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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Auf Ponte Sisto.
Süß ist das Dunkel nach Gluten des Tags! Auf dämmernder
Brücke

Schau' ich die Ufer entlang dieser unsterblichen Stadt.
Burgen und Tempel verwachsen zu Einer gewaltigen Sage!
Unter mir hütet der Strom manchen verschollenen Hort.
Dort in der Flut eines Nachens Gespenst! Ist's ein flüchtiger
Kaiser?

Ist es der "Jakob vom Kahn"*, der Buonarotti geführt?
Gellend erhebt sich Gesang in dem Boot zum Ruhme des Liebchens.
Horch! Ein lebendiger Mund fordert lebendiges Glück.

* In den dreißiger Jahren des sechszehnten Jahrhunderts setzte
Meister "Jakob vom Kahn" zwischen Ponte Sisto und St. Angelo die
Leute über die Tiber.
Auf Ponte Siſto.
Süß iſt das Dunkel nach Gluten des Tags! Auf dämmernder
Brücke

Schau' ich die Ufer entlang dieſer unſterblichen Stadt.
Burgen und Tempel verwachſen zu Einer gewaltigen Sage!
Unter mir hütet der Strom manchen verſchollenen Hort.
Dort in der Flut eines Nachens Geſpenſt! Iſt's ein flüchtiger
Kaiſer?

Iſt es der „Jakob vom Kahn“*, der Buonarotti geführt?
Gellend erhebt ſich Geſang in dem Boot zum Ruhme des Liebchens.
Horch! Ein lebendiger Mund fordert lebendiges Glück.

* In den dreißiger Jahren des ſechszehnten Jahrhunderts ſetzte
Meiſter „Jakob vom Kahn“ zwiſchen Ponte Siſto und St. Angelo die
Leute über die Tiber.
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[300/0314] Auf Ponte Siſto. Süß iſt das Dunkel nach Gluten des Tags! Auf dämmernder Brücke Schau' ich die Ufer entlang dieſer unſterblichen Stadt. Burgen und Tempel verwachſen zu Einer gewaltigen Sage! Unter mir hütet der Strom manchen verſchollenen Hort. Dort in der Flut eines Nachens Geſpenſt! Iſt's ein flüchtiger Kaiſer? Iſt es der „Jakob vom Kahn“ *, der Buonarotti geführt? Gellend erhebt ſich Geſang in dem Boot zum Ruhme des Liebchens. Horch! Ein lebendiger Mund fordert lebendiges Glück. * In den dreißiger Jahren des ſechszehnten Jahrhunderts ſetzte Meiſter „Jakob vom Kahn“ zwiſchen Ponte Siſto und St. Angelo die Leute über die Tiber.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/314>, abgerufen am 22.11.2024.