge, Aufſtreicher) höchſtens<lb/> 6″ mit ſeiner Unterkante von der Vorderkante des Geſimſes zurück-<lb/> ſtehen, etwa wie in Fig. 309 der Aufſchiebling <hi rendition="#aq">c.</hi> Auch darf der<lb/> Aufſchiebling <hi rendition="#aq">c.</hi> niemals das Geſims berühren, ſondern muß minde-<lb/> ſtens ½ bis 1 Zoll der Höhe nach davon entfernt bleiben, damit<lb/> wenn der Aufſtreicher ſich etwas ſenkt, wie immer geſchieht, ein maſ-<lb/> ſives Geſims nicht herabgedrückt werde.</p><lb/> <p>Die erſte Latte auf den Aufſchieblingen kommt bei jeder Art<lb/> von Bedachung dahin, wo ſeine Naſe es anzeigt, wenn man den<lb/> Dachſtein ſo anhält, daß er 5 Zoll über die vordere Geſimskante<lb/> überſteht. Mehr dürfen die Dachſteine nicht überſtehen, da ſie ſonſt<lb/> namentlich durch Schneelaſt und Sturm abgebrochen werden können.</p><lb/> <p>3) <hi rendition="#g">Anbringung der Dachrinnen.</hi> Gewöhnlich werden die<lb/> Dachrinnen (von Blech) ſo angebracht, daß ſie am oberen Theile<lb/> eines Hauptgeſimſes entweder nur nach einer Seite, oder von der<lb/> Mitte aus nach beiden Seiten hin ſich neigen und in den Abfallröh-<lb/> ren von Blech das in ihnen zuſammenfließende Regenwaſſer ausgießen.<lb/> Wenn dies auch von allen Arten die leichteſte und wohlfeilſte iſt, ſo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [283/0293]
Vorrichtung. Man bringt alsdann gewöhnliche Balkenanker an, wel-
che aber keinen ſenkrecht ſtehenden Splint haben, ſondern wo der
Splint, wie in Fig. 316 von a nach b. wagerecht läuft, und an den
Eckankern wie bei CD. einen Pfeil bildet. Dergleichen Anker werden
ohngefähr 5—6 Fuß oder etwa bis zum dritten Balken weit aus-
einander gelegt. Man ſieht aber dabei (Fig. 316), daß die Zwiſchen-
weite ac. unter welcher die Anker nicht fortreichen, ſich für ſich allein
durch den Mörtel tragen muß.
Die Anker aber näher zuſammen zu legen, würde zu koſtbar
ſein; daher legt man lieber wie in Fig. 314 und 315 nur flache ei-
ſerne Stangen, durch die ganze Länge unter dem Geſims, oder man
läßt die Balkengeſimsanker ganz fort und legt alle 3 Fuß weit eine
Eiſenſtange quer über die Mauer, vorn mit einer Oeſe, in dieſe Oeſe
ſteckt man diejenigen Eiſenſtangen, welche parallel mit den Fronten
laufen und unterſtützt auf dieſe Art den Vorſprung des Hauptgeſimſes.
Beſſer aber unter allen Umſtänden iſt es, wenn man die Eiſen-
befeſtigung fortläßt und die weit vorragenden Theile aus Werkſtücken
gehörig ſtark anordnet. Auch muß man bei Mauerſteingeſimſen nur
Strecker und keine Läufer dazu nehmen.
Nächſt der gehörigen Anfertigung der Geſimſe muß man da-
durch für ihre Erhaltung ſorgen, daß die unterſte Schicht Dachſteine
die Vorderkante des Geſimſes etwa um 5 Zoll überrage. Um dies
zu bewirken muß der Aufſchiebling (Knagge, Aufſtreicher) höchſtens
6″ mit ſeiner Unterkante von der Vorderkante des Geſimſes zurück-
ſtehen, etwa wie in Fig. 309 der Aufſchiebling c. Auch darf der
Aufſchiebling c. niemals das Geſims berühren, ſondern muß minde-
ſtens ½ bis 1 Zoll der Höhe nach davon entfernt bleiben, damit
wenn der Aufſtreicher ſich etwas ſenkt, wie immer geſchieht, ein maſ-
ſives Geſims nicht herabgedrückt werde.
Die erſte Latte auf den Aufſchieblingen kommt bei jeder Art
von Bedachung dahin, wo ſeine Naſe es anzeigt, wenn man den
Dachſtein ſo anhält, daß er 5 Zoll über die vordere Geſimskante
überſteht. Mehr dürfen die Dachſteine nicht überſtehen, da ſie ſonſt
namentlich durch Schneelaſt und Sturm abgebrochen werden können.
3) Anbringung der Dachrinnen. Gewöhnlich werden die
Dachrinnen (von Blech) ſo angebracht, daß ſie am oberen Theile
eines Hauptgeſimſes entweder nur nach einer Seite, oder von der
Mitte aus nach beiden Seiten hin ſich neigen und in den Abfallröh-
ren von Blech das in ihnen zuſammenfließende Regenwaſſer ausgießen.
Wenn dies auch von allen Arten die leichteſte und wohlfeilſte iſt, ſo
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