Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.Thaten der Gnade. III. Stück. sie, daß der Heyland meistens arme, ver-achtete und einfältige Leuthe zu seinen Nach- folgern habe, wiewolen er freylich an allen Orten auch einige wenige unter denen Gros- sen hat, die sich durch den Glanz ihrer Herr- lichkeit nicht hindern lassen, als geistlich arme in dem gecreutzigten JEsu ihre wahre Ho- heit zu suchen, so stosset sich an diesem allem die ausschweifende Vernunft, und der Hey- land wird mit allen seinen Seligkeiten sol- chen wie den Griechen eine Thorheit. Sie suchen lieber in denen Wegen ihrer Blind- heit und Sicherheit bey der Welt ihre grosse Absichten, als in der Ordnung des Heils bey JEsu, das, was sie ewig und vollkom- men vergnügen und herrlich machen könnte. Die zweyte ist diese: Der meiste Theil der Menschen in unseren Tagen, ist ganz er- füllet mit Begierden nach Reichthum, Pracht und Wollüsten, nach denen Vortheilen und Herrlichkeiten dieser Erde. Sehen nun solche, daß bey der Nachfolge JEsu nichts dergleichen zu finden, und daß man mei- stentheils bey dem wahren Wesen des Chri- stenthums unter manchem Leiden der Welt müsse gecreutziget seyn, erblicken solche an- dere wahre That-Christen unter denen Füs- sen der irdischgesinnten Menschen, und der Verächter JEsu, so wird ihnen die Gott- seligkeit verdächtig, mißfällig und verdrüß- lich,
Thaten der Gnade. III. Stuͤck. ſie, daß der Heyland meiſtens arme, ver-achtete und einfaͤltige Leuthe zu ſeinen Nach- folgern habe, wiewolen er freylich an allen Orten auch einige wenige unter denen Groſ- ſen hat, die ſich durch den Glanz ihrer Herr- lichkeit nicht hindern laſſen, als geiſtlich arme in dem gecreutzigten JEſu ihre wahre Ho- heit zu ſuchen, ſo ſtoſſet ſich an dieſem allem die ausſchweifende Vernunft, und der Hey- land wird mit allen ſeinen Seligkeiten ſol- chen wie den Griechen eine Thorheit. Sie ſuchen lieber in denen Wegen ihrer Blind- heit und Sicherheit bey der Welt ihre groſſe Abſichten, als in der Ordnung des Heils bey JEſu, das, was ſie ewig und vollkom- men vergnuͤgen und herrlich machen koͤnnte. Die zweyte iſt dieſe: Der meiſte Theil der Menſchen in unſeren Tagen, iſt ganz er- fuͤllet mit Begierden nach Reichthum, Pracht und Wolluͤſten, nach denen Vortheilen und Herrlichkeiten dieſer Erde. Sehen nun ſolche, daß bey der Nachfolge JEſu nichts dergleichen zu finden, und daß man mei- ſtentheils bey dem wahren Weſen des Chri- ſtenthums unter manchem Leiden der Welt muͤſſe gecreutziget ſeyn, erblicken ſolche an- dere wahre That-Chriſten unter denen Fuͤſ- ſen der irdiſchgeſinnten Menſchen, und der Veraͤchter JEſu, ſo wird ihnen die Gott- ſeligkeit verdaͤchtig, mißfaͤllig und verdruͤß- lich,
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Thaten der Gnade. III. Stuͤck.
ſie, daß der Heyland meiſtens arme, ver-
achtete und einfaͤltige Leuthe zu ſeinen Nach-
folgern habe, wiewolen er freylich an allen
Orten auch einige wenige unter denen Groſ-
ſen hat, die ſich durch den Glanz ihrer Herr-
lichkeit nicht hindern laſſen, als geiſtlich arme
in dem gecreutzigten JEſu ihre wahre Ho-
heit zu ſuchen, ſo ſtoſſet ſich an dieſem allem
die ausſchweifende Vernunft, und der Hey-
land wird mit allen ſeinen Seligkeiten ſol-
chen wie den Griechen eine Thorheit. Sie
ſuchen lieber in denen Wegen ihrer Blind-
heit und Sicherheit bey der Welt ihre groſſe
Abſichten, als in der Ordnung des Heils
bey JEſu, das, was ſie ewig und vollkom-
men vergnuͤgen und herrlich machen koͤnnte.
Die zweyte iſt dieſe: Der meiſte Theil der
Menſchen in unſeren Tagen, iſt ganz er-
fuͤllet mit Begierden nach Reichthum, Pracht
und Wolluͤſten, nach denen Vortheilen und
Herrlichkeiten dieſer Erde. Sehen nun
ſolche, daß bey der Nachfolge JEſu nichts
dergleichen zu finden, und daß man mei-
ſtentheils bey dem wahren Weſen des Chri-
ſtenthums unter manchem Leiden der Welt
muͤſſe gecreutziget ſeyn, erblicken ſolche an-
dere wahre That-Chriſten unter denen Fuͤſ-
ſen der irdiſchgeſinnten Menſchen, und der
Veraͤchter JEſu, ſo wird ihnen die Gott-
ſeligkeit verdaͤchtig, mißfaͤllig und verdruͤß-
lich,
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