Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.PERIODVS II. Oder Sündfluß. D. ss. iben ur sach.Noah/ der Herold der gerechtigkeit/ bleibte ohnverheurahtet 500. jahr und führte ein Heiliges/ frommes leben under den gottlosen in der ersten Welt/ welche durch wollust/ und geilheit tyrrannej/ undertrukung/ mißbrauchende deß leibes gestalt/ grösse/ und sterke: Sonders durch rerachtung der hohen Göttlichen Majestet/ desselben worts/ und dienern/ hatten die wege Gottes verderbt/ da war alles fleisch verderbt! Daß Menschlicher weis zu reden und aber auff Göttliche weis zu verstehen Gott den Herren gereliete/ die Menschen erschaffen zu haben/ Darum nit länger konte aussen bleiben die göttliche rach/ und gerechte straff/ so auff die zeiten der gnädigen heimsuchung/ gestaltsame solcher dingen / gewüß erfolgt/ und der auffschub derselben desto mehr die plag über die Menschen vergrössert/ wann sie lang genug den reichthum der güte Gottes verachtet/ die gottlosig keit auff dem thron/ die boßheit auffs höchste/ und zur übermaß kommen/ ergiesst sich die maß desto grösser auß der schalen Göttliches zorns. Wie dann allhier beschahe / nach dem 120. jahr lang fristung/ und anleitung zur buß/ durch den dienst Noe/ geben worden/ nichts aber verfangen wolte. Noah verehlichet sichNoah in dessen/ abschreittend von den wegen der allgemeinen verderbnuß/ alß der gnade bej Gott funden/ und hierdurch fromm / PERIODVS II. Oder Sündfluß. D. ss. iben ur sach.Noah/ der Herold der gerechtigkeit/ bleibte ohnverheurahtet 500. jahr und führte ein Heiliges/ from̃es leben under den gottlosen in der ersten Welt/ welche durch wollust/ und geilheit tyrrannej/ undertrukung/ mißbrauchende deß leibes gestalt/ grösse/ und sterke: Sonders durch rerachtung der hohen Göttlichen Majestet/ desselben worts/ und dienern/ hatten die wege Gottes verderbt/ da war alles fleisch verderbt! Daß Menschlicher weis zu reden und aber auff Göttliche weis zu verstehen Gott den Herren gereliete/ die Menschen erschaffen zu haben/ Darum nit länger konte aussen bleiben die göttliche rach/ und gerechte straff/ so auff die zeiten der gnädigen heimsuchung/ gestaltsame solcher dingen / gewüß erfolgt/ und der auffschub derselben desto mehr die plag über die Menschen vergrössert/ wann sie lang genug den reichthum der güte Gottes verachtet/ die gottlosig keit auff dem thron/ die boßheit auffs höchste/ und zur übermaß kom̃en/ ergiesst sich die maß desto grösser auß der schalen Göttliches zorns. Wie dann allhier beschahe / nach dem 120. jahr lang fristung/ und anleitung zur buß/ durch den dienst Noe/ geben worden/ nichts aber verfangen wolte. Noah verehlichet sichNoah in dessen/ abschreittend von den wegen der allgemeinen verderbnuß/ alß der gnade bej Gott funden/ und hierdurch fromm / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0044" n="14"/> <head>PERIODVS II.</head> <argument> <p>Oder<lb/> Der Andere Verlauf der Zeiten/ von der Sündflut bis auf Mosen/ fast DCCC. Jahr in sich haltend.</p> </argument> <p><note place="left">Sündfluß. D. ss. iben ur sach.</note>Noah/ der Herold der gerechtigkeit/ bleibte ohnverheurahtet 500. jahr und führte ein Heiliges/ from̃es leben under den gottlosen in der ersten Welt/ welche durch wollust/ und geilheit tyrrannej/ undertrukung/ mißbrauchende deß leibes gestalt/ grösse/ und sterke: Sonders durch rerachtung der hohen Göttlichen Majestet/ desselben worts/ und dienern/ hatten die wege Gottes verderbt/ da war alles fleisch verderbt! Daß Menschlicher weis zu reden und aber auff Göttliche weis zu verstehen Gott den Herren gereliete/ die Menschen erschaffen zu haben/ Darum nit länger konte aussen bleiben die göttliche rach/ und gerechte straff/ so auff die zeiten der gnädigen heimsuchung/ gestaltsame solcher dingen / gewüß erfolgt/ und der auffschub derselben desto mehr die plag über die Menschen vergrössert/ wann sie lang genug den reichthum der güte Gottes verachtet/ die gottlosig keit auff dem thron/ die boßheit auffs höchste/ und zur übermaß kom̃en/ ergiesst sich die maß desto grösser auß der schalen Göttliches zorns. Wie dann allhier beschahe / nach dem 120. jahr lang fristung/ und anleitung zur buß/ durch den dienst Noe/ geben worden/ nichts aber verfangen wolte.</p> <p><note place="left">Noah verehlichet sich</note>Noah in dessen/ abschreittend von den wegen der allgemeinen verderbnuß/ alß der gnade bej Gott funden/ und hierdurch fromm / </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0044]
PERIODVS II. Oder
Der Andere Verlauf der Zeiten/ von der Sündflut bis auf Mosen/ fast DCCC. Jahr in sich haltend.
Noah/ der Herold der gerechtigkeit/ bleibte ohnverheurahtet 500. jahr und führte ein Heiliges/ from̃es leben under den gottlosen in der ersten Welt/ welche durch wollust/ und geilheit tyrrannej/ undertrukung/ mißbrauchende deß leibes gestalt/ grösse/ und sterke: Sonders durch rerachtung der hohen Göttlichen Majestet/ desselben worts/ und dienern/ hatten die wege Gottes verderbt/ da war alles fleisch verderbt! Daß Menschlicher weis zu reden und aber auff Göttliche weis zu verstehen Gott den Herren gereliete/ die Menschen erschaffen zu haben/ Darum nit länger konte aussen bleiben die göttliche rach/ und gerechte straff/ so auff die zeiten der gnädigen heimsuchung/ gestaltsame solcher dingen / gewüß erfolgt/ und der auffschub derselben desto mehr die plag über die Menschen vergrössert/ wann sie lang genug den reichthum der güte Gottes verachtet/ die gottlosig keit auff dem thron/ die boßheit auffs höchste/ und zur übermaß kom̃en/ ergiesst sich die maß desto grösser auß der schalen Göttliches zorns. Wie dann allhier beschahe / nach dem 120. jahr lang fristung/ und anleitung zur buß/ durch den dienst Noe/ geben worden/ nichts aber verfangen wolte.
Sündfluß. D. ss. iben ur sach. Noah in dessen/ abschreittend von den wegen der allgemeinen verderbnuß/ alß der gnade bej Gott funden/ und hierdurch fromm /
Noah verehlichet sich
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