Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Wie man so schwerlich würd jhm widerstehen können / So lang Er/ wan er wohlt zugehen über Rein / Der Lauffenburger Bruk würd habhaft mögen sein / Vnd über das noch die zu Reinfeld auch gewinnen. Derhalben zogen sie die festung zuentsezen Mit allen kräften an/ und war der kühne Werth Für andern ejferig genueg/ als welcher da begehrt Den vorerlangten schimpf und schaden außzuwezen. Der Fürst mit wenig Volk erwartet Ihrr bej Piken Da geht das treffen an/ und bleiben bejder seit Ohn einen vollen Sieg/ ein anzahl guter leut. Der Herzog von Rohan ist an der empfangnen wunden bejdiser Rein felder Schlacht/ den 3. Aprill Anno 1638. im Kloster Königsfelden in der Schweiz/ Berner Gebiets/ 60. Jahr alt/ gestorben/ gen Genf geführt/ und daselbst in St. Peters Kirch stattlich bejgelegt worden. Darauf befihlt der Fürst sein Volk ganz zubeschiken / Vnd die belägerung vor Reinfeld einzustellen. Derwegen sich der Feind versichert eingebildt / Er habe seinen wunsch auf diesesmahl erfüllt. Savelli hat allzeit nicht länger warten wollen / Vnd nach dieselbe Nacht dem Käjser zugeschrieben: Reinfelden sej entsezt/ der Feind hab eingebüsst / Vnd widerum zuruk nach Lauffenburg gemüsst / Dieweil jhm zimlich viel deß besten Volks geblieben. Doch ist dieselbe frewd ein blosser dunst gewesen. Vnd hat sich so geschikt/ daß diesen seinen breiff / Wie sehr deß Botten pferd den weg auf Wien zu lieff / Der Herzog eher als der Käjser hatt gelesen. Vnd solches jnnerhalb den drejen nähsten tagen: Da oftermeldter Fürst sich wider aufgemacht / Der Feinden starkes heer in volle flucht gebracht / Es ganz und gar verderbt/ und auf das haupt geschlagen. Savelli wolte da daß lauffen nicht so glüken / Deß Herzog Bernhards Volk war schneller weder er: Er habe nuhr gedult/ Es wirdt sich nach begehr / Hiernähst zu Lauffenburg das lauffen mit jhm schiken. Werth hielt festen stand/ und wolte sich nicht geben / Biß endlich neben jhm das Walsche Regiment Auch übermeistert wurd/ und ganz und gar zertrennt / Da gab er endlich auch die Frejheit umb das leben. Auch wurden über das gefänglich angenommen Ein Graaf von Fürstenberg/ Speerreuter Enkenfort / Vnd andre Häupter mehr. Die von so manchem ort / Da man gefochten hat/ mit ehren waren kommen / Die sein da allesampt in Feindes hand geblieben: Deß Herzogs Dapferkeit/ verstand und wissenschaft Vnd Seines Gottes huld/ hatt jhrer aller kraft Vernichtet/ sie gestürzt/ jhr anschläg hindertrieben.Wie man so schwerlich würd jhm widerstehen köñen / So lang Er/ wan er wohlt zugehen über Rein / Der Lauffenburger Bruk würd habhaft mögen sein / Vnd über das noch die zu Reinfeld auch gewinnen. Derhalben zogen sie die festung zuentsezen Mit allen kräften an/ und war der kühne Werth Für andern ejferig genueg/ als welcher da begehrt Den vorerlangten schimpf und schaden außzuwezen. Der Fürst mit wenig Volk erwartet Ihrr bej Piken Da geht das treffen an/ und bleiben bejder seit Ohn einen vollen Sieg/ ein anzahl guter leut. Der Herzog von Rohan ist an der empfangnẽ wunden bejdiser Rein felder Schlacht/ den 3. Aprill Anno 1638. im Kloster Königsfeldẽ in der Schweiz/ Berner Gebiets/ 60. Jahr alt/ gestorben/ gen Genf geführt/ und daselbst in St. Peters Kirch stattlich bejgelegt worden. Darauf befihlt der Fürst sein Volk ganz zubeschiken / Vnd die belägerung vor Reinfeld einzustellen. Derwegen sich der Feind versichert eingebildt / Er habe seinen wunsch auf diesesmahl erfüllt. Savelli hat allzeit nicht länger warten wollen / Vnd nach dieselbe Nacht dem Käjser zugeschrieben: Reinfelden sej entsezt/ der Feind hab eingebüsst / Vnd widerum zuruk nach Lauffenburg gemüsst / Dieweil jhm zimlich viel deß besten Volks geblieben. Doch ist dieselbe frewd ein blosser dunst gewesen. Vnd hat sich so geschikt/ daß diesen seinen breiff / Wie sehr deß Botten pferd den weg auf Wien zu lieff / Der