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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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[unleserliches Material]chisedech ein Vor[unleserliches Material] auf Christum. durch Mosen übergangen/ damit er ein bequemes vorbilde auff unseren Herren Jesum Christum sein könte/ wie Hebr. VII. zulesen.

Welcher ohn Vatter belangend seine menschheit/ ohn Mutter in ansehung seiner Gottheit / ohn geschlecht/ ohn anfang seiner Tagen/ und ohn end seines lebens/ aller Massen wie Melchisedec in der H. Schrifft also und ohn meldung seiner geburt/ und todes eingeführt wird.

Der Rabbiner schwärmerej. Darum es ein schandloser irrthum ist der lästerlichen Rabbinen/ welche außgeben/ der elteren Melchisedechs werde darum nit gedacht/ weil sie verschreire Leüt gewesen sejen.

Melchisedech ein Vorhild/ wz sein Ram/ Persohn/ Ampt betrifft/ und das Orth allwo er sein Residenz gehabt. So vergleicht sich auch Melchisedec in gemein mit dem Sohn Gottes/ wann wir den nammen difes Königs bedänken/ welcher so vil heist/ als ein König der gerechtigkeit. Welcher nam dazumal nit allen Königen selbiger orten gemein ware/ wie der nam Pharao den Königen in Aegypten/ das wort Caesar den Römischen Käiseren/ sonder es war ein eigenthümmlicher namm/ einer gewüssen sonderbaren Persohn gehörend. In der Person ware Melchisedec auch ein vorbild auf Christum/ und dann betreffend sein zweifaches amt/ so er getragen/ er war ein Priester/ darnach ein König/ und ein König zu Salem/ daß ist fridens König/ ein König / der Friden/ und gerechtigkeit in seinem reich verschaffet. So ist auch der ort/ allwo Melchisedec regiert/ so eben der ort/ dahin nachgehends die Statt Jerusalem erbawet worden/ ein Vorbilde der streitenden/ und triumphirenden Kirchen.

Abraham Eben um selbige zeit lebte Abraham/ ein fürtrefflicher Patriarch und Gottes freünd/ ein Vatter aller gläubigen/ welcher sonderbare offenbarungen/ verheissungen empfangen/ und mit freüden den tag deß Messiae/ der auß seinen lenden als der gebenedeite weibs samen solte herkommen und erbohren werden / gesehen Ioh. VIII. disem Abraham brachte jener Melchisedec brodt und wein entgegen/ ihne / und die seinen zu erquiken/ deme hinwider Abraham den zehenden von der eroberten beüte gab. Eine gewaltige gewaltiger Melchisedech erlabet den Abraham und die seinen mit Brot und Wein. Männeren zusammenkunfft! Die sachen aber trugen sich also zu. Alß Ninus der jüngere vil schlachten gethan/ und obgesiget/ viel Land und Leüt bezwungen/ und zum gehorsam gebracht/ hat er auch under seine Obersten/ beamteten / und befelchshaber seine herrschafften vertheilt/ die alß seine Statthalter müßten Regieren. Dem

[unleserliches Material]chisedech ein Vor[unleserliches Material] auf Christum. durch Mosen übergangen/ damit er ein bequemes vorbilde auff unseren Herren Jesum Christum sein könte/ wie Hebr. VII. zulesen.

Welcher ohn Vatter belangend seine menschheit/ ohn Mutter in ansehung seiner Gottheit / ohn geschlecht/ ohn anfang seiner Tagen/ und ohn end seines lebens/ aller Massen wie Melchisedec in der H. Schrifft also und ohn meldung seiner geburt/ und todes eingeführt wird.

Der Rabbiner schwärmerej. Darum es ein schandloser irrthum ist der lästerlichen Rabbinen/ welche außgeben/ der elteren Melchisedechs werde darum nit gedacht/ weil sie verschreire Leüt gewesen sejen.

Melchisedech ein Vorhild/ wz sein Ram/ Persohn/ Ampt betrifft/ und das Orth allwo er sein Residenz gehabt. So vergleicht sich auch Melchisedec in gemein mit dem Sohn Gottes/ wann wir den nam̃en difes Königs bedänken/ welcher so vil heist/ als ein König der gerechtigkeit. Welcher nam dazumal nit allen Königen selbiger orten gemein ware/ wie der nam Pharao den Königen in Aegypten/ das wort Caesar den Römischen Käiseren/ sonder es war ein eigenthüm̃licher nam̃/ einer gewüssen sonderbaren Persohn gehörend. In der Person ware Melchisedec auch ein vorbild auf Christum/ und dañ betreffend sein zweifaches amt/ so er getragen/ er war ein Priester/ darnach ein König/ und ein König zu Salem/ daß ist fridens König/ ein König / der Friden/ und gerechtigkeit in seinem reich verschaffet. So ist auch der ort/ allwo Melchisedec regiert/ so eben der ort/ dahin nachgehends die Statt Jerusalem erbawet worden/ ein Vorbilde der streitenden/ und triumphirenden Kirchen.

