Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.nen den Putz nicht zu sehr aufreißen, werden entweder nach der Län- Eine doppelte Berohrung wird noch besser als eine einfache, Hierbei wird die 2te Berohrung in gleicher Art quer über die c) Putz auf Holzpflöckchen. Jn den Ostseeprovinzen wird Dieser Putz wird im Jnnern nie gebraucht, weil er etwas theu- Die Fache selbst werden geputzt, wie wir bei dem Abputz der d) Putz auf schwalbenschwanzförmige Leisten. Will Es werden 3/4 Zoll starke Bretter nach der Länge in Streifen nen den Putz nicht zu ſehr aufreißen, werden entweder nach der Län- Eine doppelte Berohrung wird noch beſſer als eine einfache, Hierbei wird die 2te Berohrung in gleicher Art quer über die c) Putz auf Holzpflöckchen. Jn den Oſtſeeprovinzen wird Dieſer Putz wird im Jnnern nie gebraucht, weil er etwas theu- Die Fache ſelbſt werden geputzt, wie wir bei dem Abputz der d) Putz auf ſchwalbenſchwanzförmige Leiſten. Will Es werden ¾ Zoll ſtarke Bretter nach der Länge in Streifen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0318" n="308"/> nen den Putz nicht zu ſehr aufreißen, werden entweder nach der Län-<lb/> ge aufgeſchnittne Bretter zur Verſchalung genommen, oder man ſpal-<lb/> tet die Schalbretter bei dem Annageln mit einer Zimmermannsaxt<lb/> durch, ſo daß ſie aber mit den Splittern noch zuſammenhängen, wo-<lb/> durch ihr Schwinden nach der Breite unſchädlich gemacht wird.</p><lb/> <p>Eine doppelte Berohrung wird noch beſſer als eine einfache,<lb/> wird aber nur angewendet, wenn viele ſchwere Stukkaturarbeit bei<lb/> den Decken vorkommt.</p><lb/> <p>Hierbei wird die 2te Berohrung in gleicher Art quer über die<lb/> 1ſte, und zwar jede beſonders berohrt aufgenagelt. Die Nägel der<lb/> 2ten Berohrung ſind dann ½ Zoll lang. Die Berohrung ſowohl<lb/> als die beſchriebene Art der Beſpriegelung iſt nur im <hi rendition="#g">Jnnern</hi> halt-<lb/> bar, im <hi rendition="#g">Aeußern</hi> aber <hi rendition="#g">nicht</hi> zu gebrauchen; denn beſonders gegen<lb/> die Wetterſeite fällt der Bewurf alljährig ab.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#g">Putz auf Holzpflöckchen.</hi> Jn den Oſtſeeprovinzen wird<lb/> an den äußern Fachwerkswänden der Abputz in folgender Art befeſtigt:<lb/> Man ſchneidet kleine Holzpflöcke etwa ¾ Zoll lang, mit einem Kopfe<lb/> von etwa ⅜ Zoll Durchmeſſer und unten ſpitz zu. Dann haut der<lb/> Maurer mit einem Spitzhammer Löcher in das Holzwerk, welche etwa<lb/> einen halben Zoll von einander ſtehen. Jn dieſe Löcher werden die<lb/> Holzpflöcke eingetrieben, daß ſie etwa einen ſchwachen halben Zoll vor<lb/> dem Holzwerk vorſtehen. Dieſe Pflöcke bilden nun wieder Zwiſchen-<lb/> räume, welche hinten weit und vorn eng ſind, alſo das Herausfallen<lb/> des getrockneten Bewurfs hindern. Nun wird der Putz ſo ſtark an-<lb/> getragen (am Beſten in 2 Lagen), daß er noch einen halben Zoll<lb/> über die Köpfe der Holzpflöcke vorſteht.</p><lb/> <p>Dieſer Putz wird im Jnnern nie gebraucht, weil er etwas theu-<lb/> rer als der Rohrputz iſt. Es geſchieht zwar auch, daß dieſer Putz<lb/> zuweilen abfällt, beſonders gegen die Wetterſeite und bei großen Hö-<lb/> hen, jedoch hält er immer noch beſſer im Aeußern als Rohrputz.