Herzog eher als der Käjser hatt gelesen. Vnd solches jnnerhalb den drejen nähsten tagen: Da oftermeldter Fürst sich wider aufgemacht / Der Feinden starkes heer in volle flucht gebracht / Es ganz und gar verderbt/ und auf das haupt geschlagen. Savelli wolte da daß lauffen nicht so glüken / Deß Herzog Bernhards Volk war schneller weder er: Er habe nuhr gedult/ Es wirdt sich nach begehr / Hiernähst zu Lauffenburg das lauffen mit jhm schiken. Werth hielt festen stand/ und wolte sich nicht geben / Biß endlich neben jhm das Walsche Regiment Auch übermeistert wurd/ und ganz und gar zertrennt / Da gab er endlich auch die Frejheit umb das leben. Auch wurden über das gefänglich angenommen Ein Graaf von Fürstenberg/ Speerreuter Enkenfort / Vnd andre Häupter mehr. Die von so manchem ort / Da man gefochten hat/ mit ehren waren kommen / Die sein da allesampt in Feindes hand geblieben: Deß Herzogs Dapferkeit/ verstand und wissenschaft Vnd Seines Gottes huld/ hatt jhrer aller kraft Vernichtet/ sie gestürzt/ jhr anschläg hindertrieben.<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0431" n="393"/> <l>Wie man so schwerlich würd jhm widerstehen köñen /</l> <l>So lang Er/ wan er wohlt zugehen über Rein /</l> <l>Der Lauffenburger Bruk würd habhaft mögen sein /</l> <l>Vnd über das noch die zu Reinfeld auch gewinnen.</l> <l>Derhalben zogen sie die festung zuentsezen</l> <l>Mit allen kräften an/ und war der kühne Werth</l> <l>Für andern ejferig genueg/ als welcher da begehrt</l> <l>Den vorerlangten schimpf und schaden außzuwezen.</l> <l>Der Fürst mit wenig Volk erwartet Ihrr bej Piken</l> <l>Da geht das treffen an/ und bleiben bejder seit</l> <l>Ohn einen vollen Sieg/ ein anzahl guter leut.</l> <p><note place="right">Der Herzog von Rohan ist an der empfangnẽ wunden bejdiser Rein felder Schlacht/ den 3. Aprill Anno 1638. im Kloster Königsfeldẽ in der Schweiz/ Berner Gebiets/ 60. 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Der Herzog von Rohan ist an der empfangnẽ wunden bejdiser Rein felder Schlacht/ den 3. Aprill Anno 1638. im Kloster Königsfeldẽ in der Schweiz/ Berner Gebiets/ 60. Jahr alt/ gestorben/ gen Genf geführt/ und daselbst in St. Peters Kirch stattlich bejgelegt worden. Vnd die belägerung vor Reinfeld einzustellen. Derwegen sich der Feind versichert eingebildt / Er habe seinen wunsch auf diesesmahl erfüllt. Savelli hat allzeit nicht länger warten wollen / Vnd nach dieselbe Nacht dem Käjser zugeschrieben: Reinfelden sej entsezt/ der Feind hab eingebüsst / Vnd widerum zuruk nach Lauffenburg gemüsst / Dieweil jhm zimlich viel deß besten Volks geblieben. Doch ist dieselbe frewd ein blosser dunst gewesen. Vnd hat sich so geschikt/ daß diesen seinen breiff / Wie sehr deß Botten pferd den weg auf Wien zu lieff / Der Herzog eher als der Käjser hatt gelesen. Vnd solches jnnerhalb den drejen nähsten tagen: Da oftermeldter Fürst sich wider aufgemacht / Der Feinden starkes heer in volle flucht gebracht / Es ganz und gar verderbt/ und auf das haupt geschlagen. Savelli wolte da daß lauffen nicht so glüken / Deß Herzog Bernhards Volk war schneller weder er: Er habe nuhr gedult/ Es wirdt sich nach begehr / Hiernähst zu Lauffenburg das lauffen mit jhm schiken. Werth hielt festen stand/ und wolte sich nicht geben / Biß endlich neben jhm das Walsche Regiment Auch übermeistert wurd/ und ganz und gar zertrennt / Da gab er endlich auch die Frejheit umb das leben. Auch wurden über das gefänglich angenommen Ein Graaf von Fürstenberg/ Speerreuter Enkenfort / Vnd andre Häupter mehr. Die von so manchem ort / Da man gefochten hat/ mit ehren waren kommen / Die sein da allesampt in Feindes hand geblieben: Deß Herzogs Dapferkeit/ verstand und wissenschaft Vnd Seines Gottes huld/ hatt jhrer aller kraft Vernichtet/ sie gestürzt/ jhr anschläg hindertrieben.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/431>, abgerufen am 16.07.2024. |