Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Zuvor haben wir gemeldet/ wie die Königin Christina in Schweden ihre Königliche regierung abgelegt/ nach dem aber solches erfolget/ zog sie under andern durch Hamburg / Antwerpen/ Brüssel/ Löven/ Frankfurt/ Augspurg naher Insprug. Vnd nach dem sie daselbsten mit begleitung der beiden Herzogen zu Insprug/ des Piemontelli/ und anderer in der neuen Kirche bei den Franciscaneren von dem Päpstlichen Nuncio angenommen/ ihr einen mit Guldenen buchstaben überschribenen brief/ den sie underschriben/ überzeicht / und durch die zwei Herzoge zum Altar geführet/ legte sie nach gehaltenem hohen amt ihre beicht in Lateinischer spraache ab/ und trat von der Evangelischen zu der Catholischen offentlich ab.

Abfall der Königin Christinae in Schweden.

Ich Christina

BEkenne und glaube von grund meines Herzens/ samtlich und sonderlich alles/ so in dem H. Glauben begriffen ist/ welchen die H. Römische Kirche auff folgende weis gebrauchet:

Ich glaub an einen Gott/ Allmächtigen Vatter/ Erschaffer Himmels und der Erden/ der sichtbarn und unsichtbarn dingen.

Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sohn/ aus dem Vatter von Ewigkeit geboren / Gott von Gott/ Liecht vom Liecht/ ein wahrer Gott von wahrem Gott/ geboren/ nicht erschaffen/ einer Substanz und wesens mit dem Vatter. Durch Ihn sind alle ding erschaffen / der von uns menschen und unsers heils wegen ist abgestigen von den Himmlen/ hat durch den H. Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch an sich genommen/ und ist mensch worden. Er ist auch für uns under Pontio Pilato gecreuz get worden/ gelitten und begraben/ und am dritten tag widerum erstanden von den toditen/ als die Schrifft sagt: Er ist auffgefahren geu Himmel/ si zend zu der Rechten hand Gottes des Vatters/ und er wird wider kommen mit Glori und Herrlichkeit zu richten die lebendigen und die todten/ und seines Reichs wird kein ende sein.

Ich glaub auch in den heiligen und lebendig machenden Geist/ der vom Vatter und Sohn ausgehet/ der samt dem Vatter und dem Sohn zugleich wird angebettet und geehret: der geweissaget hat durch die Propheten.

Ich glaub ein heilige allgemeine oder Catholische und Apostolische Kirchen. Ein Tauff zu vergebung der sünden. Vnd erwarte aufferstehung der todten/ und ein ewigs leben.

Ich glaub auch festiglich/ und nim an der heiligen Apostel und Catholischen Kirchen lehr / ordnungen und sazungen/ ob sie gleichwol in der Bibel austrukenlich nicht geschriben

Zuvor haben wir gemeldet/ wie die Königin Christina in Schweden ihre Königliche regierung abgelegt/ nach dem aber solches erfolget/ zog sie under andern durch Hamburg / Antwerpen/ Brüssel/ Löven/ Frankfurt/ Augspurg naher Insprug. Vnd nach dem sie daselbsten mit begleitung der beiden Herzogen zu Insprug/ des Piemontelli/ und anderer in der neuen Kirche bei den Franciscaneren von dem Päpstlichen Nuncio angenommen/ ihr einen mit Guldenen buchstaben überschribenen brief/ den sie underschriben/ überzeicht / und durch die zwei Herzoge zum Altar geführet/ legte sie nach gehaltenem hohen amt ihre beicht in Lateinischer spraache ab/ und trat von der Evangelischen zu der Catholischen offentlich ab.

Abfall der Königin Christinae in Schweden.

Ich Christina

BEkenne und glaube von grund meines Herzens/ samtlich und sonderlich alles/ so in dem H. Glauben begriffen ist/ welchen die H. Römische Kirche auff folgende weis gebrauchet:

Ich glaub an einen Gott/ Allmächtigen Vatter/ Erschaffer Himmels und der Erden/ der sichtbarn und unsichtbarn dingen.

Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sohn/ aus dem Vatter von Ewigkeit geboren / Gott von Gott/ Liecht vom Liecht/ ein wahrer Gott von wahrem Gott/ geboren/ nicht erschaffen/ einer Substanz und wesens mit dem Vatter. Durch Ihn sind alle ding erschaffen / der von uns menschen und unsers heils wegen ist abgestigen von den Himmlen/ hat durch den H. Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch an sich genommen/ und ist mensch worden. Er ist auch für uns under Pontio Pilato gecreuz get worden/ gelitten und begraben/ und am dritten tag widerum erstanden von den toditen/ als die Schrifft sagt: Er ist auffgefahren geu Himmel/ si zend zu der Rechten hand Gottes des Vatters/ und er wird wider kommen mit Glori und Herrlichkeit zu richten die lebendigen und die todten/ und seines Reichs wird kein ende sein.

Ich glaub auch in den heiligen und lebendig machenden Geist/ der vom Vatter und Sohn ausgehet/ der samt dem Vatter und dem Sohn zugleich wird angebettet und geehret: der geweissaget hat durch die Propheten.

Ich glaub ein heilige allgemeine oder Catholische und Apostolische Kirchen. Ein Tauff zu vergebung der sünden. Vnd erwarte aufferstehung der todten/ und ein ewigs leben.

