Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.zweitemal etwas lichter, worauf man ohne Bedenken den weißen Will man Lehmwände farbig anstreichen, so putzt man sie nicht Die gewöhnlich vorkommenden Farbenstoffe sind: Weiß. Kreide, Kremnitzerweiß, Bleiweiß, Schieferweiß. Schwarz. Kiehnruß, Frankfurterschwarz, Rebenschwarz. Roth. Englischroth (Krapplack kommt selten vor), Todtenkopf Gelb. Heller Ocker, Schüttgelb, Neapelgelb. Blau. Schmalte, Jndigo, blaues Lackmuß, blaue Eisenerde, Braun. Mittel und dunkler Ocker, kölnische Erde, gebrannte Grün. Grüne Erde, pariser Grün, und alle Mischungen aus Die Anstriche mit Oelfarbe etc. fertigt der Maler, weshalb wir Einen sehr milden weißlichen Häuseranstrich erhält man, wenn b) Anstrich auf Holz. Hier steht der Oelanstrich oben an, Anstrich des Holzes besorgt der Maurer nur bei Fachwerksge- Die gewöhnlichste, aber auch die schlechteste und nutzloseste Art, Besser ist Theeranstrich, entweder mit Holztheer oder Steinkoh- zweitemal etwas lichter, worauf man ohne Bedenken den weißen Will man Lehmwände farbig anſtreichen, ſo putzt man ſie nicht Die gewöhnlich vorkommenden Farbenſtoffe ſind: Weiß. Kreide, Kremnitzerweiß, Bleiweiß, Schieferweiß. Schwarz. Kiehnruß, Frankfurterſchwarz, Rebenſchwarz. Roth. Engliſchroth (Krapplack kommt ſelten vor), Todtenkopf Gelb. Heller Ocker, Schüttgelb, Neapelgelb. Blau. Schmalte, Jndigo, blaues Lackmuß, blaue Eiſenerde, Braun. Mittel und dunkler Ocker, kölniſche Erde, gebrannte Grün. Grüne Erde, pariſer Grün, und alle Miſchungen aus Die Anſtriche mit Oelfarbe ꝛc. fertigt der Maler, weshalb wir Einen ſehr milden weißlichen Häuſeranſtrich erhält man, wenn b) Anſtrich auf Holz. Hier ſteht der Oelanſtrich oben an, Anſtrich des Holzes beſorgt der Maurer nur bei Fachwerksge- Die gewöhnlichſte, aber auch die ſchlechteſte und nutzloſeſte Art, Beſſer iſt Theeranſtrich, entweder mit Holztheer oder Steinkoh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" n="313"/> zweitemal etwas lichter, worauf man ohne Bedenken den weißen<lb/> Grund, und wenn es gefordert wird, jede beliebige Farbe auftragen<lb/> kann, nur muß man ſo vorſichtig ſein, die erſten Anſtriche <hi rendition="#g">völlig<lb/> hart</hi> austrocknen zu laſſen.</p><lb/> <p>Will man Lehmwände farbig anſtreichen, ſo putzt man ſie nicht<lb/> mit Kalk, ſondern mit Lehm ab; auf einer ſolchen Lehmwand, nach-<lb/> dem ſie zuvor mit Kreideleimfarbe grundirt worden, ſtehen die ande-<lb/> ren Farben beſonders klar und ſchön, ohne ſich zu verändern.</p><lb/> <p>Die gewöhnlich vorkommenden Farbenſtoffe ſind:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Weiß.</hi> Kreide, Kremnitzerweiß, Bleiweiß, Schieferweiß.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schwarz.</hi> Kiehnruß, Frankfurterſchwarz, Rebenſchwarz.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Roth.</hi> Engliſchroth (Krapplack kommt ſelten vor), Todtenkopf<lb/> (<hi rendition="#aq">caput mortuum</hi>), Bolus.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gelb.</hi> Heller Ocker, Schüttgelb, Neapelgelb.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Blau.</hi> Schmalte, Jndigo, blaues Lackmuß, blaue Eiſenerde,<lb/> Bremerblau.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Braun.</hi> Mittel und dunkler Ocker, kölniſche Erde, gebrannte<lb/> grüne Erde.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Grün.</hi> Grüne Erde, pariſer Grün, und alle Miſchungen aus<lb/> blau und gelb.