Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.auch durch wagerecht eingespreizte Spannbalken in den Etagenhöhen c) Die größte Vorsicht aber ist zu beobachten, wenn man eine [Abbildung]
Es bedeute in nebenstehender Figur A. die obere a. und b. sind die Durchschnitte zweier wage- Alsdann löset man die Unterlagen bei a. zuerst, welche an der auch durch wagerecht eingeſpreizte Spannbalken in den Etagenhöhen c) Die größte Vorſicht aber iſt zu beobachten, wenn man eine [Abbildung]
Es bedeute in nebenſtehender Figur A. die obere a. und b. ſind die Durchſchnitte zweier wage- Alsdann löſet man die Unterlagen bei a. zuerſt, welche an der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0352" n="342"/> auch durch wagerecht eingeſpreizte Spannbalken in den Etagenhöhen<lb/> zu bewirken.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c</hi>) Die größte Vorſicht aber iſt zu beobachten, wenn man eine<lb/> Mauer oder ein Stück derſelben neu machen will, worauf noch wieder<lb/> eine andere Mauer ſteht. Dieſer Fall ereignet ſich namentlich bei dem<lb/> ſogenannten Unterfahren der Fundamente, wo man alle obere Mauern<lb/> ſtehen läßt und nur die Fundamente ſelbſt erneuert. Hierbei iſt es<lb/> durchaus nothwendig, das alte Fundament <hi rendition="#g">nicht im Ganzen,</hi> ſon-<lb/> dern nur ein Stück neben dem andern herauszunehmen und zu er-<lb/> neuern, auch muß man bei der neuen Untermauerung alles vermeiden,<lb/> was ein zu ſtarkes Setzen derſelben hervorbringen könnte. Man muß<lb/> alſo den Grundboden gut abrammen (mit der Handramme), die Fu-<lb/> gen ſo klein als möglich machen (alſo wenn es ſein kann mit Cement-<lb/> mörtel mauern, oder noch beſſer das neue Fundament von regelmä-<lb/> ßig gehauenen Quadern ohne allen Mörtel aufführen). Auch muß<lb/> man nebenbei das beſte und feſteſte Material dazu nehmen. Eben ſo<lb/> müſſen die obenſtehenden Mauern ſicher, ſo lange man mauert, ab-<lb/> geſteift werden. Folgende einfache Art der Abſteifung wird in den<lb/> meiſten Fällen genügen.</p><lb/> <figure/> <p>Es bedeute in nebenſtehender Figur <hi rendition="#aq">A.</hi> die obere<lb/> Mauer welche unterfahren werden ſoll, im Quer-<lb/> durchſchnitt.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a.</hi> und <hi rendition="#aq">b.</hi> ſind die Durchſchnitte zweier wage-<lb/> rechter, verhältnißmäßig ſtarker Hölzer (Balken-<lb/> ſtücken), welche bündig mit den Fronten der Mauer<lb/> liegen, und etwa 3 höchſtens 4 Fuß lang ſind.<lb/> Sie werden durch die an ihren Enden angebrach-<lb/> ten Stiele <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cd.</hi></hi> unterſtützt. Dieſe Stiele ſtehen,<lb/> damit ſie während der Arbeit nicht einſinken, auf den Schwellen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ef.</hi></hi>,<lb/> welche eben ſo lang als die Hölzer <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ab.</hi></hi> ſind. Hat man nun das<lb/> untere Mauerwerk fortgebrochen und die Abſteifung auf obige Art an-<lb/> gebracht, ſo mauert man zuerſt den Raum <hi rendition="#aq">B.</hi> voll, und verkeilt das<lb/> untere Mauerwerk mittelſt ſcharfer Steine ſo feſt als möglich an das<lb/> obere. Beſſer aber iſt es, die oberſte Steinſchicht zu hauen und ſo<lb/> ſcharf einzuzwängen als möglich, da die Keile zermalmen könnten.</p><lb/> <p>Alsdann löſet man die Unterlagen bei <hi rendition="#aq">a.</hi> zuerſt, welche an der<lb/> äußern Seite des Fundaments liegt, eben ſo den Stiel <hi rendition="#aq">c.</hi> und die<lb/> Schwelle <hi rendition="#aq">e.</hi>, wozu man aber ſo viel der angränzenden Erde wegräu-<lb/> men muß, als erforderlich iſt. Hierauf mauert man das Stück von<lb/><hi rendition="#aq">c.</hi> bis <hi rendition="#aq">a.</hi> unter, und verfährt alsdann ebenſo auf der innern Seite<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [342/0352]
auch durch wagerecht eingeſpreizte Spannbalken in den Etagenhöhen
zu bewirken.
c) Die größte Vorſicht aber iſt zu beobachten, wenn man eine
Mauer oder ein Stück derſelben neu machen will, worauf noch wieder
eine andere Mauer ſteht. Dieſer Fall ereignet ſich namentlich bei dem
ſogenannten Unterfahren der Fundamente, wo man alle obere Mauern
ſtehen läßt und nur die Fundamente ſelbſt erneuert. Hierbei iſt es
durchaus nothwendig, das alte Fundament nicht im Ganzen, ſon-
dern nur ein Stück neben dem andern herauszunehmen und zu er-
neuern, auch muß man bei der neuen Untermauerung alles vermeiden,
was ein zu ſtarkes Setzen derſelben hervorbringen könnte. Man muß
alſo den Grundboden gut abrammen (mit der Handramme), die Fu-
gen ſo klein als möglich machen (alſo wenn es ſein kann mit Cement-
mörtel mauern, oder noch beſſer das neue Fundament von regelmä-
ßig gehauenen Quadern ohne allen Mörtel aufführen). Auch muß
man nebenbei das beſte und feſteſte Material dazu nehmen. Eben ſo
müſſen die obenſtehenden Mauern ſicher, ſo lange man mauert, ab-
geſteift werden. Folgende einfache Art der Abſteifung wird in den
meiſten Fällen genügen.
[Abbildung]
Es bedeute in nebenſtehender Figur A. die obere
Mauer welche unterfahren werden ſoll, im Quer-
durchſchnitt.
a. und b. ſind die Durchſchnitte zweier wage-
rechter, verhältnißmäßig ſtarker Hölzer (Balken-
ſtücken), welche bündig mit den Fronten der Mauer
liegen, und etwa 3 höchſtens 4 Fuß lang ſind.
Sie werden durch die an ihren Enden angebrach-
ten Stiele cd. unterſtützt. Dieſe Stiele ſtehen,
damit ſie während der Arbeit nicht einſinken, auf den Schwellen ef.,
welche eben ſo lang als die Hölzer ab. ſind. Hat man nun das
untere Mauerwerk fortgebrochen und die Abſteifung auf obige Art an-
gebracht, ſo mauert man zuerſt den Raum B. voll, und verkeilt das
untere Mauerwerk mittelſt ſcharfer Steine ſo feſt als möglich an das
obere. Beſſer aber iſt es, die oberſte Steinſchicht zu hauen und ſo
ſcharf einzuzwängen als möglich, da die Keile zermalmen könnten.
Alsdann löſet man die Unterlagen bei a. zuerſt, welche an der
äußern Seite des Fundaments liegt, eben ſo den Stiel c. und die
Schwelle e., wozu man aber ſo viel der angränzenden Erde wegräu-
men muß, als erforderlich iſt. Hierauf mauert man das Stück von
c. bis a. unter, und verfährt alsdann ebenſo auf der innern Seite
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