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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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zu S. Germain der grosse Ballet getanzet. Nachmals die anstellung gemacht/ daß solcher den 8 dises zu Paris in der statt/ und zwar in des Herren Cardinal Richelieu Logis oderwohnung solte getanzet werden. Die invention war principaliter auff den Herren Dauphin des Königs sohn/ und Herzog Bernhards Fürstl. Gen. Lob und Ruhm angestelt/ solcher massen: Indem ein sphaera oder Kugel (umb welches vorhero lang gezanket zwar) sich endlich in 4. Theile theilete. Deren ein Theil einem Spanier/ eins einem Franzosen/ eins einem Schweden/ und das lezte einem Teutschen gegeben ward. Der Dauphin hin aber machte zwischen denselben Friede.

Buchheim stirbt. Der General Wachtmeister von Buch heimb hielte mit dem Erz-Herzog Leopold Wilhelm den 15. Novembris auff Leopoldi Tag ein Freuden Schiessen: In solchem/ als der Junge die Pistolen geladen und gespannet/ auch den Hahn auff geschlagen hatte/ und solche seinem Herrn dem Grafen überreichen wolte/ gieng die Pistole loß/ und schoß der Junge wider seinen Willen den Graafen ins Bein/ daran er sterben/ und allhie den Geist auffgeben muste.

Gallas resigniert. Hazfeld General Gallas resignirte/ und ward Käyserlicher geheimbter Raht/ und Kriegs- Praesident. Hazfeld succedirte jhm/ und nahm das Geiteralat wieder an.

Ein Rittersiuk. Diese Zeit schlug sich ein Cornet von dem Schwedischen Obr. Schlangen mit 30. Pferden durch 200. Chur Sächsische ritterlich und Mannhafft tapffer herdurch. Käyser Ferdinandus Ill. belehnete Erz Herzog Leopold Wilhelm seinen Herren Bruder/ mit drey Stifftern/ als Straßburg/ Halberstadt und Passaw. Zu Collegialtag Nürenberg ward ein Chur Fürstlicher Collegial. Tag gehalten/ und darauff vornemlich tractiret/ wie man Teutschland wieder in Ruhe bringen mochte. Chur Sachsen schikte den Arnheimb/ welcher nun mehr wieder zu Dreßden ankommen zwar/ an den König in Dennemark/ und an die Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Herr Obr. Dubald. Chur Sachsen gab gegenden Obr. Vngar und den jungen Schleuniz/ den Schwedischen Herren Obr. Dubald und den jun gen Banner wieder loß. Der Herr von Hoffkirchen/ und die drey Herren Graafen/ als Montecuculi/ Bruay/ und Pompejo/ wurden von den Schwedischen gegen dem Herren Feld-Marschall Gustav Horn inne behalten/ und nach Stetin geführet. Es

zu S. Germain der grosse Ballet getanzet. Nachmals die anstellung gemacht/ daß solcher den 8 dises zu Paris in der statt/ und zwar in des Herren Cardinal Richelieu Logis oderwohnung solte getanzet werden. Die invention war principaliter auff den Herren Dauphin des Königs sohn/ und Herzog Bernhards Fürstl. Gen. Lob und Ruhm angestelt/ solcher massen: Indem ein sphaera oder Kugel (umb welches vorhero lang gezanket zwar) sich endlich in 4. Theile theilete. Deren ein Theil einem Spanier/ eins einem Franzosen/ eins einem Schweden/ und das lezte einem Teutschen gegeben ward. Der Dauphin hin aber machte zwischen denselben Friede.

Buchheim stirbt. Der General Wachtmeister von Buch heimb hielte mit dem Erz-Herzog Leopold Wilhelm den 15. Novembris auff Leopoldi Tag ein Freuden Schiessen: In solchem/ als der Junge die Pistolen geladen und gespannet/ auch den Hahn auff geschlagen hatte/ und solche seinem Herrn dem Grafen überreichen wolte/ gieng die Pistole loß/ und schoß der Junge wider seinen Willen den Graafen ins Bein/ daran er sterben/ und allhie den Geist auffgeben muste.

Gallas resigniert. Hazfeld General Gallas resignirte/ und ward Käyserlicher geheimbter Raht/ und Kriegs- Praesident. Hazfeld succedirte jhm/ und nahm das Geiteralat wieder an.

