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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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ben Commandirte Musquetierer wider aus/ und erhielt das theil Lands/ jenseit des Grabens. In wehrend solchem scharmüziren/ wurd der König mit einem Schuz verlezet/ und gabe zimlich blut von sich. Dann er niemals keine waffen gebraucht/ sondern dieselben veracht/ allein Göttlicher Obhut vertrauend. Ob solches wol gethan/ lassen wir alhier an seinen Orth gestellt sejn: Der König sagte einem/ von den mitreitenden Fürsten: Vetter ich bin wund und krafftlos/ schet daß jhr mich ohnvermerkt könt aus dem Hauffen in die sicherheit bringen. Darauf alsobald mit einer Truppen gesucht worden/ des Königs begehren genug zuthun. Was geschicht/ da man bej der Windmühlen einer mit dem König verweilte/ kamen eben in dem diken nebel/ den Berg herunder/ die Käiserschen Squadronen/ die auf Herzog Bernhards linken flügel treffen solten. Worbej dann/ wie leichtlich zuglauben/ alsobald ein Salve über das ander auf die Königliche Truppen los gieng/ daß jeder nur für sich und auf sich zusehen hatte/ den Kuglen/ die Haufen weis daher geflogen/ und um die köpfe gepfiffen/ zuentgehen. Indessen fiele der König aufs neue getroffen vom pferd herunder / und bleibte der Cörper auf der Erden ligen/ bis nach vollendeter Schlacht/ elendig zertretten von Menschen und Pferden. Das Pferd so der König geritten/ kame mit blutigen Pistolen zu Wie Herzog Bernhard den Tod des Königs erfahren/ und sich darauf verhalten habe. des Herzogs Bernhards Völkern/ welcher dazumahln in dem recognosciren und herumschweiffen in dem nebel/ bald auch sein lezteres bekommen hätte. Dann er auch auf eine streiffende Parthej gestossen/ ohnwüssend das es Feind/ so nahe / daß man miteinander reden/ und im rauchigen nebel einander zuerkennen bekame. Der Fürst fragte was für Volk vorhanden: Der Käiserische Officierer/ der wol muß gewußt haben / mit wem er zuthun/ antwortet mit einem garstigen und unflätigem Gruß/ Was geths dich an. Schießte dar auf eine Pistohlen los/ von deren die Kugel dem Herzog Bernhard durch den Haarloken gieng neben dem Ohr hin/ und legte alsobald den jenigeu/ so hinder jhme geritten/ tod zu boden. Der Fürst kehrete behend umm/ verirrte sich bald im nebel / bis endlich die Sonn umm etwas den nebel von der Erden aufgezogen/ daß man Menschen und Pferde bej den Bäinen wol sehen konnte/ da sahe der Fürst die in dem Feld gestellte Squadronen sich halten/ kame nicht mehr so nahe/ wie vorhin/ sondern liesse erkundigen/ was

ben Commandirte Musquetierer wider aus/ und erhielt das theil Lands/ jenseit des Grabens. In wehrend solchem scharmüziren/ wurd der König mit einem Schuz verlezet/ und gabe zimlich blut von sich. Dann er niemals keine waffen gebraucht/ sondern dieselben veracht/ allein Göttlicher Obhut vertrauend. Ob solches wol gethan/ lassen wir alhier an seinen Orth gestellt sejn: Der König sagte einem/ von den mitreitenden Fürsten: Vetter ich bin wund und krafftlos/ schet daß jhr mich ohnvermerkt könt aus dem Hauffen in die sicherheit bringen. Darauf alsobald mit einer Truppen gesucht worden/ des Königs begehren genug zuthun. Was geschicht/ da man bej der Windmühlen einer mit dem König verweilte/ kamen eben in dem diken nebel/ den Berg herunder/ die Käiserschen Squadronen/ die auf Herzog Bernhards linken flügel treffen solten. Worbej dann/ wie leichtlich zuglauben/ alsobald ein Salve über das ander auf die Königliche Truppen los gieng/ daß jeder nur für sich und auf sich zusehen hatte/ den Kuglen/ die Haufen weis daher geflogen/ und um die köpfe gepfiffen/ zuentgehen. Indessen fiele der König aufs neue getroffen vom pferd herunder / und bleibte der Cörper auf der Erden ligen/ bis nach vollendeter