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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Gott gebemütiget. frejen Himmel herumschweiffend/ müßte bezeichnen den obersten gewalt der höchsten Majestet in dem Himmel. Er hat under sich gebracht die Phoenicier, Palaestiner, Ammoniter, Moabiter, Idumeer/ Syrer Assyrer, Meden, Perser / Elymeer, Aegyptier, Trogloditen, Strabol. 15 Mohren. Josephus der Jüdische gesch ichtschreiber/ erzehlt auß Megasthene, beschreiberen der Indianischen geschichten/ diser Nebucadnezar habe ganz Asiam und ein gut theil Africae beherrschet / und seje für grösser dann Hercules selbsten gehalten worden. Die mächtige Statt Tyrus hat er nach 13. Jähriger belägerung erobert. Er hat auch in einer sehr grossen schlacht erlegt / den Necho oder Nechao (Herodotus nent ihn Necum) welcher in AEgypten herrschete und sich understanden einen graben auß dem fluß Nilo in das rohte Meer zu führen/ daß man dardurch mit Galleen fahren möchte/ bej welchem werk 120000. Menschen gestorben und verdorben sind / und ist doch nichts außgerichtet worden. Darbej ware auch Nebucadnezar ein liebhaber der weisen und deren welche etwas wußten/ ohne welcher studien und fleiß der weißheit / erfahrenheit und allerhand wüssenschafften kein gewalk langwirig und daurhafft sein kan.

Was zur zeit deß Prepheten Daniels für berümte weisen under den Heiden. Umm dise zeit und da der Prophet Daniel under disem Monarchen lebte/ hatten under den Heiden alß weise ihr wesen/ namlich Thales Milesius, Solon Atheniensis, Periander Corinthius, Cleo bulus, Lydius Chilon, Bias Prienaeus, Pittacus Mityleneus. Welchen andere noch hinzu thun/ Pythagoram Samium, Mysonem Chenaeum, Epimenidem Cretensem, Anacharsin Scytham, und Herod l. 8 der fablen urheber AEsopum. Under welchen Thales solle gelehrt haben/ die Seelen der Menschen sejen unsterblich. Gott wisse auch die gedanken der Menschen/ und habe weder anfang noch end.

Etliche zehlen under dise zeiten das hüpsche kunststuk Perilli/ Perilli ochs von einem Ochsen/ darinn die armen Menschen solten gebraaten und ein Ochsen muggen von sich hören lassen. Der Sicilianische Tyran Phalaris laßt ihm zwar dis praesent zu führen/ fand aber kein besseren anfang zu machen als bej dem meister selbsten.

Evilmerodach. Evilmerodach folgete auff seinen Vatter Nebucadnezar in der Babylonischen herrschafft/ in dem 37. jahr/ der ersten gefenglichen Jahr der Welt 3390. abführung der Juden/ und 26. jahr/ der anderen abführung wie es gerechnet wird. Diser erbarmte sich über den König Jech-

Gott gebemütiget. frejen Him̃el herumschweiffend/ müßte bezeichnen den obersten gewalt der höchsten Majestet in dem Him̃el. Er hat under sich gebracht die Phoenicier, Palaestiner, Ammoniter, Moabiter, Idumeer/ Syrer Assyrer, Meden, Perser / Elymeer, Aegyptier, Trogloditen, Strabol. 15 Mohren. Josephus der Jüdische gesch ichtschreiber/ erzehlt auß Megasthene, beschreiberen der Indianischen geschichten/ diser Nebucadnezar habe ganz Asiam und ein gut theil Africae beherrschet / und seje für grösser dann Hercules selbsten gehalten worden. Die mächtige Statt Tyrus hat er nach 13. Jähriger belägerung erobert. Er hat auch in einer sehr grossen schlacht erlegt / den Necho oder Nechao (Herodotus nent ihn Necum) welcher in AEgypten herrschete und sich understanden einen graben auß dem fluß Nilo in das rohte Meer zu führen/ daß man dardurch mit Galleen fahren möchte/ bej welchem werk 120000. Menschen gestorben und verdorben sind / und ist doch nichts außgerichtet worden. Darbej ware auch Nebucadnezar ein liebhaber der weisen und deren welche etwas wußten/ ohne welcher studien und fleiß der weißheit / erfahrenheit und allerhand wüssenschafften kein gewalk langwirig und daurhafft sein kan.

