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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Wund.
Zu Walde flücht' ich, ein gehetztes Wild,
Indeß der Abendhimmel purpurn quillt.
Ich lieg und keuche. Zu mir rinnt herein
Ein stilles Bluten über Moos und Stein.

Jetzt rede du!
Du warest mir ein täglich Wanderziel,
Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen,
Ich hatte dir geträumten Glücks so viel
Anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen.
Und wieder such' ich dich, du dunkler Hort,
Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauschen --
Jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort!
Verstummt ist Klag' und Jubel. Ich will lauschen.

Wund.
Zu Walde flücht' ich, ein gehetztes Wild,
Indeß der Abendhimmel purpurn quillt.
Ich lieg und keuche. Zu mir rinnt herein
Ein ſtilles Bluten über Moos und Stein.

Jetzt rede du!
Du wareſt mir ein täglich Wanderziel,
Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen,
Ich hatte dir geträumten Glücks ſo viel
Anzuvertraun, ſo wahren Schmerz zu klagen.
Und wieder ſuch' ich dich, du dunkler Hort,
Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauſchen —
Jetzt rede du! Ich laſſe dir das Wort!
Verſtummt iſt Klag' und Jubel. Ich will lauſchen.

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[42/0056] Wund. Zu Walde flücht' ich, ein gehetztes Wild, Indeß der Abendhimmel purpurn quillt. Ich lieg und keuche. Zu mir rinnt herein Ein ſtilles Bluten über Moos und Stein. Jetzt rede du! Du wareſt mir ein täglich Wanderziel, Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen, Ich hatte dir geträumten Glücks ſo viel Anzuvertraun, ſo wahren Schmerz zu klagen. Und wieder ſuch' ich dich, du dunkler Hort, Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauſchen — Jetzt rede du! Ich laſſe dir das Wort! Verſtummt iſt Klag' und Jubel. Ich will lauſchen.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/56>, abgerufen am 24.11.2024.