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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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ein Sohn Amphytrionis und Alemenae gewesen / auf die Bahn gebracht. Dann sie von jhme geschriben/ daß er noch in der Wiegen ligend / zwo schlangen mit den händen ergriffen und getödet hab. Im Nemeer wald bej der statt Cleona/ hab er einen ungeheuren löwen erschlagen/ und mit dessen Fäll sich bekleidet. In Arcadia bej Erymanths ein groß Wildschwein/ so viel schaden gethan/ lebendig gefangen: Auch hab er den grossen Risen Antaeum in Mohrenland erwürget: Einen Walfisch und Meerwunder/ so die Hesionem eine Jungfrau fressen wolte/ tod geschlagen: Die von jederman geförchtete Strassenräuber Cacum und Lacinium gedämpfet. Den höllischen Drejköpfigen Hund Cerberum gebunden: Theseum seinen Freund und Alcestim Königs Admeti Gemahl vom Tod erlediget. Die greuliche vilköpfige Wasserschlang bei Lernaverbrannt: Und was andere deßgleichen Erfindungen der Heiden mehr waren.

Von dem hohen Priefter Eli. Jahr der Welt 2811. In mangel anderer Fürsten und Richteren theils ohnmittel theils durch mittel von Gott beruffen / regierte der Priester Heli 40 jahr in Israel. Weil er aber auß hochmuth und etgennuz verblendet/ wurde hierdurch vil unheils gestifftet/ auch nicht einmal saur darzu sahe/ wann schon zeklagt wurde über die Gottes dieberej Kirchenraub / Blutschand/ Hurerej und üppigkeit/ welche seine Kinder und Söhne verübten / darumm auch der Herr geschworen/ daß weder Opfer nach speis Opser die missethat deß Hauses Eli nit sollen aussühnen ewiglich. Wie dann bald darauff die Kinder Israel grosse niderlag von den Philisteren erlitten/ die bunds lade selbsten in der feinde Hände gerahten/ und aber vor dem abgott Dagon wunder gethan/ den gözen gestümmelt und geselt/ anderwerts waren die Leüte geplaget/ Daß sie auß rath ihrer Priester die Arch auff einem Wagen von Ochsen gezogen/ ohne Menschliches geleit/ wider haben weggeschikt. Darüber weil die von Bethsemes mit schuldiger ehrerbietung disses Heiligthum nicht haben angenommen/ sind ihren bej 50. Tausend und 70. geschlagen worden. In dessen als die Zeitung für den Eli kam/ von der niderlag deß Volks und der seinen/ und daß die Bundslad in der Feinden gewalt/ fiel er also bald tod von seinem stul auff Erden/ als der ein schwerer mannn war.

Samuel. Samuel aber ein gottsfärchtiger eifferiger und dapferer jüngling/ wurde geehrt mit gättlichen offenbarungen/ welche dazumal theür waren in Israel/ auch nachgehends richter in Israel und regierte

ein Sohn Amphytrionis und Alemenae gewesen / auf die Bahn gebracht. Dann sie von jhme geschriben/ daß er noch in der Wiegen ligend / zwo schlangen mit den händen ergriffen und getödet hab. Im Nemeer wald bej der statt Cleona/ hab er einen ungeheuren löwen erschlagen/ und mit dessen Fäll sich bekleidet. In Arcadia bej Erymanths ein groß Wildschwein/ so viel schaden gethan/ lebendig gefangen: Auch hab er den grossen Risen Antaeum in Mohrenland erwürget: Einen Walfisch und Meerwunder/ so die Hesionem eine Jungfrau fressen wolte/ tod geschlagen: Die von jederman geförchtete Strassenräuber Cacum und Lacinium gedämpfet. Den höllischen Drejköpfigen Hund Cerberum gebunden: Theseum seinen Freund und Alcestim Königs Admeti Gemahl vom Tod erlediget. Die greuliche vilköpfige Wasserschlang bei Lernaverbrannt: Und was andere deßgleichen Erfindungen der Heiden mehr waren.

