Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.seligkeit genossen/ welcher ganz Syrien, von AEgypten bis an den Euphrat under sich hatte/ in welchem das scepter Juda auffs höchste gestigen/ und auffs aller fürtrefflichste florirte/ und herrschete/ welcher wießheit von Gott erbetten/ und darmit reich thumm/ ehr und alles bekommen/ wo er nicht durch ein greülichen fall sich bezeichnet und durch list deß Teüfels und verführung deß fleisches/ der Welt/ wid er wüssen und gewüssen den wahren Gott verlassen hette / und auß einem weisen ein thor worden seinen Kebs-Weiberen zu gefallen. Welchem schweren fall zweifels frej vorher gangen ein mächtiger kampf und streit deß Geistes und fleisches / und der begleitet mit einem haß und widerwillen deß gewüssens wider die Sünd/ also könte darauff nichts anders folgen/ dan desto mehr eiferige buß/ wie dann dessen schein und urkund gibt/ das Buch genant der Prediger Salomons/ welchen er auß trib deß Geistes Gottes in seinem hoben alter/ und aber nicht vor seinem fall/ sonder nach demselben / gestelt. Auch ist er gezehlet under die Vorelteren deß Herren Christi/ Salomon. ein vo[unleserliches Material]ld auff Christum. in beschreibung seiner geburtslinj/ als dessen liebliches vorbilde Salomon getragen/ in dem nammen / Ampt/ Reichsherrlichkeit und glükseligkeit belangend auch seine Weißheit/ und andere seine verrichtete thaten/ und Tempel den er gebauet/ ein gebäw desgleichen die Welt niemalen gesehen/ deütende die streitende Kirchen und derselben aüsserliche gesellschafft / und dann die triumphirende im Himmel. Sein Ehverlobnuß bedeütete ja die Geistliche vertrauung Christi mit seiner Kirchen/ wie das hohe lied Salomonis lautet. Salomon ist selig worden. Zu verwunderen ists/ daß man eine solche Persohn will auß der gesellschafft der seligen außschliessen. Zu glauben ist ja freilich/ daß Salomon in dem Himmel bej seinem und userm Heiland in ewiger freüd / der Seelen nach/ schwebe und lebe/ weil genugsamer beweisthumm vorhanden/ daß er Gott dem Herren dennoch lieb/ und rechtschaffen gläubig und bußfertig gewesen seje. seligkeit genossen/ welcher ganz Syrien, von AEgypten bis an den Euphrat under sich hatte/ in welchem das scepter Juda auffs höchste gestigen/ und auffs aller fürtrefflichste florirte/ und herrschete/ welcher wießheit von Gott erbetten/ und darmit reich thum̃/ ehr und alles bekom̃en/ wo er nicht durch ein greülichen fall sich bezeichnet und durch list deß Teüfels und verführung deß fleisches/ der Welt/ wid er wüssen und gewüssen den wahren Gott verlassen hette / und auß einem weisen ein thor worden seinen Kebs-Weiberen zu gefallen. Welchem schweren fall zweifels frej vorher gangen ein mächtiger kampf und streit deß Geistes und fleisches / und der begleitet mit einem haß und widerwillen deß gewüssens wider die Sünd/ also könte darauff nichts anders folgen/ dan desto mehr eiferige buß/ wie dann dessen schein und urkund gibt/ das Buch genant der Prediger Salomons/ welchen er auß trib deß Geistes Gottes in seinem hoben alter/ und aber nicht vor seinem fall/ sonder nach demselben / gestelt. Auch ist er gezehlet under die Vorelteren deß Herren Christi/ Salomon. ein vo[unleserliches Material]ld auff Christum. in beschreibung seiner geburtslinj/ als dessen liebliches vorbilde Salomon getragen/ in dem nam̃en / Ampt/ Reichsherrlichkeit und glükseligkeit belangend auch seine Weißheit/ und andere seine verrichtete thaten/ und Tempel den er gebauet/ ein gebäw desgleichen die Welt niemalen gesehen/ deütende die streitende Kirchen und derselben aüsserliche gesellschafft / und dann die triumphirende im Him̃el. Sein Ehverlobnuß bedeütete ja die Geistliche vertrauung Christi mit seiner Kirchen/ wie das hohe lied Salomonis lautet. Salomon ist selig worden. Zu verwunderen ists/ daß man eine solche Persohn will auß der gesellschafft der seligen außschliessen. Zu glauben ist ja freilich/ daß Salomon in dem Him̃el bej seinem und userm Heiland in ewiger freüd / der Seelen nach/ schwebe und lebe/ weil genugsamer beweisthum̃ vorhanden/ daß er Gott dem Herren dennoch lieb/ und rechtschaffen gläubig und bußfertig gewesen seje. