Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

der mich veranlaßte, meine Untersuchungen
fortzusetzen, verschaffte mir das Glück, alle mir
im Weg liegende Schwierigkeiten zu überwinden,
meiner Theorie die selbst gewünschte Vollkommen-
heit zu geben. Die erste Frucht davon war,
die vollständige Genesung dieser Jungfer, und
ich hatte das Vergnügen, sie, seit diesem Vor-
fall vollkommen gesund, verheyrathet und mit
Kindern gesegnet zu sehen.

Jnzwischen entschloß ich mich auch in diesen
fünfzehn Tagen mein Betragen zu rechtfertigen,
dem Publicum einen richtigen Begriff von mei-
nen Mitteln zu geben, und die Aufführung des
Herrn Jngenhaus jedermann vor Augen zu le-
gen. Jch gab Herrn von Störk von allem Nach-
richt, bat Jhn, Befehle vom Hof, zu einer
Commission, von Seiten der medicinischen Fa-
cultät, auszuwirken, welche alle diese Thatsa-
chen untersuchen, bestättigen und bekannt ma-
chen sollte. Mein Betragen schien dem Präsi-
denten der Aerzte angenehm, und Er Theil an
meiner Gedenkungsart zu nehmen. Er versprach
mir, so, wie ich wünschte zu handlen, nur be-
dung er sich nimmer aus, kein Mitglied von der
Commission zu seyn. Oefters schlug ich Jhm
vor, die Jungfer Oesterlin zu sehen, und sich

B 5

der mich veranlaßte, meine Unterſuchungen
fortzuſetzen, verſchaffte mir das Gluͤck, alle mir
im Weg liegende Schwierigkeiten zu uͤberwinden,
meiner Theorie die ſelbſt gewuͤnſchte Vollkommen-
heit zu geben. Die erſte Frucht davon war,
die vollſtaͤndige Geneſung dieſer Jungfer, und
ich hatte das Vergnuͤgen, ſie, ſeit dieſem Vor-
fall vollkommen geſund, verheyrathet und mit
Kindern geſegnet zu ſehen.

Jnzwiſchen entſchloß ich mich auch in dieſen
fuͤnfzehn Tagen mein Betragen zu rechtfertigen,
dem Publicum einen richtigen Begriff von mei-
nen Mitteln zu geben, und die Auffuͤhrung des
Herrn Jngenhaus jedermann vor Augen zu le-
gen. Jch gab Herrn von Stoͤrk von allem Nach-
richt, bat Jhn, Befehle vom Hof, zu einer
Commiſſion, von Seiten der mediciniſchen Fa-
cultaͤt, auszuwirken, welche alle dieſe Thatſa-
chen unterſuchen, beſtaͤttigen und bekannt ma-
chen ſollte. Mein Betragen ſchien dem Praͤſi-
denten der Aerzte angenehm, und Er Theil an
meiner Gedenkungsart zu nehmen. Er verſprach
mir, ſo, wie ich wuͤnſchte zu handlen, nur be-
dung er ſich nimmer aus, kein Mitglied von der
Commiſſion zu ſeyn. Oefters ſchlug ich Jhm
vor, die Jungfer Oeſterlin zu ſehen, und ſich

B 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0029" n="25"/>
der mich veranlaßte, meine Unter&#x017F;uchungen<lb/>
fortzu&#x017F;etzen, ver&#x017F;chaffte mir das Glu&#x0364;ck, alle mir<lb/>
im Weg liegende Schwierigkeiten zu u&#x0364;berwinden,<lb/>
meiner Theorie die &#x017F;elb&#x017F;t gewu&#x0364;n&#x017F;chte Vollkommen-<lb/>
heit zu geben. Die er&#x017F;te Frucht davon war,<lb/>
die voll&#x017F;ta&#x0364;ndige Gene&#x017F;ung die&#x017F;er Jungfer, und<lb/>
ich hatte das Vergnu&#x0364;gen, &#x017F;ie, &#x017F;eit die&#x017F;em Vor-<lb/>
fall vollkommen ge&#x017F;und, verheyrathet und mit<lb/>
Kindern ge&#x017F;egnet zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
        <p>Jnzwi&#x017F;chen ent&#x017F;chloß ich mich auch in die&#x017F;en<lb/>
fu&#x0364;nfzehn Tagen mein Betragen zu rechtfertigen,<lb/>
dem Publicum einen richtigen Begriff von mei-<lb/>
nen Mitteln zu geben, und die Auffu&#x0364;hrung des<lb/>
Herrn Jngenhaus jedermann vor Augen zu le-<lb/>
gen. Jch gab Herrn von Sto&#x0364;rk von allem Nach-<lb/>
richt, bat Jhn, Befehle vom Hof, zu einer<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;ion, von Seiten der medicini&#x017F;chen Fa-<lb/>
culta&#x0364;t, auszuwirken, welche alle die&#x017F;e That&#x017F;a-<lb/>
chen unter&#x017F;uchen, be&#x017F;ta&#x0364;ttigen und bekannt ma-<lb/>
chen &#x017F;ollte. Mein Betragen &#x017F;chien dem Pra&#x0364;&#x017F;i-<lb/>
denten der Aerzte angenehm, und Er Theil an<lb/>
meiner Gedenkungsart zu nehmen. Er ver&#x017F;prach<lb/>
mir, &#x017F;o, wie ich wu&#x0364;n&#x017F;chte zu handlen, nur be-<lb/>
dung er &#x017F;ich nimmer aus, kein Mitglied von der<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;ion zu &#x017F;eyn. Oefters &#x017F;chlug ich Jhm<lb/>
vor, die Jungfer Oe&#x017F;terlin zu &#x017F;ehen, und &#x017F;ich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 5</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0029] der mich veranlaßte, meine Unterſuchungen fortzuſetzen, verſchaffte mir das Gluͤck, alle mir im Weg liegende Schwierigkeiten zu uͤberwinden, meiner Theorie die ſelbſt gewuͤnſchte Vollkommen- heit zu geben. Die erſte Frucht davon war, die vollſtaͤndige Geneſung dieſer Jungfer, und ich hatte das Vergnuͤgen, ſie, ſeit dieſem Vor- fall vollkommen geſund, verheyrathet und mit Kindern geſegnet zu ſehen. Jnzwiſchen entſchloß ich mich auch in dieſen fuͤnfzehn Tagen mein Betragen zu rechtfertigen, dem Publicum einen richtigen Begriff von mei- nen Mitteln zu geben, und die Auffuͤhrung des Herrn Jngenhaus jedermann vor Augen zu le- gen. Jch gab Herrn von Stoͤrk von allem Nach- richt, bat Jhn, Befehle vom Hof, zu einer Commiſſion, von Seiten der mediciniſchen Fa- cultaͤt, auszuwirken, welche alle dieſe Thatſa- chen unterſuchen, beſtaͤttigen und bekannt ma- chen ſollte. Mein Betragen ſchien dem Praͤſi- denten der Aerzte angenehm, und Er Theil an meiner Gedenkungsart zu nehmen. Er verſprach mir, ſo, wie ich wuͤnſchte zu handlen, nur be- dung er ſich nimmer aus, kein Mitglied von der Commiſſion zu ſeyn. Oefters ſchlug ich Jhm vor, die Jungfer Oeſterlin zu ſehen, und ſich B 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

lebendige-ethik.net: Bereitstellung der Texttranskription von lebendige-ethik.net. (2013-01-16T10:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-16T10:54:31Z)
Frederike Neuber, Susanne Wind, Matthias Boenig, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2016-12-07T10:54:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/29
Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/29>, abgerufen am 21.11.2024.