Was zur zeit deß Prepheten Daniels für berümte weisen under den Heiden. Um̃ dise zeit und da der Prophet Daniel under disem Monarchen lebte/ hatten under den Heiden alß weise ihr wesen/ namlich Thales Milesius, Solon Atheniensis, Periander Corinthius, Cleo bulus, Lydius Chilon, Bias Prienaeus, Pittacus Mityleneus. Welchen andere noch hinzu thun/ Pythagoram Samium, Mysonem Chenaeum, Epimenidem Cretensem, Anacharsin Scytham, und Herod l. 8 der fablen urheber AEsopum. Under welchen Thales solle gelehrt haben/ die Seelen der Menschen sejen unsterblich. Gott wisse auch die gedanken der Menschen/ und habe weder anfang noch end.

Etliche zehlen under dise zeiten das hüpsche kunststuk Perilli/ Perilli ochs von einem Ochsen/ darinn die armen Menschen solten gebraaten und ein Ochsen muggen von sich hören lassen. Der Sicilianische Tyran Phalaris laßt ihm zwar dis praesent zu führen/ fand aber kein besseren anfang zu machen als bej dem meister selbsten.

Evilmerodach. Evilmerodach folgete auff seinen Vatter Nebucadnezar in der Babylonischen herrschafft/ in dem 37. jahr/ der ersten gefenglichen Jahr der Welt 3390. abführung der Juden/ und 26. jahr/ der anderen abführung wie es gerechnet wird. Diser erbarmte sich über den König Jech-

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[63/0093] frejen Him̃el herumschweiffend/ müßte bezeichnen den obersten gewalt der höchsten Majestet in dem Him̃el. Er hat under sich gebracht die Phoenicier, Palaestiner, Ammoniter, Moabiter, Idumeer/ Syrer Assyrer, Meden, Perser / Elymeer, Aegyptier, Trogloditen, Mohren. Josephus der Jüdische gesch ichtschreiber/ erzehlt auß Megasthene, beschreiberen der Indianischen geschichten/ diser Nebucadnezar habe ganz Asiam und ein gut theil Africae beherrschet / und seje für grösser dann Hercules selbsten gehalten worden. Die mächtige Statt Tyrus hat er nach 13. Jähriger belägerung erobert. Er hat auch in einer sehr grossen schlacht erlegt / den Necho oder Nechao (Herodotus nent ihn Necum) welcher in AEgypten herrschete und sich understanden einen graben auß dem fluß Nilo in das rohte Meer zu führen/ daß man dardurch mit Galleen fahren möchte/ bej welchem werk 120000. Menschen gestorben und verdorben sind / und ist doch nichts außgerichtet worden. Darbej ware auch Nebucadnezar ein liebhaber der weisen und deren welche etwas wußten/ ohne welcher studien und fleiß der weißheit / erfahrenheit und allerhand wüssenschafften kein gewalk langwirig und daurhafft sein kan. Gott gebemütiget. Strabol. 15 Um̃ dise zeit und da der Prophet Daniel under disem Monarchen lebte/ hatten under den Heiden alß weise ihr wesen/ namlich Thales Milesius, Solon Atheniensis, Periander Corinthius, Cleo bulus, Lydius Chilon, Bias Prienaeus, Pittacus Mityleneus. Welchen andere noch hinzu thun/ Pythagoram Samium, Mysonem Chenaeum, Epimenidem Cretensem, Anacharsin Scytham, und der fablen urheber AEsopum. Under welchen Thales solle gelehrt haben/ die Seelen der Menschen sejen unsterblich. Gott wisse auch die gedanken der Menschen/ und habe weder anfang noch end. Was zur zeit deß Prepheten Daniels für berümte weisen under den Heiden. Herod l. 8 Etliche zehlen under dise zeiten das hüpsche kunststuk Perilli/ von einem Ochsen/ darinn die armen Menschen solten gebraaten und ein Ochsen muggen von sich hören lassen. Der Sicilianische Tyran Phalaris laßt ihm zwar dis praesent zu führen/ fand aber kein besseren anfang zu machen als bej dem meister selbsten. Perilli ochs Evilmerodach folgete auff seinen Vatter Nebucadnezar in der Babylonischen herrschafft/ in dem 37. jahr/ der ersten gefenglichen abführung der Juden/ und 26. jahr/ der anderen abführung wie es gerechnet wird. Diser erbarmte sich über den König Jech- Evilmerodach. Jahr der Welt 3390.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/93>, abgerufen am 24.11.2024.