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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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fen / worauf diser geantwortet: Alles solle tod und vergessen sejn/ und wollen sie morgen des Herzogs von Fridland oder Wallensteiners Todten dar auf legen/ und mit vergraben: Am morgen/ da es zum Treffen kam/ führte der König in der Schlachtordnung das Corpus, und ware in der mitte. Herzog Bernhard stunde am linken Flügel.

Was aber eigentlich der König und der Fürst/ worauf angedeutet worden/ in etwas Unmuth gegen einandern gewachsen sejn möchten/ lassen wir mit den verstorbnen versizen bleiben. Seje gleich/ das Herzog Bernhard nicht nach seinen Meriten und wolgeleisteten Diensten etwan möchte beobachtet worden sejn/ sonders da er auf eine zeit dem Tode gleichsam im Rachen gesessen war/ und das Pferd under ihme erschossen/ er auch wunderbarlich von Gott behütet worden/ oder das der Fürst ein weit ander absehen hatte/ so ist es doch dahin kommen/ das auf ein zeit der Fürst sein abschied vom König nehmen wolte. Königs in Schweden bedeutsame red zu Herzog Bernhard. Dises ward also angestellt/ daß der Kanzler Ochsenstirn/ welcher dem Fürsten aus gewüssen ursachen ver obligirt ware/ solches bej dem König anbringen solte/ der es aber mit gröstem unwillen gethan/ allein umm beschehenes versprechen willen/ und weil Herzog Bernhard nicht aussezen wolte/ mußte Ochsenstirn daran gehen.

Die Sach ward abgelegt/ und wie ohnschwer zuvermuthen/ mit des Königs keiner andern empfahung und beschenkung/ dann mit zornigem gemüth/ angesicht/ und worten. Hierauf geschahe der befehl/ Herzog Bernhard solte sich/ umm die zeit/ an dem orth bej dem König einfinden. Welches der Fürst beobachtend/ an das Orth kame zur bestimmten zeit / wurde aber zimlich lang draussen/ und zu lezt in das Losament eingelassen/ darinn der König allein herumm spazierte/ spihlend mit etwas/ so er

fen / worauf diser geantwortet: Alles solle tod und vergessen sejn/ und wollen sie morgen des Herzogs von Fridland oder Wallensteiners Todten dar auf legen/ und mit vergraben: Am morgen/ da es zum Treffen kam/ führte der König in der Schlachtordnung das Corpus, und ware in der mitte. Herzog Bernhard stunde am linken Flügel.

Was aber eigentlich der König und der Fürst/ worauf angedeutet worden/ in etwas Unmuth gegen einandern gewachsen sejn möchten/ lassen wir mit den verstorbnen versizen bleiben. Seje gleich/ das Herzog Bernhard nicht nach seinen Meriten und wolgeleisteten Diensten etwan möchte beobachtet worden sejn/ sonders da er auf eine zeit dem Tode gleichsam im Rachen gesessen war/ und das Pferd under ihme erschossen/ er auch wunderbarlich von Gott behütet worden/ oder das der Fürst ein weit ander absehen hatte/ so ist es doch dahin kommen/ das auf ein zeit der Fürst sein abschied vom König nehmen wolte. Königs in Schweden bedeutsame red zu Herzog Bernhard. Dises ward also angestellt/ daß der Kanzler Ochsenstirn/ welcher dem Fürsten aus gewüssen ursachen ver obligirt ware/ solches bej dem König anbringen solte/ der es aber mit gröstem unwillen gethan/ allein um̃ beschehenes versprechen willen/ und weil Herzog Bernhard nicht aussezen wolte/ mußte Ochsenstirn daran gehen.

Die Sach ward abgelegt/ und wie ohnschwer zuvermuthen/ mit des Königs keiner andern empfahung und beschenkung/ dann mit zornigem gemüth/ angesicht/ und worten. Hierauf geschahe der befehl/ Herzog Bernhard solte sich/ um̃ die zeit/ an dem orth bej dem König einfinden. Welches der Fürst beobachtend/ an das Orth kame zur bestimmten zeit / wurde aber zimlich lang draussen/ und zu lezt in das Losament eingelassen/ darinn der König allein herum̃ spazierte/ spihlend mit etwas/ so er

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[378/0416] fen / worauf diser geantwortet: Alles solle tod und vergessen sejn/ und wollen sie morgen des Herzogs von Fridland oder Wallensteiners Todten dar auf legen/ und mit vergraben: Am morgen/ da es zum Treffen kam/ führte der König in der Schlachtordnung das Corpus, und ware in der mitte. Herzog Bernhard stunde am linken Flügel. Was aber eigentlich der König und der Fürst/ worauf angedeutet worden/ in etwas Unmuth gegen einandern gewachsen sejn möchten/ lassen wir mit den verstorbnen versizen bleiben. Seje gleich/ das Herzog Bernhard nicht nach seinen Meriten und wolgeleisteten Diensten etwan möchte beobachtet worden sejn/ sonders da er auf eine zeit dem Tode gleichsam im Rachen gesessen war/ und das Pferd under ihme erschossen/ er auch wunderbarlich von Gott behütet worden/ oder das der Fürst ein weit ander absehen hatte/ so ist es doch dahin kommen/ das auf ein zeit der Fürst sein abschied vom König nehmen wolte. Dises ward also angestellt/ daß der Kanzler Ochsenstirn/ welcher dem Fürsten aus gewüssen ursachen ver obligirt ware/ solches bej dem König anbringen solte/ der es aber mit gröstem unwillen gethan/ allein um̃ beschehenes versprechen willen/ und weil Herzog Bernhard nicht aussezen wolte/ mußte Ochsenstirn daran gehen. Königs in Schweden bedeutsame red zu Herzog Bernhard. Die Sach ward abgelegt/ und wie ohnschwer zuvermuthen/ mit des Königs keiner andern empfahung und beschenkung/ dann mit zornigem gemüth/ angesicht/ und worten. Hierauf geschahe der befehl/ Herzog Bernhard solte sich/ um̃ die zeit/ an dem orth bej dem König einfinden. Welches der Fürst beobachtend/ an das Orth kame zur bestimmten zeit / wurde aber zimlich lang draussen/ und zu lezt in das Losament eingelassen/ darinn der König allein herum̃ spazierte/ spihlend mit etwas/ so er

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/416>, abgerufen am 24.11.2024.