Schlacht/ elendig zertretten von Menschen und Pferden. Das Pferd so der König geritten/ kame mit blutigen Pistolen zu Wie Herzog Bernhard den Tod des Königs erfahren/ und sich darauf verhalten habe. des Herzogs Bernhards Völkern/ welcher dazumahln in dem recognosciren und herumschweiffen in dem nebel/ bald auch sein lezteres bekommen hätte. Dann er auch auf eine streiffende Parthej gestossen/ ohnwüssend das es Feind/ so nahe / daß man miteinander reden/ und im rauchigen nebel einander zuerkeñen bekame. Der Fürst fragte was für Volk vorhanden: Der Käiserische Officierer/ der wol muß gewußt haben / mit wem er zuthun/ antwortet mit einem garstigen und unflätigem Gruß/ Was geths dich an. Schießte dar auf eine Pistohlen los/ von deren die Kugel dem Herzog Bernhard durch den Haarloken gieng neben dem Ohr hin/ und legte alsobald den jenigeu/ so hinder jhme geritten/ tod zu boden. Der Fürst kehrete behend um̃/ verirrte sich bald im nebel / bis endlich die Sonn um̃ etwas den nebel von der Erden aufgezogen/ daß man Menschen und Pferde bej den Bäinen wol sehen konnte/ da sahe der Fürst die in dem Feld gestellte Squadronen sich halten/ kame nicht mehr so nahe/ wie vorhin/ sondern liesse erkundigen/ was

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[380/0418] ben Commandirte Musquetierer wider aus/ und erhielt das theil Lands/ jenseit des Grabens. In wehrend solchem scharmüziren/ wurd der König mit einem Schuz verlezet/ und gabe zimlich blut von sich. Dann er niemals keine waffen gebraucht/ sondern dieselben veracht/ allein Göttlicher Obhut vertrauend. Ob solches wol gethan/ lassen wir alhier an seinen Orth gestellt sejn: Der König sagte einem/ von den mitreitenden Fürsten: Vetter ich bin wund und krafftlos/ schet daß jhr mich ohnvermerkt könt aus dem Hauffen in die sicherheit bringen. Darauf alsobald mit einer Truppen gesucht worden/ des Königs begehren genug zuthun. Was geschicht/ da man bej der Windmühlen einer mit dem König verweilte/ kamen eben in dem diken nebel/ den Berg herunder/ die Käiserschen Squadronen/ die auf Herzog Bernhards linken flügel treffen solten. Worbej dann/ wie leichtlich zuglauben/ alsobald ein Salve über das ander auf die Königliche Truppen los gieng/ daß jeder nur für sich und auf sich zusehen hatte/ den Kuglen/ die Haufen weis daher geflogen/ und um die köpfe gepfiffen/ zuentgehen. Indessen fiele der König aufs neue getroffen vom pferd herunder / und bleibte der Cörper auf der Erden ligen/ bis nach vollendeter Schlacht/ elendig zertretten von Menschen und Pferden. Das Pferd so der König geritten/ kame mit blutigen Pistolen zu des Herzogs Bernhards Völkern/ welcher dazumahln in dem recognosciren und herumschweiffen in dem nebel/ bald auch sein lezteres bekommen hätte. Dann er auch auf eine streiffende Parthej gestossen/ ohnwüssend das es Feind/ so nahe / daß man miteinander reden/ und im rauchigen nebel einander zuerkeñen bekame. Der Fürst fragte was für Volk vorhanden: Der Käiserische Officierer/ der wol muß gewußt haben / mit wem er zuthun/ antwortet mit einem garstigen und unflätigem Gruß/ Was geths dich an. Schießte dar auf eine Pistohlen los/ von deren die Kugel dem Herzog Bernhard durch den Haarloken gieng neben dem Ohr hin/ und legte alsobald den jenigeu/ so hinder jhme geritten/ tod zu boden. Der Fürst kehrete behend um̃/ verirrte sich bald im nebel / bis endlich die Sonn um̃ etwas den nebel von der Erden aufgezogen/ daß man Menschen und Pferde bej den Bäinen wol sehen konnte/ da sahe der Fürst die in dem Feld gestellte Squadronen sich halten/ kame nicht mehr so nahe/ wie vorhin/ sondern liesse erkundigen/ was Wie Herzog Bernhard den Tod des Königs erfahren/ und sich darauf verhalten habe.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/418>, abgerufen am 24.11.2024.