Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.29. Was in disem Reichs abschid nicht begriffen/ solte in den neuen articuls-brief eingebracht/ darauff von den Officirern und dem volk geschworen/ und alles unverbrüchlich gehalten werden. 30. Von den Justitien sachen solte auff einem absonderlichen Deputations-taag entweder zu Frankfurt/ oder Spejer/ in anno 1642. tractiret werden. 31. Von Brabandischer regierung / weil wider dieselbe zu Brüssel/ in ansehung eines a Carolo IV. habenden Privilegii, wider die Reichs- underthanen/ Westphalischen Cräises/ Arrestes weise/ praejudicirlich verfahren worden/ als ersuchten ihre Käiserliche Majestät den Cardinal Infante/ um dergleichen Proceß einstellung. 32 Weil man sich auch über der Reichs-Session und abschides Subscription vor dis mal nicht vereinbaren köndte/ blib solches zu entscheiden bis ins könfftige verschoben. Inzwischen aber solte nie manden an seinem habenden Recht etwas benommen sein. 33. Demnach auch die hochgebohrne Herren/ Herr Friderich Graaf von Hohen Zöllern/ Herr Johann Antoni Herzog zu Krumau und Fürst zu Egenberg/ wie auch Wenzel/ Fürst und regierer des hauses Lobkowiz/ zu Reichs-Fürsten auffgenommen wurden / und die introduction für dis mal nicht geschehen könte/ als solten sie künfftigen Reichs-tag beschriben/ und ihnen die stimme und session auch gelassen werden. 34. Disem allem nach ward der Reichs abschid ausführlich und vollständig zu Papir gebracht/ von Käiserl. Majest. Hand und Käiserl. Insigel bekräfftiget/ von allen Ständen und botschafften/ die sich hie befanden/ gleicher gestalt bestätiget/ und den 20. Octobris dises 1641 jahres publiciret Frankreich. Allhie in Frankreich ward den Geistlichen angemuhtet/ auch Contribution gleich den Weltlichen herzu schiessen. Der König machte ein Decret über das Parlament zu Paris. Der Prinz de Conde vermählet-seinem sohn dem Duc de Angvin des Marschallen de Brezze Fräulein tochter. Der König machte kriegspraeparatoria. Es wurden drei Eremiten offenbar/ in dem der Herzog von Vendosme den Cardinal Richelieu ums leben zubringen/ andere mit anreizete. Vendosme ward citiert. Graff von Soisson ward auch verdächtig gehalten/ er reterirte sich in Sedan. Dem Herzog von Boullion ward nicht getrauet. Sedan ward blocaviret. Herzog von Gvise war auch mit im spil. Chastillon 29. Was in disem Reichs abschid nicht begriffen/ solte in den neuen articuls-brief eingebracht/ darauff von den Officirern und dem volk geschworen/ und alles unverbrüchlich gehalten werden. 30. Von den Justitien sachen solte auff einem absonderlichen Deputations-taag entweder zu Frankfurt/ oder Spejer/ in anno 1642. tractiret werden. 31. Von Brabandischer regierung / weil wider dieselbe zu Brüssel/ in ansehung eines à Carolo IV. habenden Privilegii, wider die Reichs- underthanen/ Westphalischen Cräises/ Arrestes weise/ praejudicirlich verfahren worden/ als ersuchten ihre Käiserliche Majestät den Cardinal Infante/ um dergleichen Proceß einstellung. 32 Weil man sich auch über der Reichs-Session und abschides Subscription vor dis mal nicht vereinbaren köndte/ blib solches zu entscheiden bis ins könfftige verschoben. Inzwischen aber solte nie manden an seinem habenden Recht etwas benommen sein. 33. Demnach auch die hochgebohrne Herren/ Herr Friderich Graaf von Hohen Zöllern/ Herr Johann Antoni Herzog zu Krumau und Fürst zu Egenberg/ wie auch Wenzel/ Fürst und regierer des hauses Lobkowiz/ zu Reichs-Fürsten auffgenommen wurden / und die introduction für dis mal nicht geschehen könte/ als solten sie künfftigen Reichs-tag beschriben/ und ihnen die stimme und session auch gelassen werden. 34. Disem allem nach ward der Reichs abschid ausführlich und vollständig zu Papir gebracht/ von Käiserl. Majest. Hand und Käiserl. Insigel bekräfftiget/ von allen Ständen und botschafften/ die sich hie befanden/ gleicher gestalt bestätiget/ und den 20. Octobris dises 1641 jahres publiciret Frankreich. Allhie in Frankreich ward den Geistlichen angemuhtet/ auch Contribution gleich den Weltlichen herzu schiessen. Der König machte ein Decret über das Parlament zu Paris. Der Prinz de Conde vermählet-seinem sohn dem Duc de Angvin des Marschallen de Brezze Fräulein tochter. Der König machte kriegspraeparatoria. Es wurden drei Eremiten offenbar/ in dem der Herzog von Vendosme den Cardinal Richelieu ums leben zubringen/ andere mit anreizete. Vendosme ward citiert. Graff von Soisson ward auch verdächtig gehalten/ er reterirte sich in Sedan. Dem Herzog von Boullion ward nicht getrauet. Sedan ward blocaviret. Herzog von Gvise war auch mit im spil. Chastillon <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0446" n="408"/> 29. Was in disem Reichs abschid nicht begriffen/ solte in den neuen articuls-brief eingebracht/ darauff von den Officirern und dem volk geschworen/ und alles unverbrüchlich gehalten werden.