Ich glaub auch festiglich/ und nim an der heiligen Apostel und Catholischen Kirchen lehr / ordnungen und sazungen/ ob sie gleichwol in der Bibel austrukenlich nicht geschriben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0513" n="473"/>
        <p>Zuvor haben wir gemeldet/ wie die Königin Christina in Schweden ihre Königliche            regierung abgelegt/ nach dem aber solches erfolget/ zog sie under andern durch Hamburg /            Antwerpen/ Brüssel/ Löven/ Frankfurt/ Augspurg naher Insprug. Vnd nach dem sie            daselbsten mit begleitung der beiden Herzogen zu Insprug/ des Piemontelli/ und anderer            in der neuen Kirche bei den Franciscaneren von dem Päpstlichen Nuncio angenommen/ ihr            einen mit Guldenen buchstaben überschribenen brief/ den sie underschriben/ überzeicht /            und durch die zwei Herzoge zum Altar geführet/ legte sie nach gehaltenem hohen amt ihre            beicht in Lateinischer spraache ab/ und trat von der Evangelischen zu der Catholischen            offentlich ab.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Abfall der Königin Christinae in Schweden.</head>
        <p>Ich Christina</p>
        <p>BEkenne und glaube von grund meines Herzens/ samtlich und sonderlich alles/ so in dem            H. Glauben begriffen ist/ welchen die H. Römische Kirche auff folgende weis            gebrauchet:</p>
        <p>Ich glaub an einen Gott/ Allmächtigen Vatter/ Erschaffer Himmels und der Erden/ der            sichtbarn und unsichtbarn dingen.</p>
        <p>Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sohn/ aus dem Vatter von Ewigkeit geboren /            Gott von Gott/ Liecht vom Liecht/ ein wahrer Gott von wahrem Gott/ geboren/ nicht            erschaffen/ einer Substanz und wesens mit dem Vatter. Durch Ihn sind alle ding erschaffen           / der von uns menschen und unsers heils wegen ist abgestigen von den Himmlen/ hat durch            den H. Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch an sich genommen/ und ist mensch worden. Er            ist auch für uns under Pontio Pilato gecreuz get worden/ gelitten und begraben/ und am            dritten tag widerum erstanden von den toditen/ als die Schrifft sagt: Er ist auffgefahren            geu Himmel/ si zend zu der Rechten hand Gottes des Vatters/ und er wird wider kommen mit            Glori und Herrlichkeit zu richten die lebendigen und die todten/ und seines Reichs wird            kein ende sein.</p>
        <p>Ich glaub auch in den heiligen und lebendig machenden Geist/ der vom Vatter und Sohn            ausgehet/ der samt dem Vatter und dem Sohn zugleich wird angebettet und geehret: der            geweissaget hat durch die Propheten.</p>
        <p>Ich glaub ein heilige allgemeine oder Catholische und Apostolische Kirchen. Ein Tauff zu            vergebung der sünden. Vnd erwarte aufferstehung der todten/ und ein ewigs leben.</p>
        <p>Ich glaub auch festiglich/ und nim an der heiligen Apostel und Catholischen Kirchen lehr           / ordnungen und sazungen/ ob sie gleichwol in der Bibel austrukenlich nicht geschriben
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[473/0513] Zuvor haben wir gemeldet/ wie die Königin Christina in Schweden ihre Königliche regierung abgelegt/ nach dem aber solches erfolget/ zog sie under andern durch Hamburg / Antwerpen/ Brüssel/ Löven/ Frankfurt/ Augspurg naher Insprug. Vnd nach dem sie daselbsten mit begleitung der beiden Herzogen zu Insprug/ des Piemontelli/ und anderer in der neuen Kirche bei den Franciscaneren von dem Päpstlichen Nuncio angenommen/ ihr einen mit Guldenen buchstaben überschribenen brief/ den sie underschriben/ überzeicht / und durch die zwei Herzoge zum Altar geführet/ legte sie nach gehaltenem hohen amt ihre beicht in Lateinischer spraache ab/ und trat von der Evangelischen zu der Catholischen offentlich ab. Abfall der Königin Christinae in Schweden. Ich Christina BEkenne und glaube von grund meines Herzens/ samtlich und sonderlich alles/ so in dem H. Glauben begriffen ist/ welchen die H. Römische Kirche auff folgende weis gebrauchet: Ich glaub an einen Gott/ Allmächtigen Vatter/ Erschaffer Himmels und der Erden/ der sichtbarn und unsichtbarn dingen. Vnd in Jesum Christum seinen eingebornen sohn/ aus dem Vatter von Ewigkeit geboren / Gott von Gott/ Liecht vom Liecht/ ein wahrer Gott von wahrem Gott/ geboren/ nicht erschaffen/ einer Substanz und wesens mit dem Vatter. Durch Ihn sind alle ding erschaffen / der von uns menschen und unsers heils wegen ist abgestigen von den Himmlen/ hat durch den H. Geist aus Maria der Jungfrau Fleisch an sich genommen/ und ist mensch worden. Er ist auch für uns under Pontio Pilato gecreuz get worden/ gelitten und begraben/ und am dritten tag widerum erstanden von den toditen/ als die Schrifft sagt: Er ist auffgefahren geu Himmel/ si zend zu der Rechten hand Gottes des Vatters/ und er wird wider kommen mit Glori und Herrlichkeit zu richten die lebendigen und die todten/ und seines Reichs wird kein ende sein. Ich glaub auch in den heiligen und lebendig machenden Geist/ der vom Vatter und Sohn ausgehet/ der samt dem Vatter und dem Sohn zugleich wird angebettet und geehret: der geweissaget hat durch die Propheten. Ich glaub ein heilige allgemeine oder Catholische und Apostolische Kirchen. Ein Tauff zu vergebung der sünden. Vnd erwarte aufferstehung der todten/ und ein ewigs leben. Ich glaub auch festiglich/ und nim an der heiligen Apostel und Catholischen Kirchen lehr / ordnungen und sazungen/ ob sie gleichwol in der Bibel austrukenlich nicht geschriben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/513
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/513>, abgerufen am 24.11.2024.