Ein Rittersiuk. Diese Zeit schlug sich ein Cornet von dem Schwedischen Obr. Schlangen mit 30. Pferden durch 200. Chur Sächsische ritterlich und Mannhafft tapffer herdurch. Käyser Ferdinandus Ill. belehnete Erz Herzog Leopold Wilhelm seinen Herren Bruder/ mit drey Stifftern/ als Straßburg/ Halberstadt und Passaw. Zu Collegialtag Nürenberg ward ein Chur Fürstlicher Collegial. Tag gehalten/ und darauff vornemlich tractiret/ wie man Teutschland wieder in Ruhe bringen mochte. Chur Sachsen schikte den Arnheimb/ welcher nun mehr wieder zu Dreßden ankommen zwar/ an den König in Dennemark/ und an die Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Herr Obr. Dubald. Chur Sachsen gab gegenden Obr. Vngar und den jungen Schleuniz/ den Schwedischen Herren Obr. Dubald und den jun gen Banner wieder loß. Der Herr von Hoffkirchen/ und die drey Herren Graafen/ als Montecuculi/ Bruay/ und Pompejo/ wurden von den Schwedischen gegen dem Herren Feld-Marschall Gustav Horn inne behalten/ und nach Stetin geführet. Es

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        <p><note place="right">Ein Rittersiuk.</note> Diese Zeit schlug sich ein Cornet von dem            Schwedischen Obr. Schlangen mit 30. Pferden durch 200. Chur Sächsische ritterlich und            Mannhafft tapffer herdurch. Käyser Ferdinandus Ill. belehnete Erz Herzog Leopold Wilhelm            seinen Herren Bruder/ mit drey Stifftern/ als Straßburg/ Halberstadt und Passaw. Zu              <note place="right">Collegialtag</note> Nürenberg ward ein Chur Fürstlicher Collegial.            Tag gehalten/ und darauff vornemlich tractiret/ wie man Teutschland wieder in Ruhe            bringen mochte. Chur Sachsen schikte den Arnheimb/ welcher nun mehr wieder zu Dreßden            ankommen zwar/ an den König in Dennemark/ und an die Herzogen zu Braunschweig und            Lüneburg. <note place="right">Herr Obr. Dubald.</note> Chur Sachsen gab gegenden Obr.            Vngar und den jungen Schleuniz/ den Schwedischen Herren Obr. Dubald und den jun gen            Banner wieder loß. Der Herr von Hoffkirchen/ und die drey Herren Graafen/ als            Montecuculi/ Bruay/ und Pompejo/ wurden von den Schwedischen gegen dem Herren            Feld-Marschall Gustav Horn inne behalten/ und nach Stetin geführet. Es
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[405/0443] zu S. Germain der grosse Ballet getanzet. Nachmals die anstellung gemacht/ daß solcher den 8 dises zu Paris in der statt/ und zwar in des Herren Cardinal Richelieu Logis oderwohnung solte getanzet werden. Die invention war principaliter auff den Herren Dauphin des Königs sohn/ und Herzog Bernhards Fürstl. Gen. Lob und Ruhm angestelt/ solcher massen: Indem ein sphaera oder Kugel (umb welches vorhero lang gezanket zwar) sich endlich in 4. Theile theilete. Deren ein Theil einem Spanier/ eins einem Franzosen/ eins einem Schweden/ und das lezte einem Teutschen gegeben ward. Der Dauphin hin aber machte zwischen denselben Friede. Der General Wachtmeister von Buch heimb hielte mit dem Erz-Herzog Leopold Wilhelm den 15. Novembris auff Leopoldi Tag ein Freuden Schiessen: In solchem/ als der Junge die Pistolen geladen und gespannet/ auch den Hahn auff geschlagen hatte/ und solche seinem Herrn dem Grafen überreichen wolte/ gieng die Pistole loß/ und schoß der Junge wider seinen Willen den Graafen ins Bein/ daran er sterben/ und allhie den Geist auffgeben muste. Buchheim stirbt. General Gallas resignirte/ und ward Käyserlicher geheimbter Raht/ und Kriegs- Praesident. Hazfeld succedirte jhm/ und nahm das Geiteralat wieder an. Gallas resigniert. Hazfeld Diese Zeit schlug sich ein Cornet von dem Schwedischen Obr. Schlangen mit 30. Pferden durch 200. Chur Sächsische ritterlich und Mannhafft tapffer herdurch. Käyser Ferdinandus Ill. belehnete Erz Herzog Leopold Wilhelm seinen Herren Bruder/ mit drey Stifftern/ als Straßburg/ Halberstadt und Passaw. Zu Nürenberg ward ein Chur Fürstlicher Collegial. Tag gehalten/ und darauff vornemlich tractiret/ wie man Teutschland wieder in Ruhe bringen mochte. Chur Sachsen schikte den Arnheimb/ welcher nun mehr wieder zu Dreßden ankommen zwar/ an den König in Dennemark/ und an die Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg. Chur Sachsen gab gegenden Obr. Vngar und den jungen Schleuniz/ den Schwedischen Herren Obr. Dubald und den jun gen Banner wieder loß. Der Herr von Hoffkirchen/ und die drey Herren Graafen/ als Montecuculi/ Bruay/ und Pompejo/ wurden von den Schwedischen gegen dem Herren Feld-Marschall Gustav Horn inne behalten/ und nach Stetin geführet. Es Ein Rittersiuk. Collegialtag Herr Obr. Dubald.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/443>, abgerufen am 24.11.2024.