Abraham Eben um selbige zeit lebte Abraham/ ein fürtrefflicher Patriarch und Gottes freünd/ ein Vatter aller gläubigen/ welcher sonderbare offenbarungen/ verheissungen empfangen/ und mit freüden den tag deß Messiae/ der auß seinen lenden als der gebenedeite weibs samen solte herkom̃en und erbohren werden / gesehen Ioh. VIII. disem Abraham brachte jener Melchisedec brodt und wein entgegen/ ihne / und die seinen zu erquiken/ deme hinwider Abraham den zehenden von der eroberten beüte gab. Eine gewaltige gewaltiger Melchisedech erlabet den Abraham und die seinen mit Brot und Wein. Männeren zusam̃enkunfft! Die sachen aber trugen sich also zu. Alß Ninus der jüngere vil schlachten gethan/ und obgesiget/ viel Land und Leüt bezwungen/ und zum gehorsam gebracht/ hat er auch under seine Obersten/ beamteten / und befelchshaber seine herrschafften vertheilt/ die alß seine Statthalter müßten Regieren. Dem

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[24/0054] durch Mosen übergangen/ damit er ein bequemes vorbilde auff unseren Herren Jesum Christum sein könte/ wie Hebr. VII. zulesen. _ chisedech ein Vor_ auf Christum. Welcher ohn Vatter belangend seine menschheit/ ohn Mutter in ansehung seiner Gottheit / ohn geschlecht/ ohn anfang seiner Tagen/ und ohn end seines lebens/ aller Massen wie Melchisedec in der H. Schrifft also und ohn meldung seiner geburt/ und todes eingeführt wird. Darum es ein schandloser irrthum ist der lästerlichen Rabbinen/ welche außgeben/ der elteren Melchisedechs werde darum nit gedacht/ weil sie verschreire Leüt gewesen sejen. Der Rabbiner schwärmerej. So vergleicht sich auch Melchisedec in gemein mit dem Sohn Gottes/ wann wir den nam̃en difes Königs bedänken/ welcher so vil heist/ als ein König der gerechtigkeit. Welcher nam dazumal nit allen Königen selbiger orten gemein ware/ wie der nam Pharao den Königen in Aegypten/ das wort Caesar den Römischen Käiseren/ sonder es war ein eigenthüm̃licher nam̃/ einer gewüssen sonderbaren Persohn gehörend. In der Person ware Melchisedec auch ein vorbild auf Christum/ und dañ betreffend sein zweifaches amt/ so er getragen/ er war ein Priester/ darnach ein König/ und ein König zu Salem/ daß ist fridens König/ ein König / der Friden/ und gerechtigkeit in seinem reich verschaffet. So ist auch der ort/ allwo Melchisedec regiert/ so eben der ort/ dahin nachgehends die Statt Jerusalem erbawet worden/ ein Vorbilde der streitenden/ und triumphirenden Kirchen. Melchisedech ein Vorhild/ wz sein Ram/ Persohn/ Ampt betrifft/ und das Orth allwo er sein Residenz gehabt. Eben um selbige zeit lebte Abraham/ ein fürtrefflicher Patriarch und Gottes freünd/ ein Vatter aller gläubigen/ welcher sonderbare offenbarungen/ verheissungen empfangen/ und mit freüden den tag deß Messiae/ der auß seinen lenden als der gebenedeite weibs samen solte herkom̃en und erbohren werden / gesehen Ioh. VIII. disem Abraham brachte jener Melchisedec brodt und wein entgegen/ ihne / und die seinen zu erquiken/ deme hinwider Abraham den zehenden von der eroberten beüte gab. Eine gewaltige gewaltiger Männeren zusam̃enkunfft! Die sachen aber trugen sich also zu. Alß Ninus der jüngere vil schlachten gethan/ und obgesiget/ viel Land und Leüt bezwungen/ und zum gehorsam gebracht/ hat er auch under seine Obersten/ beamteten / und befelchshaber seine herrschafften vertheilt/ die alß seine Statthalter müßten Regieren. Dem Abraham Melchisedech erlabet den Abraham und die seinen mit Brot und Wein.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/54>, abgerufen am 24.11.2024.