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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. III. Stück.
wollen, sind am heftigsten mit denen Fäu-
stenschlägen des Satans geschlagen, mit sei-
nen feurigen Pfeilen verwundet, und mit
den entsetzlichsten gotteslästerlichsten Gedan-
ken geplaget worden. Andere, wenn sie sich
auf die Anhörung des göttlichen Worts,
und zu dem Genuß des Abendmahls des
HErrn am herzlichsten zubereitet, wie hier
unsere selige Person gethan, sind am mei-
sten von dem Feind überfallen, verwirret
und hingerissen worden. Da bilden sich öf-
ters die Seelen in solchen dunkeln Wegen
ein, der HErr strafe sie wegen ihrer Un-
würdigkeit, lassen öfters die heilsamsten und
nöthigsten Uebungen fahren, und da hat
denn der Feind gewonnen. Nein! geäng-
stigte Seelen! glaubet diesen Gedanken
nicht! und lasset euch das Ziel nicht verru-
cken. Eben darum, weilen der Feind sie-
het, daß er bey dem Gebrauch der Gnaden-
mitteln in der Gefahr sich befindet, euch zu
verliehren, darum setzet er sich dagegen, und
will sie euch aus denen Händen reissen. Je
mehr Widerstand ihr also findet, desto an-
haltender und treuer brauchet die Gnade,
die euch anerboten ist, und desto zuversicht-
licher hoffet, der Heyland seye in der Nähe,
euch zu helfen und zum Leben zu bringen.

Am Montage nach dem Palmsonntage,
und folglich Tages darauf, als obiges wäh-

rend
Q 3

Thaten der Gnade. III. Stuͤck.
wollen, ſind am heftigſten mit denen Faͤu-
ſtenſchlaͤgen des Satans geſchlagen, mit ſei-
nen feurigen Pfeilen verwundet, und mit
den entſetzlichſten gotteslaͤſterlichſten Gedan-
ken geplaget worden. Andere, wenn ſie ſich
auf die Anhoͤrung des goͤttlichen Worts,
und zu dem Genuß des Abendmahls des
HErrn am herzlichſten zubereitet, wie hier
unſere ſelige Perſon gethan, ſind am mei-
ſten von dem Feind uͤberfallen, verwirret
und hingeriſſen worden. Da bilden ſich oͤf-
ters die Seelen in ſolchen dunkeln Wegen
ein, der HErr ſtrafe ſie wegen ihrer Un-
wuͤrdigkeit, laſſen oͤfters die heilſamſten und
noͤthigſten Uebungen fahren, und da hat
denn der Feind gewonnen. Nein! geaͤng-
ſtigte Seelen! glaubet dieſen Gedanken
nicht! und laſſet euch das Ziel nicht verru-
cken. Eben darum, weilen der Feind ſie-
het, daß er bey dem Gebrauch der Gnaden-
mitteln in der Gefahr ſich befindet, euch zu
verliehren, darum ſetzet er ſich dagegen, und
will ſie euch aus denen Haͤnden reiſſen. Je
mehr Widerſtand ihr alſo findet, deſto an-
haltender und treuer brauchet die Gnade,
die euch anerboten iſt, und deſto zuverſicht-
licher hoffet, der Heyland ſeye in der Naͤhe,
euch zu helfen und zum Leben zu bringen.

Am Montage nach dem Palmſonntage,
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[245/0297] Thaten der Gnade. III. Stuͤck. wollen, ſind am heftigſten mit denen Faͤu- ſtenſchlaͤgen des Satans geſchlagen, mit ſei- nen feurigen Pfeilen verwundet, und mit den entſetzlichſten gotteslaͤſterlichſten Gedan- ken geplaget worden. Andere, wenn ſie ſich auf die Anhoͤrung des goͤttlichen Worts, und zu dem Genuß des Abendmahls des HErrn am herzlichſten zubereitet, wie hier unſere ſelige Perſon gethan, ſind am mei- ſten von dem Feind uͤberfallen, verwirret und hingeriſſen worden. Da bilden ſich oͤf- ters die Seelen in ſolchen dunkeln Wegen ein, der HErr ſtrafe ſie wegen ihrer Un- wuͤrdigkeit, laſſen oͤfters die heilſamſten und noͤthigſten Uebungen fahren, und da hat denn der Feind gewonnen. Nein! geaͤng- ſtigte Seelen! glaubet dieſen Gedanken nicht! und laſſet euch das Ziel nicht verru- cken. Eben darum, weilen der Feind ſie- het, daß er bey dem Gebrauch der Gnaden- mitteln in der Gefahr ſich befindet, euch zu verliehren, darum ſetzet er ſich dagegen, und will ſie euch aus denen Haͤnden reiſſen. Je mehr Widerſtand ihr alſo findet, deſto an- haltender und treuer brauchet die Gnade, die euch anerboten iſt, und deſto zuverſicht- licher hoffet, der Heyland ſeye in der Naͤhe, euch zu helfen und zum Leben zu bringen. Am Montage nach dem Palmſonntage, und folglich Tages darauf, als obiges waͤh- rend Q 3

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/297>, abgerufen am 21.11.2024.