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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Von vielen die alsdan mit jhres Königs Fahnen Aus Teutschland widerkehrt/ hab offtermal vernommen Die sagten offenbar/ wann Herzog Bernhard nicht / Bei uns gewesen wär/ der uns den weg geschlichtet / So wär von unserem volk nicht einer widerkommen /

Verdun entsezt/ den 19. Augstmonats. Nach dem Er auf das new in Frankreich ist gefahren /

Die Stadt Verdun entsezt: Lothringen durchgeraist: Viel örter übereilt/ darunder (wie man weißt)

Blankenberg Blancmont/ und Ramberviller eingenommen. Die festen/ Balkenberg/ und Rambertsweiler waren.

Was aber nach der hand in Elsaß ist geschehen / Das würden alle leut für meerlein und gespött Aufnehmen/ wan daß Werk nicht selber für sich redt / Vnd sich diesen tag für augen liesse sehen. Man sihet wie der Fürst/ der an deß Reines strassen Nichts hatte/ mit dem Fe[unleserliches Material]nd der alles eingehabt / So artig hat getauscht/ deß Feindes theil ertapt /

Das erste mal ist geschehen den 27. Heumonats 1637. da J. F. G. bei Reinau übergesezet. Vnd Ihm hinwiderumb das seinig überlassen.

Vnd daß in einer zeit von anderthalben Jahren: Wie ohngern auch der Feind den vortheil Ihm gestatt / Der dan mit aller macht sich widersezet hatt / So bald er über Rein das erstemahl gefahren. Dan allda liesse sich der Werth gar zeitlich bliken / Mit einem grossen Volk/ und sezte frisch darein /

Joan de Werth. In meinung/ eh der Fürst würd eingeschanzet sein /

Ihn widerumb zu ruk und über Rein zuschiken. So wurd jhm aber doch so übel abgezwagen / Daß/ ob er schon sehr oft/ und erstlich angesezt / Vnd keine müh gespart/ Er gleichwohl auf das lezt: Nichts/ als ein kügelein im Baken weggetragen / Auf dieses hatt der Fürst Ihm eine Bruk erbawet / Daran Er keinen fleiß noch kosten hatt gespart / Damit Er ja genug mit Schanzen sie verwahrt / Vnd sie dem Manicamp und seinem Volk vertrawet. Wie man nun dieses thuns den frechen werth berichte / Vnd daß der Herzog selbst nicht bej der stelle sej / Da hatt er sich erfrewt) als welcher zweifelsfrej Den Sieg in händen hätt: und einen weg erdichtet / Dardurch er bald hernach die in der Schanz ergeistert Ganz ohngewarnter sach dieselben überfiel /

Den 1. und 2. Wintermonats/ und also innerhalb zwejen [unleserliches Material]agen Sie in den Reinfluß sprengt/ und mit so rauhem spiel /

Sich gar in kurzer zeit der Bruken ganz bemeistert. Hiermit war diesesmahl die Glok aufs new gegossen / Daß man zu Wien bejnah nichts mehr zu wünschen fand / Daß ganze Teutsche Reich in Käjserischer hand / Der Reinpaß zu gesperrt/ der Herzog außgeschlossen.
Von vielen die alsdan mit jhres Königs Fahnen Aus Teutschland widerkehrt/ hab offtermal vernom̃en Die sagten offenbar/ wann Herzog Bernhard nicht / Bei uns gewesen wär/ der uns den weg geschlichtet / So wär von unserem volk nicht einer widerkommen /

Verdun entsezt/ den 19. Augstmonats. Nach dem Er auf das new in Frankreich ist gefahren /

Die Stadt Verdun entsezt: Lothringen durchgeraist: Viel örter übereilt/ darunder (wie man weißt)

Blankenberg Blancmont/ und Ramberviller eingenom̃en. Die festen/ Balkenberg/ und Rambertsweiler waren.

Was aber nach der hand in Elsaß ist geschehen / Das würden alle leut für meerlein und gespött Aufnehmen/ wan daß Werk nicht selber für sich redt / Vnd sich diesen tag für augen liesse sehen. Man sihet wie der Fürst/ der an deß Reines strassen Nichts hatte/ mit dem Fe[unleserliches Material]nd der alles eingehabt / So artig hat getauscht/ deß Feindes theil ertapt /

Das erste mal ist geschehen den 27. Heumonats 1637. da J. F. G. bei Reinau übergesezet. Vnd Ihm hinwiderumb das seinig überlassen.

