Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Vatterland verehren/ wagten sie alle frejwillig ihr leib und leben/ begaben sich von einer höhe in den feind/ welcher alß er disen wehren wolte/ bekame Atilius mit den übrigen lufft. Die 300. aber wurden erlegt Calpurnius fast tod ahtmete nach ein wenig/ wurde alsobald in die chur genommen geheilet/ und von Atilio wol beobachtet. Regulus plaget die Cartaginenser. Regulus der Römische Feldherr hatte auch gewaltiges Glük in Africa/ bezwange vil Land und Leuth/ etliche brachte er mit guten worten auf seine seithen/ andere durch Schlachten und obsigen/ also daß es den Carthaginensern ubel bekam von allen seithen her. wird gefangen. Als nun Regulus müd zukriegen/ begehrte er mit den Carthaginensern Frid zumachen/ die sach aber wolte sich nicht schiken/ indessen Xantippus ein gewaltiger Feldherr. Vide de his omnibus Polyb. 6. l. I Flor l. z. c. 2 Epit. Liv. l. 18. 19. Drodor. l. 23 A. Gell. l 16 Oros. l 4 c. 7 Regulus hat zu streiten mit einem ungehewren Draken. gieng das Feuer wider an/ und bekamen die Carthaginenser neue hülff und hiemit frischen muth. Sonders wurde ihnen ein Spartaner / nammens Xantippus von andern Griechen als ein gewaltiges Haupt zugeschiket/ welcher alsobald den Fehler/ so bis dato in Schlachtordnungen vorgeloffen/ verbessert/ und den Regulum mit den Seinen geschlagen und gefangen in die Statt gebracht hat. Es hat aber in wenig zeiten hernach/ ob gleich die Römer groß Unglük zu Wasser und Land erlitten/ den erlittenen schaden ersezet/ der Römische Oberste Cotta/ von welchem die Carthaginenser bej vilen tausenden erschlagen worden/ vil Elephanten ver lohren/ welche ihnen den Handel in der Schlacht verderbt habe. So vil ist an einem dapfern Haupt gelegen. Indessen als Regulus in Africa kriegete/ kurz vorhin/ ehe und dann er gefangen worden / hat er bej einem Wasser Bagrada genannt/ etliche Soldaten verlohren/ die hingiengen wasser zuschöpfen/ als aber einer anzeigte/ wie ein ungeheurer grosser Drak/ deme er entrunnen/ die andern alle gefressen/ machte sich Regulus auf mit einer anzahl Soldaten / das Thier zuerlegen/ welches sich lang gewehret/ viel thätlich getödet/ vil mit seinem Gifft/ und konnte demselben nicht vil angewunnen werden/ weiln es harte schüppen gleich den Crocodilen hatte/ bis endlich ein gewüsses Instrument welches die Römer in Krigen gebrauchten/ und damit sehr grosse und schwere stein konnten da und dorthin werffen/ herbej gebracht/ die Schlang etlichmal von solchen Würffen gequetschet / lahm gemacht und endlich getödet worden. Solle 120. Schuh lang gewesen sejn/ und ist zu Rom die haut viel Jahr zum wunder aufbehalten worden. Vatterland verehren/ wagten sie alle frejwillig ihr leib und leben/ begaben sich von einer höhe in den feind/ welcher alß er disen wehren wolte/ bekame Atilius mit den übrigen lufft. Die 300. aber wurden erlegt Calpurnius fast tod ahtmete nach ein wenig/ wurde alsobald in die chur genom̃en geheilet/ und von Atilio wol beobachtet. Regulus plaget die Cartaginenser. Regulus der Römische Feldherr hatte auch gewaltiges Glük in Africa/ bezwange vil Land und Leuth/ etliche brachte er mit guten worten auf seine seithen/ andere durch Schlachten und obsigen/ also daß es den Carthaginensern ubel bekam von allen seithen her. wird gefangen. Als nun Regulus müd zukriegen/ begehrte er mit den Carthaginensern Frid zumachen/ die sach aber wolte sich nicht schiken/ indessen Xantippus ein gewaltiger Feldherr. Vide de his omnibus Polyb. 6. l. I Flor l. z. c. 2 Epit. Liv. l. 18. 