</p><lb/> <p>Die Anſtriche mit Oelfarbe ꝛc. fertigt der Maler, weshalb wir<lb/> ſie hier übergehen; nur muß bemerkt werden, daß wenn ein Oelan-<lb/> ſtrich erfolgen ſoll, ſo darf die Mauer weder geſchlemmt noch geweißt<lb/> werden, ſondern der glatte Abputz bleibt für den Maler ſtehen, wel-<lb/> cher ihn dann ſelbſt mit Oelfirniß und Kreide grundirt.</p><lb/> <p>Einen ſehr milden weißlichen Häuſeranſtrich erhält man, wenn<lb/> gewöhnlicher <hi rendition="#g">Thon,</hi> ſehr fein geſchlemmt, getrocknet und dann mit<lb/> Kalkwaſſer gemiſcht, aufgeſtrichen wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b)</hi><hi rendition="#g">Anſtrich auf Holz.</hi> Hier ſteht der Oelanſtrich oben an,<lb/> welchen jedoch die Maler und Anſtreicher verrichten.</p><lb/> <p>Anſtrich des Holzes beſorgt der Maurer nur bei Fachwerksge-<lb/> bäuden, wo er gewöhnlich Stiel- und Riegelwerk anzuſtreichen hat.<lb/> Dies kann auf mancherlei Art geſchehen.</p><lb/> <p>Die gewöhnlichſte, aber auch die ſchlechteſte und nutzloſeſte Art,<lb/> das Holzwerk anzuſtreichen iſt, wenn man das Holz gleichzeitig mit<lb/> den Wänden ſchlemmt und weißt.</p><lb/> <p>Beſſer iſt Theeranſtrich, entweder mit Holztheer oder Steinkoh-<lb/> lentheer. Ein ſolcher Anſtrich muß aber mindeſtens alle 2 Jahre,<lb/> und wo er der Sonne ſehr ausgeſetzt iſt, mindeſtens alle Jahre wie-<lb/> derholt werden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [313/0323]
zweitemal etwas lichter, worauf man ohne Bedenken den weißen
Grund, und wenn es gefordert wird, jede beliebige Farbe auftragen
kann, nur muß man ſo vorſichtig ſein, die erſten Anſtriche völlig
hart austrocknen zu laſſen.
Will man Lehmwände farbig anſtreichen, ſo putzt man ſie nicht
mit Kalk, ſondern mit Lehm ab; auf einer ſolchen Lehmwand, nach-
dem ſie zuvor mit Kreideleimfarbe grundirt worden, ſtehen die ande-
ren Farben beſonders klar und ſchön, ohne ſich zu verändern.
Die gewöhnlich vorkommenden Farbenſtoffe ſind:
Weiß. Kreide, Kremnitzerweiß, Bleiweiß, Schieferweiß.
Schwarz. Kiehnruß, Frankfurterſchwarz, Rebenſchwarz.
Roth. Engliſchroth (Krapplack kommt ſelten vor), Todtenkopf
(caput mortuum), Bolus.
Gelb. Heller Ocker, Schüttgelb, Neapelgelb.
Blau. Schmalte, Jndigo, blaues Lackmuß, blaue Eiſenerde,
Bremerblau.
Braun. Mittel und dunkler Ocker, kölniſche Erde, gebrannte
grüne Erde.
Grün. Grüne Erde, pariſer Grün, und alle Miſchungen aus
blau und gelb.
Die Anſtriche mit Oelfarbe ꝛc. fertigt der Maler, weshalb wir
ſie hier übergehen; nur muß bemerkt werden, daß wenn ein Oelan-
ſtrich erfolgen ſoll, ſo darf die Mauer weder geſchlemmt noch geweißt
werden, ſondern der glatte Abputz bleibt für den Maler ſtehen, wel-
cher ihn dann ſelbſt mit Oelfirniß und Kreide grundirt.
Einen ſehr milden weißlichen Häuſeranſtrich erhält man, wenn
gewöhnlicher Thon, ſehr fein geſchlemmt, getrocknet und dann mit
Kalkwaſſer gemiſcht, aufgeſtrichen wird.
b) Anſtrich auf Holz. Hier ſteht der Oelanſtrich oben an,
welchen jedoch die Maler und Anſtreicher verrichten.
Anſtrich des Holzes beſorgt der Maurer nur bei Fachwerksge-
bäuden, wo er gewöhnlich Stiel- und Riegelwerk anzuſtreichen hat.
Dies kann auf mancherlei Art geſchehen.
Die gewöhnlichſte, aber auch die ſchlechteſte und nutzloſeſte Art,
das Holzwerk anzuſtreichen iſt, wenn man das Holz gleichzeitig mit
den Wänden ſchlemmt und weißt.
Beſſer iſt Theeranſtrich, entweder mit Holztheer oder Steinkoh-
lentheer. Ein ſolcher Anſtrich muß aber mindeſtens alle 2 Jahre,
und wo er der Sonne ſehr ausgeſetzt iſt, mindeſtens alle Jahre wie-
derholt werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |