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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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ten und Lebendigen/ und nach etlicher Meinung eben daselbst in der Gegend über Jerusalem am Jüngsten Tag erscheinen / alle Menschen für seinen Richterstul fordern/ und dann werden Jhn sehen aller augen / auch die in jhn gestochen haben.

Joseph der Jüdische Geschicht schreiber meldet auch von Christo Joseph der Jüdische Geschichtschreiber gedenkt deß Herren Christi auch / und sagt under anderm dises: So es sich gezieme/ daß man Jhn einen Man oder Menschen nenne. Ob gleich wol etlich der meinung/ die ersten Christen haben solche wort in die Historien Josephi einverleibt/ so hat doch Egefippus diese als Josephi wort angenommen / wann er meldet/ es seje Josephus so hartnekig gewesen/ daß er auch seinen eignen Worten nicht geglaubt habe.

Euseb. lib. z. c. 2. Es solle auch Pontius Pilatus den ganzen verlauff der Histori von Christo dem Keiser Tiberio überschikt haben/ worüber Tiberius Christum offentlich für einen GOtt hat wollen ausruffen lassen/ wo nicht der Römische Raht hätte obstatt gehalten. Und aber Christus der Herr bleibt dennoch der Hochgelobte Gott über alles in ewigkeit.

Wir wollen aber aus Egesippo p 116. diesen Brieff Pilati und das Urtheil über Josephi Wort von Christo hieher sezen:

Pilati Brieff an den Käiser Claudium von Christo. [unleserliches Material]Ontius Pilatus wünschet Claudio Glük und Heil: Es hat sich neulich begeben/ welches ich auch selbs bewilliget/ daß die Juden auß neid sich und ihre nachkommen mit grausamer verdamnus gestraaffet. Dann nach dem ihre vätter eine verheissung hatten/ daß ihnen ihr Gott seinen Heiligen vom Himmel senden wolt/ der da billich ihr König genennet wurde / und versprochen daß er disen durch eine Jungfrau senden wolt. Als nun der Hebreer Gott disen/ da ich Landpfleger bin/ in Judeam gesendet/ und sie gesehen/ daß er die blinden sehend gemacht/ die aussezigen gereiniget/ die gichtbrüchigen gesund/ die teufel auß den menschen vertriben/ ja auch die todten aufferweket/ den winden gebotten/ mit trockenen füssen auff deß Meeres wällen gewandlet und vil andere ding gethan/ da alles Jüdische volk ihn Gottes sohn nenneten/ haben die obersten der Juden einen neid wider ihn gefasset und ihn gefangen/ und mir überantwortet und eins übers ander von ihm erlogen und zu mir gesagt/ gaben für er were ein zeuberer/ und thäte wider ihr gesez. Ich aber hab geglaubt es were also/ hab ihn gegeislet/ und ihrem willen über geben. Sie aber haben ihn gecreu ziget und sein grab mit wächteren gehütet. Da aber meine kriegsknecht die wacht hielten/ ist er am drit-

ten und Lebendigen/ und nach etlicher Meinung eben daselbst in der Gegend über Jerusalem am Jüngsten Tag erscheinen / alle Menschen für seinen Richterstul fordern/ und dann werden Jhn sehen aller augen / auch die in jhn gestochen haben.

Joseph der Jüdische Geschicht schreiber meldet auch võ Christo Joseph der Jüdische Geschichtschreiber gedenkt deß Herren Christi auch / und sagt under anderm dises: So es sich gezieme/ daß man Jhn einen Man oder Menschen nenne. Ob gleich wol etlich der meinung/ die ersten Christen haben solche wort in die Historien Josephi einverleibt/ so hat doch Egefippus diese als Josephi wort angenommen / wann er meldet/ es seje Josephus so hartnekig gewesen/ daß er auch seinen eignen Worten nicht geglaubt habe.

Euseb. lib. z. c. 2. Es solle auch Pontius Pilatus den ganzen verlauff der Histori von Christo dem Keiser Tiberio überschikt haben/ worüber Tiberius Christum offentlich für einen GOtt hat wollen ausruffen lassen/ wo nicht der Römische Raht hätte obstatt gehalten. Und aber Christus der Herr bleibt dennoch der Hochgelobte Gott über alles in ewigkeit.