Von dem hohen Priefter Eli. Jahr der Welt 2811. In mangel anderer Fürsten und Richteren theils ohnmittel theils durch mittel von Gott beruffen / regierte der Priester Heli 40 jahr in Israel. Weil er aber auß hochmuth und etgẽnuz verblendet/ wurde hierdurch vil unheils gestifftet/ auch nicht einmal saur darzu sahe/ wañ schon zeklagt wurde über die Gottes dieberej Kirchenraub / Blutschand/ Hurerej und üppigkeit/ welche seine Kinder und Söhne verübten / darum̃ auch der Herr geschworen/ daß weder Opfer nach speis Opser die missethat deß Hauses Eli nit sollen aussühnen ewiglich. Wie dann bald darauff die Kinder Israel grosse niderlag von den Philisteren erlitten/ die bunds lade selbsten in der feinde Hände gerahten/ und aber vor dem abgott Dagon wunder gethan/ den gözen gestüm̃elt und geselt/ anderwerts waren die Leüte geplaget/ Daß sie auß rath ihrer Priester die Arch auff einem Wagen von Ochsen gezogen/ ohne Menschliches geleit/ wider haben weggeschikt. Darüber weil die von Bethsemes mit schuldiger ehrerbietung disses Heiligthum nicht haben angenom̃en/ sind ihren bej 50. Tausend und 70. geschlagen worden. In dessen als die Zeitung für den Eli kam/ von der niderlag deß Volks und der seinen/ und daß die Bundslad in der Feinden gewalt/ fiel er also bald tod von seinem stul auff Erden/ als der ein schwerer mannn war.

Samuel. Samuel aber ein gottsfärchtiger eifferiger und dapferer jüngling/ wurde geehrt mit gättlichen offenbarungen/ welche dazumal theür waren in Israel/ auch nachgehends richter in Israel und regierte

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[45/0075] ein Sohn Amphytrionis und Alemenae gewesen / auf die Bahn gebracht. Dann sie von jhme geschriben/ daß er noch in der Wiegen ligend / zwo schlangen mit den händen ergriffen und getödet hab. Im Nemeer wald bej der statt Cleona/ hab er einen ungeheuren löwen erschlagen/ und mit dessen Fäll sich bekleidet. In Arcadia bej Erymanths ein groß Wildschwein/ so viel schaden gethan/ lebendig gefangen: Auch hab er den grossen Risen Antaeum in Mohrenland erwürget: Einen Walfisch und Meerwunder/ so die Hesionem eine Jungfrau fressen wolte/ tod geschlagen: Die von jederman geförchtete Strassenräuber Cacum und Lacinium gedämpfet. Den höllischen Drejköpfigen Hund Cerberum gebunden: Theseum seinen Freund und Alcestim Königs Admeti Gemahl vom Tod erlediget. Die greuliche vilköpfige Wasserschlang bei Lernaverbrannt: Und was andere deßgleichen Erfindungen der Heiden mehr waren. In mangel anderer Fürsten und Richteren theils ohnmittel theils durch mittel von Gott beruffen / regierte der Priester Heli 40 jahr in Israel. Weil er aber auß hochmuth und etgẽnuz verblendet/ wurde hierdurch vil unheils gestifftet/ auch nicht einmal saur darzu sahe/ wañ schon zeklagt wurde über die Gottes dieberej Kirchenraub / Blutschand/ Hurerej und üppigkeit/ welche seine Kinder und Söhne verübten / darum̃ auch der Herr geschworen/ daß weder Opfer nach speis Opser die missethat deß Hauses Eli nit sollen aussühnen ewiglich. Wie dann bald darauff die Kinder Israel grosse niderlag von den Philisteren erlitten/ die bunds lade selbsten in der feinde Hände gerahten/ und aber vor dem abgott Dagon wunder gethan/ den gözen gestüm̃elt und geselt/ anderwerts waren die Leüte geplaget/ Daß sie auß rath ihrer Priester die Arch auff einem Wagen von Ochsen gezogen/ ohne Menschliches geleit/ wider haben weggeschikt. Darüber weil die von Bethsemes mit schuldiger ehrerbietung disses Heiligthum nicht haben angenom̃en/ sind ihren bej 50. Tausend und 70. geschlagen worden. In dessen als die Zeitung für den Eli kam/ von der niderlag deß Volks und der seinen/ und daß die Bundslad in der Feinden gewalt/ fiel er also bald tod von seinem stul auff Erden/ als der ein schwerer mannn war. Von dem hohen Priefter Eli. Jahr der Welt 2811. Samuel aber ein gottsfärchtiger eifferiger und dapferer jüngling/ wurde geehrt mit gättlichen offenbarungen/ welche dazumal theür waren in Israel/ auch nachgehends richter in Israel und regierte Samuel.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/75>, abgerufen am 21.11.2024.