</p> <p>30. Von den Justitien sachen solte auff einem absonderlichen Deputations-taag entweder zu Frankfurt/ oder Spejer/ in anno 1642. tractiret werden. 31. Von Brabandischer regierung / weil wider dieselbe zu Brüssel/ in ansehung eines à Carolo IV. habenden Privilegii, wider die Reichs- underthanen/ Westphalischen Cräises/ Arrestes weise/ praejudicirlich verfahren worden/ als ersuchten ihre Käiserliche Majestät den Cardinal Infante/ um dergleichen Proceß einstellung. 32 Weil man sich auch über der Reichs-Session und abschides Subscription vor dis mal nicht vereinbaren köndte/ blib solches zu entscheiden bis ins könfftige verschoben. Inzwischen aber solte nie manden an seinem habenden Recht etwas benommen sein. 33. Demnach auch die hochgebohrne Herren/ Herr Friderich Graaf von Hohen Zöllern/ Herr Johann Antoni Herzog zu Krumau und Fürst zu Egenberg/ wie auch Wenzel/ Fürst und regierer des hauses Lobkowiz/ zu Reichs-Fürsten auffgenommen wurden / und die introduction für dis mal nicht geschehen könte/ als solten sie künfftigen Reichs-tag beschriben/ und ihnen die stimme und session auch gelassen werden. 34. Disem allem nach ward der Reichs abschid ausführlich und vollständig zu Papir gebracht/ von Käiserl. Majest. Hand und Käiserl. Insigel bekräfftiget/ von allen Ständen und botschafften/ die sich hie befanden/ gleicher gestalt bestätiget/ und den 20. Octobris dises 1641 jahres publiciret</p> <p><note place="left">Frankreich.</note> Allhie in Frankreich ward den Geistlichen angemuhtet/ auch Contribution gleich den Weltlichen herzu schiessen. Der König machte ein Decret über das Parlament zu Paris. Der Prinz de Conde vermählet-seinem sohn dem Duc de Angvin des Marschallen de Brezze Fräulein tochter. Der König machte kriegspraeparatoria. Es wurden drei Eremiten offenbar/ in dem der Herzog von Vendosme den Cardinal Richelieu ums leben zubringen/ andere mit anreizete. Vendosme ward citiert. Graff von Soisson ward auch verdächtig gehalten/ er reterirte sich in Sedan. Dem Herzog von Boullion ward nicht getrauet. Sedan ward blocaviret. Herzog von Gvise war auch mit im spil. Chastillon </p> </div> </body> </text> </TEI> [408/0446]
29. Was in disem Reichs abschid nicht begriffen/ solte in den neuen articuls-brief eingebracht/ darauff von den Officirern und dem volk geschworen/ und alles unverbrüchlich gehalten werden.
30. Von den Justitien sachen solte auff einem absonderlichen Deputations-taag entweder zu Frankfurt/ oder Spejer/ in anno 1642. tractiret werden. 31. Von Brabandischer regierung / weil wider dieselbe zu Brüssel/ in ansehung eines à Carolo IV. habenden Privilegii, wider die Reichs- underthanen/ Westphalischen Cräises/ Arrestes weise/ praejudicirlich verfahren worden/ als ersuchten ihre Käiserliche Majestät den Cardinal Infante/ um dergleichen Proceß einstellung. 32 Weil man sich auch über der Reichs-Session und abschides Subscription vor dis mal nicht vereinbaren köndte/ blib solches zu entscheiden bis ins könfftige verschoben. Inzwischen aber solte nie manden an seinem habenden Recht etwas benommen sein. 33. Demnach auch die hochgebohrne Herren/ Herr Friderich Graaf von Hohen Zöllern/ Herr Johann Antoni Herzog zu Krumau und Fürst zu Egenberg/ wie auch Wenzel/ Fürst und regierer des hauses Lobkowiz/ zu Reichs-Fürsten auffgenommen wurden / und die introduction für dis mal nicht geschehen könte/ als solten sie künfftigen Reichs-tag beschriben/ und ihnen die stimme und session auch gelassen werden. 34. Disem allem nach ward der Reichs abschid ausführlich und vollständig zu Papir gebracht/ von Käiserl. Majest. Hand und Käiserl. Insigel bekräfftiget/ von allen Ständen und botschafften/ die sich hie befanden/ gleicher gestalt bestätiget/ und den 20. Octobris dises 1641 jahres publiciret
Allhie in Frankreich ward den Geistlichen angemuhtet/ auch Contribution gleich den Weltlichen herzu schiessen. Der König machte ein Decret über das Parlament zu Paris. Der Prinz de Conde vermählet-seinem sohn dem Duc de Angvin des Marschallen de Brezze Fräulein tochter. Der König machte kriegspraeparatoria. Es wurden drei Eremiten offenbar/ in dem der Herzog von Vendosme den Cardinal Richelieu ums leben zubringen/ andere mit anreizete. Vendosme ward citiert. Graff von Soisson ward auch verdächtig gehalten/ er reterirte sich in Sedan. Dem Herzog von Boullion ward nicht getrauet. Sedan ward blocaviret. Herzog von Gvise war auch mit im spil. Chastillon
Frankreich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/446 |
Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/446>, abgerufen am 16.07.2024. |