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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Hohenloh/ aus Prag naher Breslau/ weil er auff des Herzog in Bäjeren begehren sich der Cron Böhmen ewig verzeihen solte Der Herzog zog in Prag ein/ handelte mit den Standen/ die nun mehr Ferdinandum für ihren König und Römischen Käiser erkanten/ und wandte sich von hier wider in Bäjeren/ schrib an den Pap[unleserliches Material]

Stylus.

Nächst underthänigstem Kuß euer seligsten Füsse/ thue euer Heiligkeiten zu wissen/ sc. Von dem erlangten Sig.

Responsio.

Edler Herr/ lieber Sohn/ euer schreiben sc.

Der Graaf von Mansfeld erhielte noch etliche örter in Böhmen. Die Mährischen Stände accommodirten sich dem Käiser. Prinz Heinrich Friderich begab sich aus der Pfalz wider in Niderland. Die Spannischen machten ihr Winter-qvartier in der Pfalz.

König Gustavus Adolphus in Schweden hielt zu Stokholm König Gusta vuß Heüratet Beilager mit Fräulein Maria Eleonora/ Georgij Wilhelmi/ Chur-Fürsten zu Brandenburg schwöster/ auff dise hochzeitliche Feire ward Geld ausgeworffen/ auff der einen seiten war gepreget eine Hand aus den Wo[unleserliches Material]ken/ welche eine Crone hielt:/ dabei stunden dise wort: a Deo destinata.

Auff der anderen seiten stund: Gustavo Adolpho Regi, jungitur Maria Eleonora Regina Sveciae, coronatur XXVIII, Nov. MDCXX. Stokh.

Esfrejete der Prinz aus Pohlen nach dises damaligen Fräulein/ aber Pfalz Graaf Friderich / König in Böhmen/ beforderte Gustavum.

Veltliner Mord Diser zeit ward angespunnen der Veltliner mord um der Religion willen. (Ein Engel wird gesehen.) Antonius Teprati ob dem Berg ward mit vilen worten vermahnet/ seine Cvangelische Religion zu verschweren. Er aber blib standhafftig/ sagte: Meine Seele wird in Abrahams Schos auffgenommen werden/ und meine Feinde werden nach meinem tode einen Engel Gottes sehen. So bald diser verschid/ sahe man / wie er gesaget hatte/ einen Engel Gottes in ganz weis angethanem kleide auff seinem Leichnam ob dem Cörper stehen.

Der Graaf von Mansfeld richtete eine neue Armaden auff/ und dreuete dem Bischoff von Würzburg und Bamberg damit

Hohenloh/ aus Prag naher Breslau/ weil er auff des Herzog in Bäjeren begehren sich der Cron Böhmen ewig verzeihen solte Der Herzog zog in Prag ein/ handelte mit den Standen/ die nun mehr Ferdinandum für ihren König und Römischen Käiser erkanten/ und wandte sich von hier wider in Bäjeren/ schrib an den Pap[unleserliches Material]

Stylus.

Nächst underthänigstem Kuß euer seligsten Füsse/ thue euer Heiligkeiten zu wissen/ sc. Von dem erlangten Sig.

Responsio.

Edler Herr/ lieber Sohn/ euer schreiben sc.

Der Graaf von Mansfeld erhielte noch etliche örter in Böhmen. Die Mährischen Stände accommodirten sich dem Käiser. Prinz Heinrich Friderich begab sich aus der Pfalz wider in Niderland. Die Spannischen machten ihr Winter-qvartier in der Pfalz.

König Gustavus Adolphus in Schweden hielt zu Stokholm König Gusta vuß Heüratet Beilager mit Fräulein Maria Eleonora/ Georgij Wilhelmi/ Chur-Fürsten zu Brandenburg schwöster/ auff dise hochzeitliche Feire ward Geld ausgeworffen/ auff der einen seiten war gepreget eine Hand aus den Wo[unleserliches Material]ken/ welche eine Crone hielt:/ dabei stunden dise wort: à Deo destinata.

Auff der anderen seiten stund: Gustavo Adolpho Regi, jungitur Maria Eleonora Regina Sveciae, coronatur XXVIII, Nov. MDCXX. Stokh.

Esfrejete der Prinz aus Pohlen nach dises damaligen Fräulein/ aber Pfalz Graaf Friderich / König in Böhmen/ beforderte Gustavum.

Veltliner Mord Diser zeit ward angespunnen der Veltliner mord um der Religion willen. (Ein Engel wird gesehen.) Antonius Teprati ob dem Berg ward mit vilen worten vermahnet/ seine Cvangelische Religion zu verschweren. Er aber blib standhafftig/ sagte: Meine Seele wird in Abrahams Schos auffgenommen werden/ und meine Feinde werden nach meinem tode einen Engel Gottes sehen. So bald diser verschid/ sahe man / wie er gesaget hatte/ einen Engel Gottes in ganz weis angethanem kleide auff seinem Leichnam ob dem Cörper stehen.

Der Graaf von Mansfeld richtete eine neue Armaden auff/ und dreuete dem Bischoff von Würzburg und Bamberg damit

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[335/0371] Hohenloh/ aus Prag naher Breslau/ weil er auff des Herzog in Bäjeren begehren sich der Cron Böhmen ewig verzeihen solte Der Herzog zog in Prag ein/ handelte mit den Standen/ die nun mehr Ferdinandum für ihren König und Römischen Käiser erkanten/ und wandte sich von hier wider in Bäjeren/ schrib an den Pap_ Stylus. Nächst underthänigstem Kuß euer seligsten Füsse/ thue euer Heiligkeiten zu wissen/ sc. Von dem erlangten Sig. Responsio. Edler Herr/ lieber Sohn/ euer schreiben sc. Der Graaf von Mansfeld erhielte noch etliche örter in Böhmen. Die Mährischen Stände accommodirten sich dem Käiser. Prinz Heinrich Friderich begab sich aus der Pfalz wider in Niderland. Die Spannischen machten ihr Winter-qvartier in der Pfalz. König Gustavus Adolphus in Schweden hielt zu Stokholm Beilager mit Fräulein Maria Eleonora/ Georgij Wilhelmi/ Chur-Fürsten zu Brandenburg schwöster/ auff dise hochzeitliche Feire ward Geld ausgeworffen/ auff der einen seiten war gepreget eine Hand aus den Wo_ ken/ welche eine Crone hielt:/ dabei stunden dise wort: à Deo destinata. König Gusta vuß Heüratet Auff der anderen seiten stund: Gustavo Adolpho Regi, jungitur Maria Eleonora Regina Sveciae, coronatur XXVIII, Nov. MDCXX. Stokh. Esfrejete der Prinz aus Pohlen nach dises damaligen Fräulein/ aber Pfalz Graaf Friderich / König in Böhmen/ beforderte Gustavum. Diser zeit ward angespunnen der Veltliner mord um der Religion willen. (Ein Engel wird gesehen.) Antonius Teprati ob dem Berg ward mit vilen worten vermahnet/ seine Cvangelische Religion zu verschweren. Er aber blib standhafftig/ sagte: Meine Seele wird in Abrahams Schos auffgenommen werden/ und meine Feinde werden nach meinem tode einen Engel Gottes sehen. So bald diser verschid/ sahe man / wie er gesaget hatte/ einen Engel Gottes in ganz weis angethanem kleide auff seinem Leichnam ob dem Cörper stehen. Veltliner Mord Der Graaf von Mansfeld richtete eine neue Armaden auff/ und dreuete dem Bischoff von Würzburg und Bamberg damit

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/371>, abgerufen am 22.11.2024.