19. Drodor. l. 23 A. Gell. l 16 Oros. l 4 c. 7 Regulus hat zu streiten mit einem ungehewrẽ Draken. gieng das Feuer wider an/ und bekamen die Carthaginenser neue hülff und hiemit frischen muth. Sonders wurde ihnen ein Spartaner / nammens Xantippus von andern Griechen als ein gewaltiges Haupt zugeschiket/ welcher alsobald den Fehler/ so bis dato in Schlachtordnungen vorgeloffen/ verbessert/ und den Regulum mit den Seinen geschlagen und gefangen in die Statt gebracht hat. Es hat aber in wenig zeiten hernach/ ob gleich die Römer groß Unglük zu Wasser und Land erlitten/ den erlittenen schaden ersezet/ der Römische Oberste Cotta/ von welchem die Carthaginenser bej vilen tausenden erschlagen worden/ vil Elephanten ver lohren/ welche ihnen den Handel in der Schlacht verderbt habe. So vil ist an einem dapfern Haupt gelegen. Indessen als Regulus in Africa kriegete/ kurz vorhin/ ehe und dann er gefangen worden / hat er bej einem Wasser Bagrada genannt/ etliche Soldaten verlohren/ die hingiengen wasser zuschöpfen/ als aber einer anzeigte/ wie ein ungeheurer grosser Drak/ deme er entrunnen/ die andern alle gefressen/ machte sich Regulus auf mit einer anzahl Soldaten / das Thier zuerlegen/ welches sich lang gewehret/ viel thätlich getödet/ vil mit seinem Gifft/ und koñte demselben nicht vil angewunnen werden/ weiln es harte schüppen gleich den Crocodilen hatte/ bis endlich ein gewüsses Instrument welches die Römer in Krigen gebrauchten/ und damit sehr grosse und schwere stein konnten da und dorthin werffen/ herbej gebracht/ die Schlang etlichmal von solchen Würffen gequetschet / lahm gemacht und endlich getödet worden. Solle 120. Schuh lang gewesen sejn/ und ist zu Rom die haut viel Jahr zum wunder aufbehalten worden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0133" n="104"/> Vatterland verehren/ wagten sie alle frejwillig ihr leib und leben/ begaben sich von einer höhe in den feind/ welcher alß er disen wehren wolte/ bekame Atilius mit den übrigen lufft. Die 300. aber wurden erlegt Calpurnius fast tod ahtmete nach ein wenig/ wurde alsobald in die chur genom̃en geheilet/ und von Atilio wol beobachtet.</p> <p><note place="right">Regulus plaget die Cartaginenser.</note> Regulus der Römische Feldherr hatte auch gewaltiges Glük in Africa/ bezwange vil Land und Leuth/ etliche brachte er mit guten worten auf seine seithen/ andere durch Schlachten und obsigen/ also daß es den Carthaginensern ubel bekam von allen seithen her. <note place="right">wird gefangen.</note> Als nun Regulus müd zukriegen/ begehrte er mit den Carthaginensern Frid zumachen/ die sach aber wolte sich nicht schiken/ indessen <note place="right">Xantippus ein gewaltiger Feldherr. Vide de his omnibus Polyb. 6. l. I Flor l. z. c. 2 Epit. Liv. l. 18. 19. Drodor. l. 23 A. Gell. l 16 Oros. l 4 c. 7 Regulus hat zu streiten mit einem ungehewrẽ Draken.</note> gieng das Feuer wider an/ und bekamen die Carthaginenser neue hülff und hiemit frischen muth. Sonders wurde ihnen ein Spartaner / nammens Xantippus von andern Griechen als ein gewaltiges Haupt zugeschiket/ welcher alsobald den Fehler/ so bis dato in Schlachtordnungen vorgeloffen/ verbessert/ und den Regulum mit den Seinen geschlagen und gefangen in die Statt gebracht hat. Es hat aber in wenig zeiten hernach/ ob gleich die Römer groß Unglük zu Wasser und Land erlitten/ den erlittenen schaden ersezet/ der Römische Oberste Cotta/ von welchem die Carthaginenser bej vilen tausenden erschlagen worden/ vil Elephanten ver lohren/ welche ihnen den Handel in der Schlacht verderbt habe. So vil ist an einem dapfern Haupt gelegen.