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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Niger aber die flucht genommen/ da er endlich erdappt/ das haupt mußte dargeben/ welches Severo gebracht/ und ans kreuz genagelt worden. Worauf die Statt Bysanz sich müßte ergeben/ und wurde fast ruinirt. Nun traffe der Rejen Albinum auch/ welchen Severus in einem sehr blutigen und auf bäiden seithen gefährlichem Gefecht hej Lyon in Frankreich überwunden/ also daß er in verzweifelung sich selbsten erstochen/ dessen abgeschlagenes Haupt eben wie Pescennii zu Rom anß treuz gehefftet worden.

Severus ware gleich wie regier süchtig also auch landgirig/ sezete weit in die Welt da und dorthin/ mit seinem Kriegsheer/ bis er zu lezt/ als er nicht gar 8. Jahr regieret / in Engelland gestorben.

Kirchentebret Clemens. Tertullianus Dazumal hatte zwar die Kirchen etwas ruh/ wie wol sie nicht ohne verfolgung ware/ und lebten Clemens Alexandrinus und Tertullianus Afer/ welcher die Christliche Religion und die Christen gewaltig verfochten/ und sehr bewegliche Schuzreden und Schrifften für selbige eingelegt.

Kirchen streit wegen Osteren. Auch entstunde der streit wegen Feirung des Osterfests in der Kirchen/ darbej sich sonders gebrauchen lassen die Bischöffe Victor zu Rom/ Narcissus zu Jerusalem/ und Irenaeus zu Lyon.

Bassianus Caracalla. Jahr Christi 213. Severus verordnet bej seinen Lebzeiten/ daß nach seinem ableiben bäjde Söhne Caracalla und Geta das Regiment zugleich führen solten/ welches aber gleich wie fast niemals/ also auch allhier nicht gut thate. Worauf bäide Brüdern zu versühnen man un derstunde das Reich zutheilen/ als aber dises nicht angienge/ wolte die Muter die versühnung machen/ und solten bäide in ihr Zimmer Brudermord. kommen. Dessen Caracalla zu friden/ und schaffete so bald/ daß durch ein Meuchelmord der elenden Mutter ihr Sohn Septimius Geta in ihren armen erstochen/ und die Muter mit deß sohns blut besprüzet wurde. Darauf entschuldigte sich der Bruder mörder bej den Soldaten und für dem Rath/ als hätte ihm sein Bruder nach dem leben gestellt.

Bej diser Sünd verbleibte es nicht/ sondern es begienge Caracalla noch vil andere Mordthaten mehr. Dem Juristen AEmilio

Niger aber die flucht genommen/ da er endlich erdappt/ das haupt mußte dargeben/ welches Severo gebracht/ und ans kreuz genagelt worden. Worauf die Statt Bysanz sich müßte ergeben/ und wurde fast ruinirt. Nun traffe der Rejen Albinum auch/ welchen Severus in einem sehr blutigen und auf bäiden seithen gefährlichem Gefecht hej Lyon in Frankreich überwunden/ also daß er in verzweifelung sich selbsten erstochen/ dessen abgeschlagenes Haupt eben wie Pescennii zu Rom anß treuz gehefftet worden.

Severus ware gleich wie regier süchtig also auch landgirig/ sezete weit in die Welt da und dorthin/ mit seinem Kriegsheer/ bis er zu lezt/ als er nicht gar 8. Jahr regieret / in Engelland gestorben.

Kirchentebret Clemens. Tertullianus Dazumal hatte zwar die Kirchen etwas ruh/ wie wol sie nicht ohne verfolgung ware/ und lebten Clemens Alexandrinus und Tertullianus Afer/ welcher die Christliche Religion und die Christen gewaltig verfochten/ und sehr bewegliche Schuzreden und Schrifften für selbige eingelegt.

Kirchen streit wegen Osteren. Auch entstunde der streit wegen Feirung des Osterfests in der Kirchen/ darbej sich sonders gebrauchen lassen die Bischöffe Victor zu Rom/ Narcissus zu Jerusalem/ und Irenaeus zu Lyon.

Bassianus Caracalla. Jahr Christi 213. Severus verordnet bej seinen Lebzeiten/ daß nach seinem ableiben bäjde Söhne Caracalla und Geta das Regiment zugleich führen solten/ welches aber gleich wie fast niemals/ also auch allhier nicht gut thate. Worauf bäide Brüdern zu versühnen man un derstunde das Reich zutheilen/ als aber dises nicht angienge/ wolte die Muter die versühnung machen/ und solten bäide in ihr Zimmer Brudermord. kommen. Dessen Caracalla zu friden/ und schaffete so bald/ daß durch ein Meuchelmord der elenden Mutter ihr Sohn Septimius Geta in ihren armen erstochen/ und die Muter mit deß sohns blut besprüzet wurde. Darauf entschuldigte sich der Bruder mörder bej den Soldaten und für dem Rath/ als hätte ihm sein Bruder nach dem leben gestellt.

Bej diser Sünd verbleibte es nicht/ sondern es begienge Caracalla noch vil andere Mordthaten mehr. Dem Juristen AEmilio

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Niger aber die flucht genommen/ da er            endlich erdappt/ das haupt mußte dargeben/ welches Severo gebracht/ und ans kreuz            genagelt worden. Worauf die Statt Bysanz sich müßte ergeben/ und wurde fast ruinirt. Nun            traffe der Rejen Albinum auch/ welchen Severus in einem sehr blutigen und auf bäiden            seithen gefährlichem Gefecht hej Lyon in Frankreich überwunden/ also daß er in            verzweifelung sich selbsten erstochen/ dessen abgeschlagenes Haupt eben wie Pescennii zu            Rom anß treuz gehefftet worden.</p>
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[178/0207] Niger aber die flucht genommen/ da er endlich erdappt/ das haupt mußte dargeben/ welches Severo gebracht/ und ans kreuz genagelt worden. Worauf die Statt Bysanz sich müßte ergeben/ und wurde fast ruinirt. Nun traffe der Rejen Albinum auch/ welchen Severus in einem sehr blutigen und auf bäiden seithen gefährlichem Gefecht hej Lyon in Frankreich überwunden/ also daß er in verzweifelung sich selbsten erstochen/ dessen abgeschlagenes Haupt eben wie Pescennii zu Rom anß treuz gehefftet worden. Severus ware gleich wie regier süchtig also auch landgirig/ sezete weit in die Welt da und dorthin/ mit seinem Kriegsheer/ bis er zu lezt/ als er nicht gar 8. Jahr regieret / in Engelland gestorben. Dazumal hatte zwar die Kirchen etwas ruh/ wie wol sie nicht ohne verfolgung ware/ und lebten Clemens Alexandrinus und Tertullianus Afer/ welcher die Christliche Religion und die Christen gewaltig verfochten/ und sehr bewegliche Schuzreden und Schrifften für selbige eingelegt. Kirchentebret Clemens. Tertullianus Auch entstunde der streit wegen Feirung des Osterfests in der Kirchen/ darbej sich sonders gebrauchen lassen die Bischöffe Victor zu Rom/ Narcissus zu Jerusalem/ und Irenaeus zu Lyon. Kirchen streit wegen Osteren. Severus verordnet bej seinen Lebzeiten/ daß nach seinem ableiben bäjde Söhne Caracalla und Geta das Regiment zugleich führen solten/ welches aber gleich wie fast niemals/ also auch allhier nicht gut thate. Worauf bäide Brüdern zu versühnen man un derstunde das Reich zutheilen/ als aber dises nicht angienge/ wolte die Muter die versühnung machen/ und solten bäide in ihr Zimmer kommen. Dessen Caracalla zu friden/ und schaffete so bald/ daß durch ein Meuchelmord der elenden Mutter ihr Sohn Septimius Geta in ihren armen erstochen/ und die Muter mit deß sohns blut besprüzet wurde. Darauf entschuldigte sich der Bruder mörder bej den Soldaten und für dem Rath/ als hätte ihm sein Bruder nach dem leben gestellt. Bassianus Caracalla. Jahr Christi 213. Brudermord. Bej diser Sünd verbleibte es nicht/ sondern es begienge Caracalla noch vil andere Mordthaten mehr. Dem Juristen AEmilio

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/207>, abgerufen am 24.11.2024.