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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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um den König stunden weil sie es vor betrübnus mit dem munde zu thun nicht vermöchten/ baten ihn mit den augen/ daß er doch seine person/ ihnen allen zu gute/ ins künfftig besser in acht haben/ und nicht alle mal an die gefährlichen örter selber stehen möchte.

Der König in Frankreich undernam sich zwischen König Gustavo und dem Herzog in Bäjeren einen gütlichen vergleich zu treffen/ aber es war vergebens. Der Herzog zog gen Regenspurg/ und nam die statt mit list ein. Die an der Iser gelegene zwei-Thürmige statt München ergab sich dem König. Die bauren in Schwaben und Stifft Fulda wurden rebellisch / aber von den Schwedischen wider gezähmet. Der Herzog von Bäjeren zog in die Ober Pfalz und nam Sulzbach ein. Der König ließ die seinigen auff Nürnberg gehen/ und die Bäjerischen wider auß Sulzbach treiben. Friedländer Der Herzog von Fridland zog mit seiner neu auffgerichteten Armada in Böhmen/ nam Prag und Eger ein. Allhier stieß der Herzog in Bäjeren zu ihm. König Gustavus schlug ein läger vor Nürenberg. Der Käiserliche Generaliss. Herzog von Friedland samt dem Bäjer Fürsten kamen auch hieher / und hatten das lager nahe an dem Fluß Pegniz/ so durch Nürenberg fleust/ auff einer höhe / die man den alten Berg nennet/ befestigt. Der König ließ den wall und die Schanzen des lägers/ an underschidenen orten mit zwei Sturmen anfallen/ ward aber mit verlurst vier tausend mann abgeschlagen/ und die Käiserlichen verlohren bei acht hundert mann. König Gustavus that seinen Officirern eine ernstliche vermanung/ hinfürder bessere kriegs-disciplin zu halten/ da er dann in gegenwart des Königs in Böhmen Pfalz Graaf Friderici/ Pfalz Graafen Augusti/ Herzog Wilhelm von Weimarn/ und Herzog Johann von Holstein/ welche alle des Königes einritt in München mit beiwonten/ also zu seinen Officirern/ und zwar zu den Teutschen/ sagte:

Des Königs abermalige rede. Ihr/ ihr Teutschen seid es eben / über welche meinen händen/ wegen euers/ mit eueren Bluts-verwandten/ und Religions-genossen übelen Procedieren/ so häuffig vil qverelen und klag-schrifften insinuiret werden. Gott straffe euch davor/ daß ihr meine/ euch gegebene gesäze mit dem ruken ansehet/ und verursachet/ daß man hören

um den König stunden weil sie es vor betrübnus mit dem munde zu thun nicht vermöchten/ baten ihn mit den augen/ daß er doch seine person/ ihnen allen zu gute/ ins künfftig besser in acht haben/ und nicht alle mal an die gefährlichen örter selber stehen möchte.

Der König in Frankreich undernam sich zwischen König Gustavo und dem Herzog in Bäjeren einen gütlichen vergleich zu treffen/ aber es war vergebens. Der Herzog zog gen Regenspurg/ und nam die statt mit list ein. Die an der Iser gelegene zwei-Thürmige statt München ergab sich dem König. Die bauren in Schwaben und Stifft Fulda wurden rebellisch / aber von den Schwedischen wider gezähmet. Der Herzog von Bäjeren zog in die Ober Pfalz und nam Sulzbach ein. Der König ließ die seinigen auff Nürnberg gehen/ und die Bäjerischen wider auß Sulzbach treiben. Friedländer Der Herzog von Fridland zog mit seiner neu auffgerichteten Armada in Böhmen/ nam Prag und Eger ein. Allhier stieß der Herzog in Bäjeren zu ihm. König Gustavus schlug ein läger vor Nürenberg. Der Käiserliche Generaliss. Herzog von Friedland samt dem Bäjer Fürsten kamen auch hieher / und hatten das lager nahe an dem Fluß Pegniz/ so durch Nürenberg fleust/ auff einer höhe / die man den alten Berg nennet/ befestigt. Der König ließ den wall und die Schanzen des lägers/ an underschidenen orten mit zwei Sturmen anfallen/ ward aber mit verlurst vier tausend mann abgeschlagen/ und die Käiserlichen verlohren bei acht hundert mann. König Gustavus that seinen Officirern eine ernstliche vermanung/ hinfürder bessere kriegs-disciplin zu halten/ da er dann in gegenwart des Königs in Böhmen Pfalz Graaf Friderici/ Pfalz Graafen Augusti/ Herzog Wilhelm von Weimarn/ und Herzog Johann von Holstein/ welche alle des Königes einritt in München mit beiwonten/ also zu seinen Officirern/ und zwar zu den Teutschen/ sagte:

Des Königs abermalige rede. Ihr/ ihr Teutschen seid es eben / über welche meinen händen/ wegen euers/ mit eueren Bluts-verwandten/ und Religions-genossen übelen Procedieren/ so häuffig vil qverelen und klag-schrifften insinuiret werden. Gott straffe euch davor/ daß ihr meine/ euch gegebene gesäze mit dem ruken ansehet/ und verursachet/ daß man hören

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[375/0413] um den König stunden weil sie es vor betrübnus mit dem munde zu thun nicht vermöchten/ baten ihn mit den augen/ daß er doch seine person/ ihnen allen zu gute/ ins künfftig besser in acht haben/ und nicht alle mal an die gefährlichen örter selber stehen möchte. Der König in Frankreich undernam sich zwischen König Gustavo und dem Herzog in Bäjeren einen gütlichen vergleich zu treffen/ aber es war vergebens. Der Herzog zog gen Regenspurg/ und nam die statt mit list ein. Die an der Iser gelegene zwei-Thürmige statt München ergab sich dem König. Die bauren in Schwaben und Stifft Fulda wurden rebellisch / aber von den Schwedischen wider gezähmet. Der Herzog von Bäjeren zog in die Ober Pfalz und nam Sulzbach ein. Der König ließ die seinigen auff Nürnberg gehen/ und die Bäjerischen wider auß Sulzbach treiben. Der Herzog von Fridland zog mit seiner neu auffgerichteten Armada in Böhmen/ nam Prag und Eger ein. Allhier stieß der Herzog in Bäjeren zu ihm. König Gustavus schlug ein läger vor Nürenberg. Der Käiserliche Generaliss. Herzog von Friedland samt dem Bäjer Fürsten kamen auch hieher / und hatten das lager nahe an dem Fluß Pegniz/ so durch Nürenberg fleust/ auff einer höhe / die man den alten Berg nennet/ befestigt. Der König ließ den wall und die Schanzen des lägers/ an underschidenen orten mit zwei Sturmen anfallen/ ward aber mit verlurst vier tausend mann abgeschlagen/ und die Käiserlichen verlohren bei acht hundert mann. König Gustavus that seinen Officirern eine ernstliche vermanung/ hinfürder bessere kriegs-disciplin zu halten/ da er dann in gegenwart des Königs in Böhmen Pfalz Graaf Friderici/ Pfalz Graafen Augusti/ Herzog Wilhelm von Weimarn/ und Herzog Johann von Holstein/ welche alle des Königes einritt in München mit beiwonten/ also zu seinen Officirern/ und zwar zu den Teutschen/ sagte: Friedländer Ihr/ ihr Teutschen seid es eben / über welche meinen händen/ wegen euers/ mit eueren Bluts-verwandten/ und Religions-genossen übelen Procedieren/ so häuffig vil qverelen und klag-schrifften insinuiret werden. Gott straffe euch davor/ daß ihr meine/ euch gegebene gesäze mit dem ruken ansehet/ und verursachet/ daß man hören Des Königs abermalige rede.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/413>, abgerufen am 24.11.2024.