</p><lb/> <p>Die Fache ſelbſt werden geputzt, wie wir bei dem Abputz der<lb/> Mauern geſagt haben, jenachdem ſie mit Mauerſteinen, Lehmſteinen<lb/> oder Bruchſteinen ausgemauert ſind.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">d</hi>) <hi rendition="#g">Putz auf ſchwalbenſchwanzförmige Leiſten.</hi> Will<lb/> man auf Fachwerk und auf Bretterwänden im <hi rendition="#g">Aeußern</hi> durchaus<lb/> einen haltbaren Abputz fertigen, ſo verfährt man wie folgt.</p><lb/> <p>Es werden ¾ Zoll ſtarke Bretter nach der Länge in Streifen<lb/> von 1 Zoll Breite geſchnitten. Dieſe Streifen oder dünne Leiſten<lb/> werden ſo abgehobelt, daß ſie nach unten ſchmaler als oben ſind.<lb/> Oben bleiben ſie 1 Zoll breit, unten werden ſie nur ½ Zoll breit.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0318]
nen den Putz nicht zu ſehr aufreißen, werden entweder nach der Län-
ge aufgeſchnittne Bretter zur Verſchalung genommen, oder man ſpal-
tet die Schalbretter bei dem Annageln mit einer Zimmermannsaxt
durch, ſo daß ſie aber mit den Splittern noch zuſammenhängen, wo-
durch ihr Schwinden nach der Breite unſchädlich gemacht wird.
Eine doppelte Berohrung wird noch beſſer als eine einfache,
wird aber nur angewendet, wenn viele ſchwere Stukkaturarbeit bei
den Decken vorkommt.
Hierbei wird die 2te Berohrung in gleicher Art quer über die
1ſte, und zwar jede beſonders berohrt aufgenagelt. Die Nägel der
2ten Berohrung ſind dann ½ Zoll lang. Die Berohrung ſowohl
als die beſchriebene Art der Beſpriegelung iſt nur im Jnnern halt-
bar, im Aeußern aber nicht zu gebrauchen; denn beſonders gegen
die Wetterſeite fällt der Bewurf alljährig ab.
c) Putz auf Holzpflöckchen. Jn den Oſtſeeprovinzen wird
an den äußern Fachwerkswänden der Abputz in folgender Art befeſtigt:
Man ſchneidet kleine Holzpflöcke etwa ¾ Zoll lang, mit einem Kopfe
von etwa ⅜ Zoll Durchmeſſer und unten ſpitz zu. Dann haut der
Maurer mit einem Spitzhammer Löcher in das Holzwerk, welche etwa
einen halben Zoll von einander ſtehen. Jn dieſe Löcher werden die
Holzpflöcke eingetrieben, daß ſie etwa einen ſchwachen halben Zoll vor
dem Holzwerk vorſtehen. Dieſe Pflöcke bilden nun wieder Zwiſchen-
räume, welche hinten weit und vorn eng ſind, alſo das Herausfallen
des getrockneten Bewurfs hindern. Nun wird der Putz ſo ſtark an-
getragen (am Beſten in 2 Lagen), daß er noch einen halben Zoll
über die Köpfe der Holzpflöcke vorſteht.
Dieſer Putz wird im Jnnern nie gebraucht, weil er etwas theu-
rer als der Rohrputz iſt. Es geſchieht zwar auch, daß dieſer Putz
zuweilen abfällt, beſonders gegen die Wetterſeite und bei großen Hö-
hen, jedoch hält er immer noch beſſer im Aeußern als Rohrputz.
Die Fache ſelbſt werden geputzt, wie wir bei dem Abputz der
Mauern geſagt haben, jenachdem ſie mit Mauerſteinen, Lehmſteinen
oder Bruchſteinen ausgemauert ſind.
d) Putz auf ſchwalbenſchwanzförmige Leiſten. Will
man auf Fachwerk und auf Bretterwänden im Aeußern durchaus
einen haltbaren Abputz fertigen, ſo verfährt man wie folgt.
Es werden ¾ Zoll ſtarke Bretter nach der Länge in Streifen
von 1 Zoll Breite geſchnitten. Dieſe Streifen oder dünne Leiſten
werden ſo abgehobelt, daß ſie nach unten ſchmaler als oben ſind.
Oben bleiben ſie 1 Zoll breit, unten werden ſie nur ½ Zoll breit.
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