Wir wollen aber aus Egesippo p 116. diesen Brieff Pilati und das Urtheil über Josephi Wort von Christo hieher sezen:

Pilati Brieff an den Käiser Claudium von Christo. [unleserliches Material]Ontius Pilatus wünschet Claudio Glük und Heil: Es hat sich neulich begeben/ welches ich auch selbs bewilliget/ daß die Juden auß neid sich und ihre nachkom̃en mit grausamer verdamnus gestraaffet. Dann nach dem ihre vätter eine verheissung hatten/ daß ihnen ihr Gott seinen Heiligen vom Himmel senden wolt/ der da billich ihr König genennet wurde / und versprochen daß er disen durch eine Jungfrau senden wolt. Als nun der Hebreer Gott disen/ da ich Landpfleger bin/ in Judeam gesendet/ und sie gesehen/ daß er die blinden sehend gemacht/ die aussezigen gereiniget/ die gichtbrüchigen gesund/ die teufel auß den menschen vertriben/ ja auch die todten aufferweket/ den winden gebotten/ mit trockenen füssen auff deß Meeres wällen gewandlet und vil andere ding gethan/ da alles Jüdische volk ihn Gottes sohn nenneten/ haben die obersten der Juden einen neid wider ihn gefasset und ihn gefangen/ und mir überantwortet und eins übers ander von ihm erlogen und zu mir gesagt/ gaben für er were ein zeuberer/ und thäte wider ihr gesez. Ich aber hab geglaubt es were also/ hab ihn gegeislet/ und ihrem willen über geben. Sie aber haben ihn gecreu ziget und sein grab mit wächteren gehütet. Da aber meine kriegsknecht die wacht hielten/ ist er am drit-

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[149/0178] ten und Lebendigen/ und nach etlicher Meinung eben daselbst in der Gegend über Jerusalem am Jüngsten Tag erscheinen / alle Menschen für seinen Richterstul fordern/ und dann werden Jhn sehen aller augen / auch die in jhn gestochen haben. Joseph der Jüdische Geschichtschreiber gedenkt deß Herren Christi auch / und sagt under anderm dises: So es sich gezieme/ daß man Jhn einen Man oder Menschen nenne. Ob gleich wol etlich der meinung/ die ersten Christen haben solche wort in die Historien Josephi einverleibt/ so hat doch Egefippus diese als Josephi wort angenommen / wann er meldet/ es seje Josephus so hartnekig gewesen/ daß er auch seinen eignen Worten nicht geglaubt habe. Joseph der Jüdische Geschicht schreiber meldet auch võ Christo Es solle auch Pontius Pilatus den ganzen verlauff der Histori von Christo dem Keiser Tiberio überschikt haben/ worüber Tiberius Christum offentlich für einen GOtt hat wollen ausruffen lassen/ wo nicht der Römische Raht hätte obstatt gehalten. Und aber Christus der Herr bleibt dennoch der Hochgelobte Gott über alles in ewigkeit. Euseb. lib. z. c. 2. Wir wollen aber aus Egesippo p 116. diesen Brieff Pilati und das Urtheil über Josephi Wort von Christo hieher sezen: _ Ontius Pilatus wünschet Claudio Glük und Heil: Es hat sich neulich begeben/ welches ich auch selbs bewilliget/ daß die Juden auß neid sich und ihre nachkom̃en mit grausamer verdamnus gestraaffet. Dann nach dem ihre vätter eine verheissung hatten/ daß ihnen ihr Gott seinen Heiligen vom Himmel senden wolt/ der da billich ihr König genennet wurde / und versprochen daß er disen durch eine Jungfrau senden wolt. Als nun der Hebreer Gott disen/ da ich Landpfleger bin/ in Judeam gesendet/ und sie gesehen/ daß er die blinden sehend gemacht/ die aussezigen gereiniget/ die gichtbrüchigen gesund/ die teufel auß den menschen vertriben/ ja auch die todten aufferweket/ den winden gebotten/ mit trockenen füssen auff deß Meeres wällen gewandlet und vil andere ding gethan/ da alles Jüdische volk ihn Gottes sohn nenneten/ haben die obersten der Juden einen neid wider ihn gefasset und ihn gefangen/ und mir überantwortet und eins übers ander von ihm erlogen und zu mir gesagt/ gaben für er were ein zeuberer/ und thäte wider ihr gesez. Ich aber hab geglaubt es were also/ hab ihn gegeislet/ und ihrem willen über geben. Sie aber haben ihn gecreu ziget und sein grab mit wächteren gehütet. Da aber meine kriegsknecht die wacht hielten/ ist er am drit- Pilati Brieff an den Käiser Claudium von Christo.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/178>, abgerufen am 21.11.2024.