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0083" n="53"/> seligkeit genossen/ welcher ganz Syrien, von AEgypten bis an den Euphrat under sich hatte/ in welchem das scepter Juda auffs höchste gestigen/ und auffs aller fürtrefflichste florirte/ und herrschete/ welcher wießheit von Gott erbetten/ und darmit reich thum̃/ ehr und alles bekom̃en/ wo er nicht durch ein greülichen fall sich bezeichnet und durch list deß Teüfels und verführung deß fleisches/ der Welt/ wid er wüssen und gewüssen den wahren Gott verlassen hette / und auß einem weisen ein thor worden seinen Kebs-Weiberen zu gefallen. Welchem schweren fall zweifels frej vorher gangen ein mächtiger kampf und streit deß Geistes und fleisches / und der begleitet mit einem haß und widerwillen deß gewüssens wider die Sünd/ also könte darauff nichts anders folgen/ dan desto mehr eiferige buß/ wie dann dessen schein und urkund gibt/ das Buch genant der Prediger Salomons/ welchen er auß trib deß Geistes Gottes in seinem hoben alter/ und aber nicht vor seinem fall/ sonder nach demselben / gestelt. Auch ist er gezehlet under die Vorelteren deß Herren Christi/ <note place="right">Salomon. ein vo<gap reason="illegible"/>ld auff Christum.</note> in beschreibung seiner geburtslinj/ als dessen liebliches vorbilde Salomon getragen/ in dem nam̃en / Ampt/ Reichsherrlichkeit und glükseligkeit belangend auch seine Weißheit/ und andere seine verrichtete thaten/ und Tempel den er gebauet/ ein gebäw desgleichen die Welt niemalen gesehen/ deütende die streitende Kirchen und derselben aüsserliche gesellschafft / und dann die triumphirende im Him̃el. Sein Ehverlobnuß bedeütete ja die Geistliche vertrauung Christi mit seiner Kirchen/ wie das hohe lied Salomonis lautet.</p> <p><note place="right">Salomon ist selig worden.</note> Zu verwunderen ists/ daß man eine solche Persohn will auß der gesellschafft der seligen außschliessen. Zu glauben ist ja freilich/ daß Salomon in dem Him̃el bej seinem und userm Heiland in ewiger freüd / der Seelen nach/ schwebe und lebe/ weil genugsamer beweisthum̃ vorhanden/ daß er Gott dem Herren dennoch lieb/ und rechtschaffen gläubig und bußfertig gewesen seje.</p> </div> <div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0083]
seligkeit genossen/ welcher ganz Syrien, von AEgypten bis an den Euphrat under sich hatte/ in welchem das scepter Juda auffs höchste gestigen/ und auffs aller fürtrefflichste florirte/ und herrschete/ welcher wießheit von Gott erbetten/ und darmit reich thum̃/ ehr und alles bekom̃en/ wo er nicht durch ein greülichen fall sich bezeichnet und durch list deß Teüfels und verführung deß fleisches/ der Welt/ wid er wüssen und gewüssen den wahren Gott verlassen hette / und auß einem weisen ein thor worden seinen Kebs-Weiberen zu gefallen. Welchem schweren fall zweifels frej vorher gangen ein mächtiger kampf und streit deß Geistes und fleisches / und der begleitet mit einem haß und widerwillen deß gewüssens wider die Sünd/ also könte darauff nichts anders folgen/ dan desto mehr eiferige buß/ wie dann dessen schein und urkund gibt/ das Buch genant der Prediger Salomons/ welchen er auß trib deß Geistes Gottes in seinem hoben alter/ und aber nicht vor seinem fall/ sonder nach demselben / gestelt. Auch ist er gezehlet under die Vorelteren deß Herren Christi/ in beschreibung seiner geburtslinj/ als dessen liebliches vorbilde Salomon getragen/ in dem nam̃en / Ampt/ Reichsherrlichkeit und glükseligkeit belangend auch seine Weißheit/ und andere seine verrichtete thaten/ und Tempel den er gebauet/ ein gebäw desgleichen die Welt niemalen gesehen/ deütende die streitende Kirchen und derselben aüsserliche gesellschafft / und dann die triumphirende im Him̃el. Sein Ehverlobnuß bedeütete ja die Geistliche vertrauung Christi mit seiner Kirchen/ wie das hohe lied Salomonis lautet.
Salomon. ein vo_ ld auff Christum. Zu verwunderen ists/ daß man eine solche Persohn will auß der gesellschafft der seligen außschliessen. Zu glauben ist ja freilich/ daß Salomon in dem Him̃el bej seinem und userm Heiland in ewiger freüd / der Seelen nach/ schwebe und lebe/ weil genugsamer beweisthum̃ vorhanden/ daß er Gott dem Herren dennoch lieb/ und rechtschaffen gläubig und bußfertig gewesen seje.
Salomon ist selig worden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/83 |
Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/83>, abgerufen am 16.02.2025. |