Vnd daß in einer zeit von anderthalben Jahren: Wie ohngern auch der Feind den vortheil Ihm gestatt / Der dan mit aller macht sich widersezet hatt / So bald er über Rein das erstemahl gefahren. Dan allda liesse sich der Werth gar zeitlich bliken / Mit einem grossen Volk/ und sezte frisch darein /

Joan de Werth. In meinung/ eh der Fürst würd eingeschanzet sein /

Ihn widerumb zu ruk und über Rein zuschiken. So wurd jhm aber doch so übel abgezwagen / Daß/ ob er schon sehr oft/ und erstlich angesezt / Vnd keine müh gespart/ Er gleichwohl auf das lezt: Nichts/ als ein kügelein im Baken weggetragen / Auf dieses hatt der Fürst Ihm eine Bruk erbawet / Daran Er keinen fleiß noch kosten hatt gespart / Damit Er ja genug mit Schanzen sie verwahrt / Vnd sie dem Manicamp und seinem Volk vertrawet. Wie man nun dieses thuns den frechẽ werth berichte / Vnd daß der Herzog selbst nicht bej der stelle sej / Da hatt er sich erfrewt) als welcher zweifelsfrej Den Sieg in händen hätt: und einen weg erdichtet / Dardurch er bald hernach die in der Schanz ergeistert Ganz ohngewarnter sach dieselben überfiel /

Den 1. und 2. Wintermonats/ und also innerhalb zwejen [unleserliches Material]agen Sie in den Reinfluß sprengt/ und mit so rauhem spiel /

Sich gar in kurzer zeit der Bruken ganz bemeistert. Hiermit war diesesmahl die Glok aufs new gegossen / Daß man zu Wien bejnah nichts mehr zu wünschen fand / Daß ganze Teutsche Reich in Käjserischer hand / Der Reinpaß zu gesperrt/ der Herzog außgeschlossen.
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        <p><note place="right">Das erste mal ist geschehen den 27. Heumonats 1637. da J. F. G. bei              Reinau übergesezet.</note> Vnd Ihm hinwiderumb das seinig überlassen.</p>
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        <p><note place="right">Joan de Werth.</note> In meinung/ eh der Fürst würd eingeschanzet            sein /</p>
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[391/0429] Von vielen die alsdan mit jhres Königs Fahnen Aus Teutschland widerkehrt/ hab offtermal vernom̃en Die sagten offenbar/ wann Herzog Bernhard nicht / Bei uns gewesen wär/ der uns den weg geschlichtet / So wär von unserem volk nicht einer widerkommen / Nach dem Er auf das new in Frankreich ist gefahren / Verdun entsezt/ den 19. Augstmonats. Die Stadt Verdun entsezt: Lothringen durchgeraist: Viel örter übereilt/ darunder (wie man weißt) Die festen/ Balkenberg/ und Rambertsweiler waren. Blankenberg Blancmont/ und Ramberviller eingenom̃en. Was aber nach der hand in Elsaß ist geschehen / Das würden alle leut für meerlein und gespött Aufnehmen/ wan daß Werk nicht selber für sich redt / Vnd sich diesen tag für augen liesse sehen. Man sihet wie der Fürst/ der an deß Reines strassen Nichts hatte/ mit dem Fe_ nd der alles eingehabt / So artig hat getauscht/ deß Feindes theil ertapt / Vnd Ihm hinwiderumb das seinig überlassen. Das erste mal ist geschehen den 27. Heumonats 1637. da J. F. G. bei Reinau übergesezet. Vnd daß in einer zeit von anderthalben Jahren: Wie ohngern auch der Feind den vortheil Ihm gestatt / Der dan mit aller macht sich widersezet hatt / So bald er über Rein das erstemahl gefahren. Dan allda liesse sich der Werth gar zeitlich bliken / Mit einem grossen Volk/ und sezte frisch darein / In meinung/ eh der Fürst würd eingeschanzet sein / Joan de Werth. Ihn widerumb zu ruk und über Rein zuschiken. So wurd jhm aber doch so übel abgezwagen / Daß/ ob er schon sehr oft/ und erstlich angesezt / Vnd keine müh gespart/ Er gleichwohl auf das lezt: Nichts/ als ein kügelein im Baken weggetragen / Auf dieses hatt der Fürst Ihm eine Bruk erbawet / Daran Er keinen fleiß noch kosten hatt gespart / Damit Er ja genug mit Schanzen sie verwahrt / Vnd sie dem Manicamp und seinem Volk vertrawet. Wie man nun dieses thuns den frechẽ werth berichte / Vnd daß der Herzog selbst nicht bej der stelle sej / Da hatt er sich erfrewt) als welcher zweifelsfrej Den Sieg in händen hätt: und einen weg erdichtet / Dardurch er bald hernach die in der Schanz ergeistert Ganz ohngewarnter sach dieselben überfiel / Sie in den Reinfluß sprengt/ und mit so rauhem spiel / Den 1. und 2. Wintermonats/ und also innerhalb zwejen _ agen Sich gar in kurzer zeit der Bruken ganz bemeistert. Hiermit war diesesmahl die Glok aufs new gegossen / Daß man zu Wien bejnah nichts mehr zu wünschen fand / Daß ganze Teutsche Reich in Käjserischer hand / Der Reinpaß zu gesperrt/ der Herzog außgeschlossen.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/429>, abgerufen am 24.11.2024.