Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Die Hebraeische Sprach/ welche vorhin durchgehend geredt wurde/ bleibte bej deß Hebers Nachkommenschaft / welcher seinen zur selbigen zeit gebornen Sohn/ eben von diser enderung der Sprachen und Jahr der Welt 1758 vertheilung der Völkern Peleg genamset. Diß geschahe im jahr der Welt 1758. Was etwan noch zu unsern zeiten von solchem Thurn möchte Was noch zu nusern Zeiten vom Thurn Babel zusehen gesehen werden/ schreibt D. Rauwolff in seinem Reisbuch pag. 204 205. also: Fehrner gleich für den Fleken Elugo hinaus/ welcher auf ein viertel meil wegs von dannen zusehen/ liget der Schloßberg in der ebne/ darauf auch noch etliche rudera der alten Vestung stehn/ die ganz zerfallen/ und unbewohnet ligen bleiben: hinder dem in der nähe der Babylonische hohe Thurn gestanden/ den die Kinder Noah (welche erstlich dise Landschaft nach der Sündflut bewohnet) bis an Himmel zuerbauen angefangen. Den ersihet man noch/ und hält wol ein halbe meil wegs herum in sich/ ist aber dermassen zerfallen und abgangen/ daß er nicht mehr hohe/ darzu auch vom Unzifer so gar eingenommen/ und durchschloffen/ daß man vor solchem nicht bald auf eine halbe meil wegs hinzu darff/ dann zu Winterszeiten auff ein Monath zween/ weiln es noch in löchern steket. Under disem unzifer finden sich fürnemlich Thierlein/ welche mit dem Persianischen namen Eglo von den Einwohnern genannt werden/ und sehr vergifft sind: die sind (wie mich andere berichtet) grösser als die Edexen/ haben 3. Köpf/ und oben vil sprengel von mehrerlei farben/ lauffen herumb/ nemmen nicht allein den Thurn/ sondern auch den Schloßberg (der nicht sonders hoch) und den Brunnen ein/ so gleich unden daran entspringet/ daß man also auff dem Berg nicht wohnen/ noch sicher von dem Wasser (welches gut für die läminen sejn soll) trinken darff. Das aller älteste Reich nun ware die Babylonische Monarchej welches gestifftet Assur oder Belus/ einer von Sems nachkommenen. Wie dann Moses austrukenlich schreibt: Assur habe Niniven/ und Die Hebraeische Sprach/ welche vorhin durchgehend geredt wurde/ bleibte bej deß Hebers Nachkommenschaft / welcher seinen zur selbigen zeit gebornen Sohn/ eben von diser enderung der Sprachen und Jahr der Welt 1758 vertheilung der Völkern Peleg genamset. Diß geschahe im jahr der Welt 1758. Was etwan noch zu unsern zeiten von solchem Thurn möchte Was noch zu nusern Zeiten vom Thurn Babel zusehen gesehen werden/ schreibt D. Rauwolff in seinem Reisbuch pag. 204 205. also: Fehrner gleich für den Fleken Elugo hinaus/ welcher auf ein viertel meil wegs von dannen zusehen/ liget der Schloßberg in der ebne/ darauf auch noch etliche rudera der alten Vestung stehn/ die ganz zerfallen/ und unbewohnet ligen bleiben: hinder dem in der nähe der Babylonische hohe Thurn gestanden/ den die Kinder Noah (welche erstlich dise Landschaft nach der Sündflut bewohnet) bis an Himmel zuerbauen angefangen. Den ersihet man noch/ und hält wol ein halbe meil wegs herum in sich/ ist aber dermassen zerfallen und abgangen/ daß er nicht mehr hohe/ darzu auch vom Unzifer so gar eingenommen/ und durchschloffen/ daß man vor solchem nicht bald auf eine halbe meil wegs hinzu darff/ dann zu Winterszeiten auff ein Monath zween/ weiln es noch in löchern steket. Under disem unzifer finden sich fürnemlich Thierlein/ welche mit dem Persianischen namen Eglo von den Einwohnern genannt werden/ und sehr vergifft