Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Jesu Christi/ und der H. Schrifft nicht genügen lassen/ und der göttlichen warheit nicht haben wollen glauben geben. Darumm sie dann auch nach dem gerechten urtheil Gottes also verblendet und verführet sein/ daß sie der lügen haben bejpflichten und glauben müssen. Vnd hat also wie ich sag/ dieser t[unleserliches Material]üfflische und falsche Prophet Mahomet/ eine Religion erdacht/ die der Christlichen Religion ganz und gar zu wider ist. Dieser Mörder/ verführer und falsche Prophet Mahomet hat seine Saracener überredet/ daß sie die rechten Kinder und Erben weren der Haußfrauen Abrahams/ Sara. Und darumm gehörten ihnen die verheissungen zu so vor alters Abraham geschehen/ daß sein Same die ganze welt besizen/ und darüber herrschen solte. Derhalben solten sie nur getrost zur wehr greiffen/ und ein Königreich nach dem anderen/ alß ihr eigen erbgut/ einnemmen. Sonst sind die Saracenen zuvor ein grob barbarisch volk gewesen in Arabien/ die man anfänglich von der magd Agar/ die Agarener genennet hat. Welche vor zeiten um gelt den Römeren gedient haben/ in den kriegen wider die Persen. Alß sie aber auff eine zeit von deß Römischen Käisers pfenning meister von wegen der bezahlung etlicher massen injurirt waren worden/ welcher under anderen auch dise wort gebraucht hatte: Wer kan alle dise lose hunde mit gelt sättigen und erfüllen? Sind sie von den Römeren abgefallen/ und haben durch raht ihres obersten genant Homar/ ihren Mahomet zu einem Fürsten erwehlet/ im jahr Christi 622. So bald nun diser auffrührische bub zum regiment kommen/ hat er angefangen mit gewehrter hand seine religion und Gotslästerung fortzusezen/ und in vil länder und Königreich einzuschieben: Dagegen aber die Christliche religion zu vernichten und außzurotten. Er sagte zu allen nachfolgeren seiner religion/ groß glük/ ehr und herrlichkeit / überwindung/ reichtum in disem leben/ und nach disem leben allerlei ergezlichkeit und fleischliche wollüste im Paradeiß. Darauff er dann alßbald einen grossen zulauff und anhang bekommen hat/ sonderlich dieweil im anfangs alles glüklich sortgieng. Dann der gemeine mann von natur immerzu also gesinnet ist/ daß er sich gern dahin gesellet / da alles einen herrlichen schein hat/ da vil victorien und groß reichtum zu hoffen ist: für dem creuz aber und anderen anfechtungen und beschwerlichkeiten hat er von natur ein abscheuen. Jesu Christi/ und der H. Schrifft nicht genügen lassen/ und der göttlichen warheit nicht haben wollen glauben geben. Darum̃ sie dann auch nach dem gerechten urtheil Gottes also verblendet und verführet sein/ daß sie der lügen haben bejpflichten und glauben müssen. Vnd hat also wie ich sag/ dieser t[unleserliches Material]üfflische und falsche Prophet Mahomet/ eine Religion erdacht/ die der Christlichen Religion ganz und gar zu wider ist. Dieser Mörder/ verführer und falsche Prophet Mahomet hat seine Saracener überredet/ daß sie die rechten Kinder und Erben weren der Haußfrauen Abrahams/ Sara. Und darum̃ gehörten ihnen die verheissungen zu so vor alters Abraham geschehen/ daß sein Same die ganze welt besizen/ und darüber herrschen solte. Derhalben solten sie nur getrost zur wehr greiffen/ und ein Königreich nach dem anderen/ alß ihr eigen erbgut/ einnemmen. Sonst sind die Saracenen zuvor ein grob barbarisch volk gewesen in Arabien/ die man anfänglich von der magd Agar/ die Agarener genennet hat. Welche vor zeiten um gelt den Römeren gedient haben/ in den kriegen wider die Persen. Alß sie aber auff eine zeit von deß Römischen Käisers pfenning meister von wegen der bezahlung etlicher massen injurirt waren worden/ welcher under anderen auch dise wort gebraucht hatte: Wer kan alle dise lose hunde mit gelt sättigen und erfüllen? Sind sie von den Römeren abgefallen/ und haben durch raht ihres obersten genant Homar/ ihren Mahomet zu einem Fürsten erwehlet/ im jahr Christi 622. So bald nun diser auffrührische bub zum regiment kommen/ hat er angefangen mit gewehrter hand seine religion und Gotslästerung fortzusezen/ und in vil länder und Königreich einzuschieben: Dagegen aber die Christliche religion zu vernichtẽ und außzurotten. Er sagte zu allen nachfolgeren seiner religion/ groß glük/ ehr und herrlichkeit / überwindung/ reichtum in disem leben/ und nach disem leben allerlei ergezlichkeit und fleischliche wollüste im Paradeiß. Darauff er dann alßbald einen grossen zulauff und anhang bekommen hat/ sonderlich dieweil im anfangs alles glüklich sortgieng. Dañ der gemeine mann von natur immerzu also gesinnet ist/ daß er sich gern dahin gesellet / da alles einen herrlichen schein hat/ da vil victorien und groß reichtum zu hoffen ist: für dem creuz aber und anderen anfechtungen und beschwerlichkeiten hat er von natur ein abscheuen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0246" n="216"/> Jesu Christi/ und der H. Schrifft nicht genügen lassen/ und der göttlichen warheit nicht haben wollen glauben geben. Darum̃ sie dann auch nach dem gerechten urtheil Gottes also verblendet und verführet sein/ daß sie der lügen haben bejpflichten und glauben müssen. Vnd hat also wie ich sag/ dieser t<gap reason="illegible"/>üfflische und falsche Prophet Mahomet/ eine Religion erdacht/ die der Christlichen Religion ganz und gar zu wider ist.