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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Der Käiser Heinrich machte sich mit einem kriegsheer in Italiam/ den jahmer zu stillen / erwehlten hier auff in dem convent der von ihme versamleten Geistlichen/ den Bischoffen von Bamberg Swicardum zum Papst/ welcher Clemens II. genent ward.

Benedictus ohngeacht dessen/ name zu Rom den Päpstlichen stül ein der Käiser schikte widerum einen anderen Papst/ den Bischoff Brixen/ Poppo genant. Diser kame zwar in Rom / wurde aber nach wenig tagen umgebracht. Widerum sandte der Käiser Brunonem/ deß Graaffen von Duisburg Hugonis sohn und Bischoffen zu Tull/ der auch gekrönet und Leo IX genent ward.

Vm selbige zeiten hatten die Wenden ihr wesen in Pommeren und Meklenburg/ wider welche der Käiser Heinrich eine Armaden geschikt/ die aber von den Wänden gänzich geschlagen und rui inirt worden. Worüber der Käiser in grosse unmut gerahten/ ist auch bald darauff gestorben.

Constantinus XI. Alexius. Zu Constantinopel regierte Constantinus/ genant Mononachus. Bei dessen lebzeiten Alexius der Patriarch zu Constantinopel gestorben/ welcher vil tonnen Golds solle hinderlassen haben/ die der Käiser in seinen schaz genommmen.

Henric. IV. Röm. Käiser. -Jahr Christi 1060. Nach Käiser Heinrichs tod/ kame sein sohn Heinrichs der IV dises nammens zum Käiserthum. Ein gewaltiger Fürst und dapferer held/ welcher über die 60. schlachten gelifert und bald stetigs obgesiget hatte. Jedoch mußte er endlich auß unmuht/ der welt und aller herzlichkeit genaden/ überwältiget durch feindseligkeit der Päpsten Vrbani II. und Paschalis II. Von welchem und dero helffers helfferen/ die beide söhne deß Käisers / Conrad und Heinrich zur rebellion und verfolgung ihres eignen vatters angereizet worden.

Conrad ward auff dem reichstag zu Cöln/ auff deß vatters anklaghin abgeschafft. Heinrich versprache wahre treu/ bis der lose sohn den vortheil ersehen/ den vatter zu Bingen auß anstifftung gefänglich angenommen/ und er zu Mäinz zum Käiser erwelt/ den Käiserlichen ornat und zierzathen durch underordnete entwendetund der gute vatter föllig auß dem sattel gelupfet ward.

Es war aber das thun und lassen Käisers Heinrichs deß IV straks von jugend an generos und großmühtig/ in dem alsobald auß nußgunst gegen seiner mutter der Käiserin (deren namm Angnes/ Herzog Wilhelms von Poictiers tochter) der Erz-Bischoff

Der Käiser Heinrich machte sich mit einem kriegsheer in Italiam/ den jahmer zu stillen / erwehlten hier auff in dem convent der von ihme versamleten Geistlichen/ den Bischoffen von Bamberg Swicardum zum Papst/ welcher Clemens II. genent ward.

Benedictus ohngeacht dessen/ name zu Rom den Päpstlichen stül ein der Käiser schikte widerum einen anderen Papst/ den Bischoff Brixen/ Poppo genant. Diser kame zwar in Rom / wurde aber nach wenig tagen umgebracht. Widerum sandte der Käiser Brunonem/ deß Graaffen von Duisburg Hugonis sohn und Bischoffen zu Tull/ der auch gekrönet und Leo IX genent ward.

Vm selbige zeiten hatten die Wenden ihr wesen in Pommeren und Meklenburg/ wider welche der Käiser Heinrich eine Armaden geschikt/ die aber von den Wänden gänzich geschlagen und rui inirt worden. Worüber der Käiser in grosse unmut gerahten/ ist auch bald darauff gestorben.

Constantinus XI. Alexius. Zu Constantinopel regierte Constantinus/ genant Mononachus. Bei dessen lebzeiten Alexius der Patriarch zu Constantinopel gestorben/ welcher vil tonnen Golds solle hinderlassen haben/ die der Käiser in seinen schaz genom̃men.

Henric. IV. Röm. Käiser. -Jahr Christi 1060. Nach Käiser Heinrichs tod/ kame sein sohn Heinrichs der IV dises nammens zum Käiserthum. Ein gewaltiger Fürst und dapferer held/ welcher über die 60. schlachten gelifert und bald stetigs obgesiget hatte. Jedoch mußte er endlich auß unmuht/ der welt und aller herzlichkeit genaden/ überwältiget durch feindseligkeit der Päpsten Vrbani II. und Paschalis II. Von welchem und dero helffers helfferen/ die beide söhne deß Käisers / Conrad und Heinrich zur rebellion und verfolgung ihres eignen vatters angereizet worden.

Conrad ward auff dem reichstag zu Cöln/ auff deß vatters anklaghin abgeschafft. Heinrich versprache wahre treu/ bis der lose sohn den vortheil ersehen/ den vatter zu Bingen auß anstifftung gefänglich angenommen/ und er zu Mäinz zum Käiser erwelt/ den Käiserlichen ornat und zierzathen durch underordnete entwendetund der gute vatter föllig auß dem sattel gelupfet ward.

Es war aber das thun und lassen Käisers Heinrichs deß IV straks von jugend an generos und großmühtig/ in dem alsobald auß nußgunst gegen seiner mutter der Käiserin (deren namm Angnes/ Herzog Wilhelms von Poictiers tochter) der Erz-Bischoff

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[228/0258] Der Käiser Heinrich machte sich mit einem kriegsheer in Italiam/ den jahmer zu stillen / erwehlten hier auff in dem convent der von ihme versamleten Geistlichen/ den Bischoffen von Bamberg Swicardum zum Papst/ welcher Clemens II. genent ward. Benedictus ohngeacht dessen/ name zu Rom den Päpstlichen stül ein der Käiser schikte widerum einen anderen Papst/ den Bischoff Brixen/ Poppo genant. Diser kame zwar in Rom / wurde aber nach wenig tagen umgebracht. Widerum sandte der Käiser Brunonem/ deß Graaffen von Duisburg Hugonis sohn und Bischoffen zu Tull/ der auch gekrönet und Leo IX genent ward. Vm selbige zeiten hatten die Wenden ihr wesen in Pommeren und Meklenburg/ wider welche der Käiser Heinrich eine Armaden geschikt/ die aber von den Wänden gänzich geschlagen und rui inirt worden. Worüber der Käiser in grosse unmut gerahten/ ist auch bald darauff gestorben. Zu Constantinopel regierte Constantinus/ genant Mononachus. Bei dessen lebzeiten Alexius der Patriarch zu Constantinopel gestorben/ welcher vil tonnen Golds solle hinderlassen haben/ die der Käiser in seinen schaz genom̃men. Constantinus XI. Alexius. Nach Käiser Heinrichs tod/ kame sein sohn Heinrichs der IV dises nammens zum Käiserthum. Ein gewaltiger Fürst und dapferer held/ welcher über die 60. schlachten gelifert und bald stetigs obgesiget hatte. Jedoch mußte er endlich auß unmuht/ der welt und aller herzlichkeit genaden/ überwältiget durch feindseligkeit der Päpsten Vrbani II. und Paschalis II. Von welchem und dero helffers helfferen/ die beide söhne deß Käisers / Conrad und Heinrich zur rebellion und verfolgung ihres eignen vatters angereizet worden. Henric. IV. Röm. Käiser. -Jahr Christi 1060. Conrad ward auff dem reichstag zu Cöln/ auff deß vatters anklaghin abgeschafft. Heinrich versprache wahre treu/ bis der lose sohn den vortheil ersehen/ den vatter zu Bingen auß anstifftung gefänglich angenommen/ und er zu Mäinz zum Käiser erwelt/ den Käiserlichen ornat und zierzathen durch underordnete entwendetund der gute vatter föllig auß dem sattel gelupfet ward. Es war aber das thun und lassen Käisers Heinrichs deß IV straks von jugend an generos und großmühtig/ in dem alsobald auß nußgunst gegen seiner mutter der Käiserin (deren namm Angnes/ Herzog Wilhelms von Poictiers tochter) der Erz-Bischoff

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/258>, abgerufen am 22.11.2024.