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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Hannihal überwindt die Römer auch. Hannibal machte sich darauf mit einem zimlichen Kriegsheer durch Welschland über das Gebirg/ so heut zu tag in der Eidgenossen Landtschafft eingeschlossen/ in Italiam/ nicht ohne sondere müh/ gefahr / beschwerden ung grossen verlurst an Menschen und Thieren. Zu lezt erreicht er Italiam / und erhielt ein und das ander mahl gewaltige Sieg wider des Römer und ihre Obersten / Publium Cornelium/ Scipionem/ Posthumium/ Flaminium. Welcher leztere elendiglich sammt seinem ganzen Kriegsheer aufgeriben/ zerstreuet/ geschlagen und gefangen worden/ vermittelst gewüsser Höhenen/ die Hannibal zu seinem vortheil ersehen/ und eines diken nebels/ der die Römer bedeket hatte. Als dise böse zeitung nacher Zwei Weiber sterben vor freuden. Rom kame/ ward alles voller forcht und schreken. Zwej Mütern welche vermeinten ihre Söhne weren auch tod/ da sie ohnverhofft ihren wider ansichtig worden/ sind sie für freuden und bestürzung in ohnmacht/ und folgends gar dahin gefahren und gestorben.

Weil nun Hannibal alles glükete/ führ er immer fort/ thate grossen schaden/ verbrandte fast alles vor deß Dictatoris Fabij Augen. Diser hatte zwar den Hannibal eines mals eng eingetriben/ vermeinend ihn und die seinen in grosse hungers noht und also zur Hannibals list. übergab zu bringen. Aber Hannibal erdachte einen list/ ließ viel Ochsen/ denen angezündte faklen auff die ruken gesezt worden gegen der Römer heer in einer nacht gehen. Alß die Römer an diesen Ochsen sich verweileten/ machte sich Hannibal und die seinen anderwerts Schlagt die Römer abermahlen. auß der engen klufft/ und bekame wider frischen lufft. Wie er dann also bald darauff der Römer gewaltiges Kriegsheer/ welches Varro und AEmilius Commandirten/ zertrent und bis auffs Haupt geschlagen hatte/ mit grossem ja fast ohnvergleichlichem schaden der Römer.

Jahr der Welt 3739. Auch hatten die Römer groß unglük anderwerts in Mejlendischem gebiet/ da ihr Burgermeister Posthumius Albinus schon in die 25000. wider die Gallier hineingeführt/ haben dise in Römer Kriegs heer von Bäumen im Wald erlegt. einem wald die Bäüum bis auff niderfallen umgehauen/ also daß sie nur durch das anrühren umfielen. Da nun die Römer durch diesen wald sicher ihren zug nahmen/ stosseten die Gallier die von ihnen also zubereitete Bäüm um/ da je ein baum den anderen nidergeworffen/ dise aber die Römer schmerzlich gequetschet und erlegt haben. Welche entrunden den Bäümen/ kamen den Gallier in die händ/ von welchen sie alle getödet wurden.

Hannihal überwindt die Römer auch. Hannibal machte sich darauf mit einem zimlichen Kriegsheer durch Welschland über das Gebirg/ so heut zu tag in der Eidgenossen Landtschafft eingeschlossen/ in Italiam/ nicht ohne sondere müh/ gefahr / beschwerden ung grossen verlurst an Menschen und Thieren. Zu lezt erreicht er Italiam / und erhielt ein und das ander mahl gewaltige Sieg wider des Römer und ihre Obersten / Publium Cornelium/ Scipionem/ Posthumium/ Flaminium. Welcher leztere elendiglich sam̃t seinem ganzen Kriegsheer aufgeriben/ zerstreuet/ geschlagen und gefangen worden/ vermittelst gewüsser Höhenen/ die Hannibal zu seinem vortheil ersehen/ und eines diken nebels/ der die Römer bedeket hatte. Als dise böse zeitung nacher Zwei Weiber sterben vor freuden. Rom kame/ ward alles voller forcht und schreken. Zwej Mütern welche vermeinten ihre Söhne weren auch tod/ da sie ohnverhofft ihren wider ansichtig worden/ sind sie für freuden und bestürzung in ohnmacht/ und folgends gar dahin gefahren und gestorben.

Weil nun Hannibal alles glükete/ führ er immer fort/ thate grossen schaden/ verbrandte fast alles vor deß Dictatoris Fabij Augen. Diser hatte zwar den Hannibal eines mals eng eingetriben/ vermeinend ihn und die seinen in grosse hungers noht und also zur Hannibals list. übergab zu bringen. Aber Hannibal erdachte einen list/ ließ viel Ochsen/ denen angezündte faklen auff die ruken gesezt worden gegẽ der Römer heer in einer nacht gehen. Alß die Römer an diesen Ochsen sich verweileten/ machte sich Hannibal und die seinen anderwerts Schlagt die Römer abermahlen. auß der engen klufft/ und bekame wider frischen lufft. Wie er dann also bald darauff der Römer gewaltiges Kriegsheer/ welches Varro und AEmilius Commandirten/ zertrent und bis auffs Haupt geschlagen hatte/ mit grossem ja fast ohnvergleichlichem schaden der Römer.

Jahr der Welt 3739. Auch hatten die Römer groß unglük anderwerts in Mejlendischem gebiet/ da ihr Burgermeister Posthumius Albinus schon in die 25000. wider die Gallier hineingeführt/ haben dise in Römer Kriegs heer von Bäumen im Wald erlegt. einem wald die Bäüum bis auff niderfallen umgehauen/ also daß sie nur durch das anrühren umfielen. Da nun die Römer durch diesen wald sicher ihren zug nahmen/ stosseten die Gallier die von ihnen also zubereitete Bäüm um/ da je ein baum den anderen nidergeworffen/ dise aber die Römer schmerzlich gequetschet und erlegt haben. Welche entruñen den Bäümen/ kamen den Gallier in die händ/ von welchen sie alle getödet wurden.

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[108/0137] Hannibal machte sich darauf mit einem zimlichen Kriegsheer durch Welschland über das Gebirg/ so heut zu tag in der Eidgenossen Landtschafft eingeschlossen/ in Italiam/ nicht ohne sondere müh/ gefahr / beschwerden ung grossen verlurst an Menschen und Thieren. Zu lezt erreicht er Italiam / und erhielt ein und das ander mahl gewaltige Sieg wider des Römer und ihre Obersten / Publium Cornelium/ Scipionem/ Posthumium/ Flaminium. Welcher leztere elendiglich sam̃t seinem ganzen Kriegsheer aufgeriben/ zerstreuet/ geschlagen und gefangen worden/ vermittelst gewüsser Höhenen/ die Hannibal zu seinem vortheil ersehen/ und eines diken nebels/ der die Römer bedeket hatte. Als dise böse zeitung nacher Zwei Rom kame/ ward alles voller forcht und schreken. Zwej Mütern welche vermeinten ihre Söhne weren auch tod/ da sie ohnverhofft ihren wider ansichtig worden/ sind sie für freuden und bestürzung in ohnmacht/ und folgends gar dahin gefahren und gestorben. Hannihal überwindt die Römer auch. Weiber sterben vor freuden. Weil nun Hannibal alles glükete/ führ er immer fort/ thate grossen schaden/ verbrandte fast alles vor deß Dictatoris Fabij Augen. Diser hatte zwar den Hannibal eines mals eng eingetriben/ vermeinend ihn und die seinen in grosse hungers noht und also zur übergab zu bringen. Aber Hannibal erdachte einen list/ ließ viel Ochsen/ denen angezündte faklen auff die ruken gesezt worden gegẽ der Römer heer in einer nacht gehen. Alß die Römer an diesen Ochsen sich verweileten/ machte sich Hannibal und die seinen anderwerts auß der engen klufft/ und bekame wider frischen lufft. Wie er dann also bald darauff der Römer gewaltiges Kriegsheer/ welches Varro und AEmilius Commandirten/ zertrent und bis auffs Haupt geschlagen hatte/ mit grossem ja fast ohnvergleichlichem schaden der Römer. Hannibals list. Schlagt die Römer abermahlen. Auch hatten die Römer groß unglük anderwerts in Mejlendischem gebiet/ da ihr Burgermeister Posthumius Albinus schon in die 25000. wider die Gallier hineingeführt/ haben dise in einem wald die Bäüum bis auff niderfallen umgehauen/ also daß sie nur durch das anrühren umfielen. Da nun die Römer durch diesen wald sicher ihren zug nahmen/ stosseten die Gallier die von ihnen also zubereitete Bäüm um/ da je ein baum den anderen nidergeworffen/ dise aber die Römer schmerzlich gequetschet und erlegt haben. Welche entruñen den Bäümen/ kamen den Gallier in die händ/ von welchen sie alle getödet wurden. Jahr der Welt 3739. Römer Kriegs heer von Bäumen im Wald erlegt.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/137>, abgerufen am 21.11.2024.