</p> <p>Dieser Mörder/ verführer und falsche Prophet Mahomet hat seine Saracener überredet/ daß sie die rechten Kinder und Erben weren der Haußfrauen Abrahams/ Sara. Und darum̃ gehörten ihnen die verheissungen zu so vor alters Abraham geschehen/ daß sein Same die ganze welt besizen/ und darüber herrschen solte. Derhalben solten sie nur getrost zur wehr greiffen/ und ein Königreich nach dem anderen/ alß ihr eigen erbgut/ einnemmen. Sonst sind die Saracenen zuvor ein grob barbarisch volk gewesen in Arabien/ die man anfänglich von der magd Agar/ die Agarener genennet hat. Welche vor zeiten um gelt den Römeren gedient haben/ in den kriegen wider die Persen. Alß sie aber auff eine zeit von deß Römischen Käisers pfenning meister von wegen der bezahlung etlicher massen injurirt waren worden/ welcher under anderen auch dise wort gebraucht hatte: Wer kan alle dise lose hunde mit gelt sättigen und erfüllen? Sind sie von den Römeren abgefallen/ und haben durch raht ihres obersten genant Homar/ ihren Mahomet zu einem Fürsten erwehlet/ im jahr Christi 622.</p> <p>So bald nun diser auffrührische bub zum regiment kommen/ hat er angefangen mit gewehrter hand seine religion und Gotslästerung fortzusezen/ und in vil länder und Königreich einzuschieben: Dagegen aber die Christliche religion zu vernichtẽ und außzurotten. Er sagte zu allen nachfolgeren seiner religion/ groß glük/ ehr und herrlichkeit / überwindung/ reichtum in disem leben/ und nach disem leben allerlei ergezlichkeit und fleischliche wollüste im Paradeiß. Darauff er dann alßbald einen grossen zulauff und anhang bekommen hat/ sonderlich dieweil im anfangs alles glüklich sortgieng. Dañ der gemeine mann von natur immerzu also gesinnet ist/ daß er sich gern dahin gesellet / da alles einen herrlichen schein hat/ da vil victorien und groß reichtum zu hoffen ist: für dem creuz aber und anderen anfechtungen und beschwerlichkeiten hat er von natur ein abscheuen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [216/0246]
Jesu Christi/ und der H. Schrifft nicht genügen lassen/ und der göttlichen warheit nicht haben wollen glauben geben. Darum̃ sie dann auch nach dem gerechten urtheil Gottes also verblendet und verführet sein/ daß sie der lügen haben bejpflichten und glauben müssen. Vnd hat also wie ich sag/ dieser t_ üfflische und falsche Prophet Mahomet/ eine Religion erdacht/ die der Christlichen Religion ganz und gar zu wider ist.
Dieser Mörder/ verführer und falsche Prophet Mahomet hat seine Saracener überredet/ daß sie die rechten Kinder und Erben weren der Haußfrauen Abrahams/ Sara. Und darum̃ gehörten ihnen die verheissungen zu so vor alters Abraham geschehen/ daß sein Same die ganze welt besizen/ und darüber herrschen solte. Derhalben solten sie nur getrost zur wehr greiffen/ und ein Königreich nach dem anderen/ alß ihr eigen erbgut/ einnemmen. Sonst sind die Saracenen zuvor ein grob barbarisch volk gewesen in Arabien/ die man anfänglich von der magd Agar/ die Agarener genennet hat. Welche vor zeiten um gelt den Römeren gedient haben/ in den kriegen wider die Persen. Alß sie aber auff eine zeit von deß Römischen Käisers pfenning meister von wegen der bezahlung etlicher massen injurirt waren worden/ welcher under anderen auch dise wort gebraucht hatte: Wer kan alle dise lose hunde mit gelt sättigen und erfüllen? Sind sie von den Römeren abgefallen/ und haben durch raht ihres obersten genant Homar/ ihren Mahomet zu einem Fürsten erwehlet/ im jahr Christi 622.
So bald nun diser auffrührische bub zum regiment kommen/ hat er angefangen mit gewehrter hand seine religion und Gotslästerung fortzusezen/ und in vil länder und Königreich einzuschieben: Dagegen aber die Christliche religion zu vernichtẽ und außzurotten. Er sagte zu allen nachfolgeren seiner religion/ groß glük/ ehr und herrlichkeit / überwindung/ reichtum in disem leben/ und nach disem leben allerlei ergezlichkeit und fleischliche wollüste im Paradeiß. Darauff er dann alßbald einen grossen zulauff und anhang bekommen hat/ sonderlich dieweil im anfangs alles glüklich sortgieng. Dañ der gemeine mann von natur immerzu also gesinnet ist/ daß er sich gern dahin gesellet / da alles einen herrlichen schein hat/ da vil victorien und groß reichtum zu hoffen ist: für dem creuz aber und anderen anfechtungen und beschwerlichkeiten hat er von natur ein abscheuen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |