Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Disem wagen folgeten noch drei andere Carozen/ welche alle jede von 6. pferden gezogen wurden. Die Persianer/ die in den wagen sassen/ waren auffs schönste gekleidet. Bei dem Sultan sassen mit ein noch 6. vornemme Persianer/ deren einer des Sultans Turbant/ den sie an statt des huts tragen/ und üb er die massenköstlich war/ in der hand führete. Nach gehaltener audienz blib der Sultan/ wie auch Herzog Franz Albrecht von Sachsen Lawenburg/ bei Ihrer Fürstl. Durchl. zu Gottorff zur tafel/ sie wurden auff das köstlichste tractiret. Als die gesundheiten getrunken wurden/ wurden alle geschüz loß gebrant. Die beiden Herren gesandten Crusius und Prugman hielten bei der Ritterschaffi tafel. Under dem essen gebrauchte der Sultan keinen anderen trank als brandten Wein. Um drei uhr nam er seinen abtritt/ Ihre Fürstl. Durchleucht begleiteten ihn bis an die thüre des Saals/ woselbst sie ihn auch empfiengen. Die Ritterschafft aber begleitete ihn bis an sein Logament. Den 12. hatte der gesandte aus der Moscau/ welcher mit dem Sultan aus Persien zugleich ankam/ auch Audienz/ doch mit etwas geringen Ceremonien. Den 14. dito lies der Sultan Ihrer Fürstl. Durchl. die mitgebrachte Präsenten und geschenke hinauff bringen/ dieselbe wurden von 306. burgern aus Schlesewik getragen. Der Persianische gesandter ritte vor an. Die geschenke waren dise: Verzeichnus der Präsenten. Welche dem Großmächtigen/ und durch Gottes gnade sehr reichen/ sanfftmühtigen / gnädigen/ und aller Christlichsten Fürsten/ fürnemsten/ gütigen/ und derselben lande Höchsten/ der dem König Tschimschid (dessen haupt wie die Sonne glänzet) gleich ist/ in Holstein redierendem Herren/ sollen überlifert werden/ von dem grossen und sehr reichen Herren Imankuli Sultan Eschikakasi Katscher/ unsern fürnemmen diener/ durch welchen wir sie übersandt haben. Als erstlich: 9. Schöne Persianische und Türkische pferde/ mit Silber und Gold gedrukten deken. 51. Stuke guldene Laken. 18. Stuk Sammet mit Gold und Silbernen blumen. 27. Indianische binden um den leib/ von Gold und allerlei farben. 27. stuk Indianischen Atlas. 19. stuk Indianischen Taffet. 27 stuk Jochtis Disem wagen folgeten noch drei andere Carozen/ welche alle jede von 6. pferden gezogen wurden. Die Persianer/ die in den wagen sassen/ waren auffs schönste gekleidet. Bei dem Sultan sassen mit ein noch 6. vornemme Persianer/ deren einer des Sultans Turbant/ den sie an statt des huts tragen/ und üb er die massenköstlich war/ in der hand führete. Nach gehaltener audienz blib der Sultan/ wie auch Herzog Franz Albrecht von Sachsen Lawenburg/ bei Ihrer Fürstl. Durchl. zu Gottorff zur tafel/ sie wurden auff das köstlichste tractiret. Als die gesundheiten getrunken wurden/ wurden alle geschüz loß gebrant. Die beiden Herren gesandten Crusius und Prugman hielten bei der Ritterschaffi tafel. Under dem essen gebrauchte der Sultan keinen anderen trank als brandten Wein. Um drei uhr nam er seinen abtritt/ Ihre Fürstl. Durchleucht begleiteten ihn bis an die thüre des Saals/ woselbst sie ihn auch empfiengen. Die Ritterschafft aber begleitete ihn bis an sein Logament. Den 12. hatte der gesandte aus der Moscau/ welcher mit dem Sultan aus Persien zugleich ankam/ auch Audienz/ doch mit etwas geringen Ceremonien. Den 14. dito lies der Sultan Ihrer Fürstl. Durchl. die mitgebrachte Präsenten und geschenke hinauff bringen/ dieselbe wurden von 306. burgern aus Schlesewik getragen. Der Persianische gesandter ritte vor an. Die geschenke waren dise: Verzeichnus der Präsenten. Welche dem Großmächtigen/ und durch Gottes gnade sehr reichen/ sanfftmühtigen / gnädigen/ und aller Christlichsten Fürsten/ fürnemsten/ gütigen/ und derselben lande Höchsten/ der dem König Tschimschid (dessen haupt wie die Sonne glänzet) gleich ist/ in Holstein redierendem Herren/ sollen überlifert werden/ von dem grossen und sehr reichen Herren Imankuli Sultan Eschikakasi Katscher/ unsern fürnemmen diener/ durch welchen wir sie übersandt haben. Als erstlich: 9. Schöne Persianische und Türkische pferde/ mit Silber und Gold gedrukten deken. 51. Stuke guldene Laken. 18. Stuk Sammet mit Gold und Silbernen blumen. 27. Indianische binden um den leib/ von Gold und allerlei farben. 27. stuk Indianischen Atlas. 19. stuk Indianischen Taffet. 27 stuk Jochtis <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0441" n="403"/> <p>Disem wagen folgeten noch drei andere Carozen/ welche alle jede von 6. pferden gezogen wurden. Die Persianer/ die in den wagen sassen/ waren auffs schönste gekleidet. Bei dem Sultan sassen mit ein noch 6. vornemme Persianer/ deren einer des Sultans Turbant/ den sie an statt des huts tragen/ und üb er die massenköstlich war/ in der hand führete. Nach gehaltener audienz blib der Sultan/ wie auch Herzog Franz Albrecht von Sachsen Lawenburg/ bei Ihrer Fürstl. Durchl. zu Gottorff zur tafel/ sie wurden auff das köstlichste tractiret. Als die gesundheiten getrunken wurden/ wurden alle geschüz loß gebrant.</p> <p>Die beiden Herren gesandten Crusius und Prugman hielten bei der Ritterschaffi tafel. Under dem essen gebrauchte der Sultan keinen anderen trank als brandten Wein. Um drei uhr nam er seinen abtritt/ Ihre Fürstl. Durchleucht begleiteten ihn bis an die thüre des Saals/ woselbst sie ihn auch empfiengen. Die Ritterschafft aber begleitete ihn bis an sein Logament. Den 12. hatte der gesandte aus der Moscau/ welcher mit dem Sultan aus Persien zugleich ankam/ auch Audienz/ doch mit etwas geringen Ceremonien. Den 14. dito lies der Sultan Ihrer Fürstl. Durchl. die mitgebrachte Präsenten und geschenke hinauff bringen/ dieselbe wurden von 306. burgern aus Schlesewik getragen. Der Persianische gesandter ritte vor an. Die geschenke waren dise:</p> <p>Verzeichnus der Präsenten.</p> <p>Welche dem Großmächtigen/ und durch Gottes gnade sehr reichen/ sanfftmühtigen / gnädigen/ und aller Christlichsten Fürsten/ fürnemsten/ gütigen/ und derselben lande Höchsten/ der dem König Tschimschid (dessen haupt wie die Sonne glänzet) gleich ist/ in Holstein redierendem Herren/ sollen überlifert werden/ von dem grossen und sehr reichen Herren Imankuli Sultan Eschikakasi Katscher/ unsern fürnemmen diener/ durch welchen wir sie übersandt haben.</p> <p>Als erstlich:</p> <p>9. Schöne Persianische und Türkische pferde/ mit Silber und Gold gedrukten deken. 51. Stuke guldene Laken. 18. Stuk Sammet mit Gold und Silbernen blumen. 27. Indianische binden um den leib/ von Gold und allerlei farben. 27. stuk Indianischen Atlas. 19. stuk Indianischen Taffet. 27 stuk Jochtis </p> </div> </body> </text> </TEI> [403/0441]
Disem wagen folgeten noch drei andere Carozen/ welche alle jede von 6. pferden gezogen wurden. Die Persianer/ die in den wagen sassen/ waren auffs schönste gekleidet. Bei dem Sultan sassen mit ein noch 6. vornemme Persianer/ deren einer des Sultans Turbant/ den sie an statt des huts tragen/ und üb er die massenköstlich war/ in der hand führete. Nach gehaltener audienz blib der Sultan/ wie auch Herzog Franz Albrecht von Sachsen Lawenburg/ bei Ihrer Fürstl. Durchl. zu Gottorff zur tafel/ sie wurden auff das köstlichste tractiret. Als die gesundheiten getrunken wurden/ wurden alle geschüz loß gebrant.
Die beiden Herren gesandten Crusius und Prugman hielten bei der Ritterschaffi tafel. Under dem essen gebrauchte der Sultan keinen anderen trank als brandten Wein. Um drei uhr nam er seinen abtritt/ Ihre Fürstl. Durchleucht begleiteten ihn bis an die thüre des Saals/ woselbst sie ihn auch empfiengen. Die Ritterschafft aber begleitete ihn bis an sein Logament. Den 12. hatte der gesandte aus der Moscau/ welcher mit dem Sultan aus Persien zugleich ankam/ auch Audienz/ doch mit etwas geringen Ceremonien. Den 14. dito lies der Sultan Ihrer Fürstl. Durchl. die mitgebrachte Präsenten und geschenke hinauff bringen/ dieselbe wurden von 306. burgern aus Schlesewik getragen. Der Persianische gesandter ritte vor an. Die geschenke waren dise:
Verzeichnus der Präsenten.
Welche dem Großmächtigen/ und durch Gottes gnade sehr reichen/ sanfftmühtigen / gnädigen/ und aller Christlichsten Fürsten/ fürnemsten/ gütigen/ und derselben lande Höchsten/ der dem König Tschimschid (dessen haupt wie die Sonne glänzet) gleich ist/ in Holstein redierendem Herren/ sollen überlifert werden/ von dem grossen und sehr reichen Herren Imankuli Sultan Eschikakasi Katscher/ unsern fürnemmen diener/ durch welchen wir sie übersandt haben.
Als erstlich:
9. Schöne Persianische und Türkische pferde/ mit Silber und Gold gedrukten deken. 51. Stuke guldene Laken. 18. Stuk Sammet mit Gold und Silbernen blumen. 27. Indianische binden um den leib/ von Gold und allerlei farben. 27. stuk Indianischen Atlas. 19. stuk Indianischen Taffet. 27 stuk Jochtis
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/441>, abgerufen am 16.07.2024. |