Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.mütig gemacht werden. Die Feinde aber führen täglich fort mit einziehung unserer mitbrüder/ welchen Gott die ehr anthät/ daß sie der abgefallenen Stand ersezen. Die fürnemsten der gemein/ als die Prediger/ Allmospfleger und eltesten hat man ins gefängnuß geworffen. Und dieweil der Landpfleger eine allgemeine verfolgung der Christen für zunehmen willens/ wurden auch etlicher Christen Heidnische knechte mit angegriffen. Dieselben haben sich zum theil aus forcht der Marter/ zum theil durch listige anreizung und betrug des Satans/ von den Soldaten und Henkers buben mit geld bestechen lassen: daß sie wider die offentliche warheit bekannt und außgesprenget haben/ daß die Christen in ihren nächtlichen versamlungen Menschen fleisch fressen/ und ohn underscheid der Personen greüliche und unmenschliche unzucht mit einandern trieben. Welches/ ob es wol eine offentliche lügen und unerweißliche verleümbdung war: So sind dannoch viel auch von denen/ so zuvor unsere Freünd waren/ uns derowegen spinnenfeind worden/ und haben mit den andern uns auffs eüsserst/ zuverfolgen angefangen. Und ist also an uns wahr worden/ was Christus Joh. am 16. sagt: Es wird die zeit kommen/ daß wer eüch tödten wird / der wird meinen/ er thüge Gott einen dienst daran. Zu derselbigen zeit haben die H. Märtyrer solche pein außgestanden/ daß es unmöglich ist alles zu erzehlen. Und hat der Teüffel sein eüsserste macht versuchet/ in dem er die versolger dermassen trieb/ daß sie neben der grossen Marter/ auch Gotteslästerungen wieder die armen Christen außgegossen. mütig gemacht werden. Die Feinde aber führen täglich fort mit einziehung unserer mitbrüder/ welchen Gott die ehr anthät/ daß sie der abgefallenen Stand ersezen. Die fürnemsten der gemein/ als die Prediger/ Allmospfleger und eltesten hat man ins gefängnuß geworffen. Und dieweil der Landpfleger eine allgemeine verfolgung der Christen für zunehmen willens/ wurden auch etlicher Christen Heidnische knechte mit angegriffen. Dieselben haben sich zum theil aus forcht der Marter/ zum theil durch listige anreizung und betrug des Satans/ von den Soldaten und Henkers buben mit geld bestechen lassen: daß sie wider die offentliche warheit bekañt und außgesprenget haben/ daß die Christen in ihren nächtlichen versamlungen Menschen fleisch fressen/ und ohn underscheid der Personen greüliche und unmenschliche unzucht mit einandern trieben. Welches/ ob es wol eine offentliche lügen und unerweißliche verleümbdung war: So sind dannoch viel auch von denen/ so zuvor unsere Freünd waren/ uns derowegen spinnenfeind worden/ und haben mit den andern uns auffs eüsserst/ zuverfolgen angefangen. Und ist also an uns wahr worden/ was Christus Joh. am 16. sagt: Es wird die zeit kommen/ daß wer eüch tödten wird / der wird meinen/ er thüge Gott einen dienst daran. Zu derselbigen zeit haben die H. Märtyrer solche pein außgestanden/ daß es unmöglich ist alles zu erzehlen. Und hat der Teüffel sein eüsserste macht versuchet/ in dem er die versolger dermassen trieb/ daß sie neben der grossen Marter/ auch Gotteslästerungen wieder die armen Christen außgegossen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0205" n="176"/> mütig gemacht werden. Die Feinde aber führen täglich fort mit einziehung unserer mitbrüder/ welchen Gott die ehr anthät/ daß sie der abgefallenen Stand ersezen.</p> <p>Die fürnemsten der gemein/ als die Prediger/ Allmospfleger und eltesten hat man ins gefängnuß geworffen. Und dieweil der Landpfleger eine allgemeine verfolgung der Christen für zunehmen willens/ wurden auch etlicher Christen Heidnische knechte mit angegriffen. Dieselben haben sich zum theil aus forcht der Marter/ zum theil durch listige anreizung und betrug des Satans/ von den Soldaten und Henkers buben mit geld bestechen lassen: daß sie wider die offentliche warheit bekañt und außgesprenget haben/ daß die Christen in ihren nächtlichen versamlungen Menschen fleisch fressen/ und ohn underscheid der Personen greüliche und unmenschliche unzucht mit einandern trieben. Welches/ ob es wol eine offentliche lügen und unerweißliche verleümbdung war: So sind dannoch viel auch von denen/ so zuvor unsere Freünd waren/ uns derowegen spinnenfeind worden/ und haben mit den andern uns auffs eüsserst/ zuverfolgen angefangen. Und ist also an uns wahr worden/ was Christus Joh. am 16. sagt: Es wird die zeit kommen/ daß wer eüch tödten wird / der wird meinen/ er thüge Gott einen dienst daran.</p> <p>Zu derselbigen zeit haben die H. Märtyrer solche pein außgestanden/ daß es unmöglich ist alles zu erzehlen. Und hat der Teüffel sein eüsserste macht versuchet/ in dem er die versolger dermassen trieb/ daß sie neben der grossen Marter/ auch Gotteslästerungen wieder die armen Christen außgegossen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0205]
mütig gemacht werden. Die Feinde aber führen täglich fort mit einziehung unserer mitbrüder/ welchen Gott die ehr anthät/ daß sie der abgefallenen Stand ersezen.
Die fürnemsten der gemein/ als die Prediger/ Allmospfleger und eltesten hat man ins gefängnuß geworffen. Und dieweil der Landpfleger eine allgemeine verfolgung der Christen für zunehmen willens/ wurden auch etlicher Christen Heidnische knechte mit angegriffen. Dieselben haben sich zum theil aus forcht der Marter/ zum theil durch listige anreizung und betrug des Satans/ von den Soldaten und Henkers buben mit geld bestechen lassen: daß sie wider die offentliche warheit bekañt und außgesprenget haben/ daß die Christen in ihren nächtlichen versamlungen Menschen fleisch fressen/ und ohn underscheid der Personen greüliche und unmenschliche unzucht mit einandern trieben. Welches/ ob es wol eine offentliche lügen und unerweißliche verleümbdung war: So sind dannoch viel auch von denen/ so zuvor unsere Freünd waren/ uns derowegen spinnenfeind worden/ und haben mit den andern uns auffs eüsserst/ zuverfolgen angefangen. Und ist also an uns wahr worden/ was Christus Joh. am 16. sagt: Es wird die zeit kommen/ daß wer eüch tödten wird / der wird meinen/ er thüge Gott einen dienst daran.
Zu derselbigen zeit haben die H. Märtyrer solche pein außgestanden/ daß es unmöglich ist alles zu erzehlen. Und hat der Teüffel sein eüsserste macht versuchet/ in dem er die versolger dermassen trieb/ daß sie neben der grossen Marter/ auch Gotteslästerungen wieder die armen Christen außgegossen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |