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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Biß hieher haben wir in den heiligen Büchern geläsen die exempel frommer / standhaffter Leüthen/ jezund aber erfahren wir durch den augenschein/ welchen wir nachschlagen sollen. Nit zimmt es uns achtung zugeben auff das gebott des Käisers / welcher eben so wol sterblich ist als ich. Ich weiß/ und kan mich erinnern/ was gestalt wir jhme mit Eyd verbunden/ namlich/ daß wir/ hindan gesezt unser leben/ das Römische reich und gemeine Regiment wöllen beschüzen. Das hab ich versprochen/ und gleichsam dargesezt die nichtigkeit meines leibs: hab ich nun dem Käiser solches versprächen gethan / da doch niemahlen keiner seit häro mir das himmelische Reich dargegen gesezt / was sol ich dann nur thun jez/ weil mir Christus so vil verspricht? Darumb/ geliebte Soldaten/ lassen uns mannlich seyn/ und vest im Glauben bestehen. Vnd bald hernach wendet er sein red gegen dem abwesenden Käiser Maximiano also: Wir sind willig auch jezunddir gehorsame zuleisten/ wan wir nicht/ als Christen/ die Altär der Teüflen wurden scheühen: Dan wir haben erfahren/ daß du bej dir beschlossen/ entweders mit abgöttischen Opfferen uns zu befleken/ oder aber uns ganz auffzureiben. Frage nicht lang nach uns! Sihe hie seind so viel Christen/ als Persohnen. Du hast zwaren unsere Leiber underworffen deinem gewalt/ aber unsere Seelen/ weil sie sehen auff Christum den urheber deßlebens/ förchten dich nicht. Dise wort haben die trabanten alsobald gebracht gen Exuperii Christenleche ermahnuna an die überblibnen Thebeer. Martinach für den Käiser/ dardurch er hefftig erzörnt/ widerum geheissen töden je den 10. Mann. Vnd als auch gescheben dieses/ ist Exuperius gedachter Thebaischer Legion Fenderich auffgestanden/ und hat gesprochen: Getreüe spießgesellen/ wir müssen nun mehr an einen andern streit. Dann durch dise schwerdt werden wir kummerlich mögen in den Himmel gelangen/ es

Biß hieher haben wir in den heiligen Büchern geläsen die exempel from̃er / standhaffter Leüthen/ jezund aber erfahren wir durch den augenschein/ welchen wir nachschlagen sollen. Nit zim̃t es uns achtung zugeben auff das gebott des Käisers / welcher eben so wol sterblich ist als ich. Ich weiß/ und kan mich erinnern/ was gestalt wir jhme mit Eyd verbunden/ namlich/ daß wir/ hindan gesezt unser leben/ das Römische reich und gemeine Regiment wöllen beschüzen. Das hab ich versprochen/ und gleichsam dargesezt die nichtigkeit meines leibs: hab ich nun dem Käiser solches versprächen gethan / da doch niemahlen keiner seit häro mir das him̃elische Reich dargegen gesezt / was sol ich dann nur thun jez/ weil mir Christus so vil verspricht? Darumb/ geliebte Soldaten/ lassen uns mannlich seyn/ und vest im Glauben bestehen. Vnd bald hernach wendet er sein red gegen dem abwesenden Käiser Maximiano also: Wir sind willig auch jezunddir gehorsame zuleisten/ wan wir nicht/ als Christen/ die Altär der Teüflen wurden scheühen: Dan wir haben erfahren/ daß du bej dir beschlossen/ entweders mit abgöttischen Opfferen uns zu befleken/ oder aber uns ganz auffzureiben. Frage nicht lang nach uns! Sihe hie seind so viel Christen/ als Persohnen. Du hast zwaren unsere Leiber underworffen deinem gewalt/ aber unsere Seelen/ weil sie sehen auff Christum den urheber deßlebens/ förchten dich nicht. Dise wort haben die trabanten alsobald gebracht gen Exuperii Christenleche ermahnuna an die überblibnen Thebeer. Martinach für den Käiser/ dardurch er hefftig erzörnt/ widerum geheissen töden je den 10. Mañ. Vnd als auch gescheben dieses/ ist Exuperius gedachter Thebaischer Legion Fenderich auffgestanden/ und hat gesprochen: Getreüe spießgesellen/ wir müssen nun mehr an einen andern streit. Dann durch dise schwerdt werden wir kum̃erlich mögen in den Him̃el gelangen/ es

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[186/0215] Biß hieher haben wir in den heiligen Büchern geläsen die exempel from̃er / standhaffter Leüthen/ jezund aber erfahren wir durch den augenschein/ welchen wir nachschlagen sollen. Nit zim̃t es uns achtung zugeben auff das gebott des Käisers / welcher eben so wol sterblich ist als ich. Ich weiß/ und kan mich erinnern/ was gestalt wir jhme mit Eyd verbunden/ namlich/ daß wir/ hindan gesezt unser leben/ das Römische reich und gemeine Regiment wöllen beschüzen. Das hab ich versprochen/ und gleichsam dargesezt die nichtigkeit meines leibs: hab ich nun dem Käiser solches versprächen gethan / da doch niemahlen keiner seit häro mir das him̃elische Reich dargegen gesezt / was sol ich dann nur thun jez/ weil mir Christus so vil verspricht? Darumb/ geliebte Soldaten/ lassen uns mannlich seyn/ und vest im Glauben bestehen. Vnd bald hernach wendet er sein red gegen dem abwesenden Käiser Maximiano also: Wir sind willig auch jezunddir gehorsame zuleisten/ wan wir nicht/ als Christen/ die Altär der Teüflen wurden scheühen: Dan wir haben erfahren/ daß du bej dir beschlossen/ entweders mit abgöttischen Opfferen uns zu befleken/ oder aber uns ganz auffzureiben. Frage nicht lang nach uns! Sihe hie seind so viel Christen/ als Persohnen. Du hast zwaren unsere Leiber underworffen deinem gewalt/ aber unsere Seelen/ weil sie sehen auff Christum den urheber deßlebens/ förchten dich nicht. Dise wort haben die trabanten alsobald gebracht gen Martinach für den Käiser/ dardurch er hefftig erzörnt/ widerum geheissen töden je den 10. Mañ. Vnd als auch gescheben dieses/ ist Exuperius gedachter Thebaischer Legion Fenderich auffgestanden/ und hat gesprochen: Getreüe spießgesellen/ wir müssen nun mehr an einen andern streit. Dann durch dise schwerdt werden wir kum̃erlich mögen in den Him̃el gelangen/ es Exuperii Christenleche ermahnuna an die überblibnen Thebeer.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/215>, abgerufen am 21.11.2024.