</p> <p>Indessen als Regulus in Africa kriegete/ kurz vorhin/ ehe und dann er gefangen worden / hat er bej einem Wasser Bagrada genannt/ etliche Soldaten verlohren/ die hingiengen wasser zuschöpfen/ als aber einer anzeigte/ wie ein ungeheurer grosser Drak/ deme er entrunnen/ die andern alle gefressen/ machte sich Regulus auf mit einer anzahl Soldaten / das Thier zuerlegen/ welches sich lang gewehret/ viel thätlich getödet/ vil mit seinem Gifft/ und koñte demselben nicht vil angewunnen werden/ weiln es harte schüppen gleich den Crocodilen hatte/ bis endlich ein gewüsses Instrument welches die Römer in Krigen gebrauchten/ und damit sehr grosse und schwere stein konnten da und dorthin werffen/ herbej gebracht/ die Schlang etlichmal von solchen Würffen gequetschet / lahm gemacht und endlich getödet worden. Solle 120. Schuh lang gewesen sejn/ und ist zu Rom die haut viel Jahr zum wunder aufbehalten worden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0133]
Vatterland verehren/ wagten sie alle frejwillig ihr leib und leben/ begaben sich von einer höhe in den feind/ welcher alß er disen wehren wolte/ bekame Atilius mit den übrigen lufft. Die 300. aber wurden erlegt Calpurnius fast tod ahtmete nach ein wenig/ wurde alsobald in die chur genom̃en geheilet/ und von Atilio wol beobachtet.
Regulus der Römische Feldherr hatte auch gewaltiges Glük in Africa/ bezwange vil Land und Leuth/ etliche brachte er mit guten worten auf seine seithen/ andere durch Schlachten und obsigen/ also daß es den Carthaginensern ubel bekam von allen seithen her. Als nun Regulus müd zukriegen/ begehrte er mit den Carthaginensern Frid zumachen/ die sach aber wolte sich nicht schiken/ indessen gieng das Feuer wider an/ und bekamen die Carthaginenser neue hülff und hiemit frischen muth. Sonders wurde ihnen ein Spartaner / nammens Xantippus von andern Griechen als ein gewaltiges Haupt zugeschiket/ welcher alsobald den Fehler/ so bis dato in Schlachtordnungen vorgeloffen/ verbessert/ und den Regulum mit den Seinen geschlagen und gefangen in die Statt gebracht hat. Es hat aber in wenig zeiten hernach/ ob gleich die Römer groß Unglük zu Wasser und Land erlitten/ den erlittenen schaden ersezet/ der Römische Oberste Cotta/ von welchem die Carthaginenser bej vilen tausenden erschlagen worden/ vil Elephanten ver lohren/ welche ihnen den Handel in der Schlacht verderbt habe. So vil ist an einem dapfern Haupt gelegen.
Regulus plaget die Cartaginenser.
wird gefangen.
Xantippus ein gewaltiger Feldherr. Vide de his omnibus Polyb. 6. l. I Flor l. z. c. 2 Epit. Liv. l. 18. 19. Drodor. l. 23 A. Gell. l 16 Oros. l 4 c. 7 Regulus hat zu streiten mit einem ungehewrẽ Draken. Indessen als Regulus in Africa kriegete/ kurz vorhin/ ehe und dann er gefangen worden / hat er bej einem Wasser Bagrada genannt/ etliche Soldaten verlohren/ die hingiengen wasser zuschöpfen/ als aber einer anzeigte/ wie ein ungeheurer grosser Drak/ deme er entrunnen/ die andern alle gefressen/ machte sich Regulus auf mit einer anzahl Soldaten / das Thier zuerlegen/ welches sich lang gewehret/ viel thätlich getödet/ vil mit seinem Gifft/ und koñte demselben nicht vil angewunnen werden/ weiln es harte schüppen gleich den Crocodilen hatte/ bis endlich ein gewüsses Instrument welches die Römer in Krigen gebrauchten/ und damit sehr grosse und schwere stein konnten da und dorthin werffen/ herbej gebracht/ die Schlang etlichmal von solchen Würffen gequetschet / lahm gemacht und endlich getödet worden. Solle 120. Schuh lang gewesen sejn/ und ist zu Rom die haut viel Jahr zum wunder aufbehalten worden.
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