sind: die sind (wie mich andere berichtet) grösser als die Edexen/ haben 3. Köpf/ und oben vil sprengel von mehrerlei farben/ lauffen herumb/ nemmen nicht allein den Thurn/ sondern auch den Schloßberg (der nicht sonders hoch) und den Brunnen ein/ so gleich unden daran entspringet/ daß man also auff dem Berg nicht wohnen/ noch sicher von dem Wasser (welches gut für die läminen sejn soll) trinken darff. Das aller älteste Reich nun ware die Babylonische Monarchej welches gestifftet Assur oder Belus/ einer von Sems nachkom̃enen. 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Under disem unzifer finden sich fürnemlich Thierlein/ welche mit dem Persianischen namen Eglo von den Einwohnern genannt werden/ und sehr vergifft sind: die sind (wie mich andere berichtet) grösser als die Edexen/ haben 3. Köpf/ und oben vil sprengel von mehrerlei farben/ lauffen herumb/ nemmen nicht allein den Thurn/ sondern auch den Schloßberg (der nicht sonders hoch) und den Brunnen ein/ so gleich unden daran entspringet/ daß man also auff dem Berg nicht wohnen/ noch sicher von dem Wasser (welches gut für die läminen sejn soll) trinken darff.</p> <p>Das aller älteste Reich nun ware die Babylonische Monarchej welches gestifftet Assur oder Belus/ einer von Sems nachkom̃enen. Wie dann Moses austrukenlich schreibt: Assur habe Niniven/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0051]
Die Hebraeische Sprach/ welche vorhin durchgehend geredt wurde/ bleibte bej deß Hebers Nachkommenschaft / welcher seinen zur selbigen zeit gebornen Sohn/ eben von diser enderung der Sprachen und vertheilung der Völkern Peleg genamset. Diß geschahe im jahr der Welt 1758.
Jahr der Welt 1758 Was etwan noch zu unsern zeiten von solchem Thurn möchte gesehen werden/ schreibt D. Rauwolff in seinem Reisbuch pag. 204 205. also: Fehrner gleich für den Fleken Elugo hinaus/ welcher auf ein viertel meil wegs von dannen zusehen/ liget der Schloßberg in der ebne/ darauf auch noch etliche rudera der alten Vestung stehn/ die ganz zerfallen/ und unbewohnet ligen bleiben: hinder dem in der nähe der Babylonische hohe Thurn gestanden/ den die Kinder Noah (welche erstlich dise Landschaft nach der Sündflut bewohnet) bis an Himmel zuerbauen angefangen. Den ersihet man noch/ und hält wol ein halbe meil wegs herum in sich/ ist aber dermassen zerfallen und abgangen/ daß er nicht mehr hohe/ darzu auch vom Unzifer so gar eingenommen/ und durchschloffen/ daß man vor solchem nicht bald auf eine halbe meil wegs hinzu darff/ dann zu Winterszeiten auff ein Monath zween/ weiln es noch in löchern steket. Under disem unzifer finden sich fürnemlich Thierlein/ welche mit dem Persianischen namen Eglo von den Einwohnern genannt werden/ und sehr vergifft sind: die sind (wie mich andere berichtet) grösser als die Edexen/ haben 3. Köpf/ und oben vil sprengel von mehrerlei farben/ lauffen herumb/ nemmen nicht allein den Thurn/ sondern auch den Schloßberg (der nicht sonders hoch) und den Brunnen ein/ so gleich unden daran entspringet/ daß man also auff dem Berg nicht wohnen/ noch sicher von dem Wasser (welches gut für die läminen sejn soll) trinken darff.
Was noch zu nusern Zeiten vom Thurn Babel zusehen Das aller älteste Reich nun ware die Babylonische Monarchej welches gestifftet Assur oder Belus/ einer von Sems nachkom̃enen. Wie dann Moses austrukenlich schreibt: Assur habe Niniven/ und
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