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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Der grossen und seligen
sünden in dem Blute JEsu die Versöhnung
und die Reinigung. 5. Ob die wahre Lie-
be GOttes und des Nächstens in dein Herze
ausgegossen sey, denn ein jeglicher, der
da Liebe hat, der ist aus GOtt ge-
bohren
. Findest du diese Kennzeichen bey
dir, so darfst du sicher und ungezweifelt hof-
fen, und vergwissert seyn, daß du ein Er-
be des Lebens, und der Seligkeit seyest,
und auch bleiben werdest, so du deinem
Heylande wirst getreu seyn bis in den Tod.
Du hast also nicht nöthig zu deinem Troste
noch etwas ausserordentliches zu suchen.

Unsere nun begnadete, in das Hauß des
Vaters aufgenommene, und mit seiner
Freundlichkeit so herzlich und innig erquick-
te Seele, freuete sich auf eine ausnehmen-
de Weise über die unbegreifliche und alle
ihre Gedanken übersteigende Erbarmung
und Liebe, und über die unaussprechlichen
Wohlthaten des HErrn. Sie stimmete
gleichsam mit David an: Lobe den HErrn,
meine Seele! und was in mir ist sei-
nen heiligen Namen. Lobe den HErrn,
meine Seele! und vergiß nicht, was
er dir gutes gethan hat, der dir alle
deine Sünde vergiebet, und heilet al-
le deine Gebrechen.
Je herzlicher und
freudiger aber die Empfindung von der Lie-

be

Der groſſen und ſeligen
ſuͤnden in dem Blute JEſu die Verſoͤhnung
und die Reinigung. 5. Ob die wahre Lie-
be GOttes und des Naͤchſtens in dein Herze
ausgegoſſen ſey, denn ein jeglicher, der
da Liebe hat, der iſt aus GOtt ge-
bohren
. Findeſt du dieſe Kennzeichen bey
dir, ſo darfſt du ſicher und ungezweifelt hof-
fen, und vergwiſſert ſeyn, daß du ein Er-
be des Lebens, und der Seligkeit ſeyeſt,
und auch bleiben werdeſt, ſo du deinem
Heylande wirſt getreu ſeyn bis in den Tod.
Du haſt alſo nicht noͤthig zu deinem Troſte
noch etwas auſſerordentliches zu ſuchen.

Unſere nun begnadete, in das Hauß des
Vaters aufgenommene, und mit ſeiner
Freundlichkeit ſo herzlich und innig erquick-
te Seele, freuete ſich auf eine ausnehmen-
de Weiſe uͤber die unbegreifliche und alle
ihre Gedanken uͤberſteigende Erbarmung
und Liebe, und uͤber die unausſprechlichen
Wohlthaten des HErrn. Sie ſtimmete
gleichſam mit David an: Lobe den HErrn,
meine Seele! und was in mir iſt ſei-
nen heiligen Namen. Lobe den HErrn,
meine Seele! und vergiß nicht, was
er dir gutes gethan hat, der dir alle
deine Suͤnde vergiebet, und heilet al-
le deine Gebrechen.
Je herzlicher und
freudiger aber die Empfindung von der Lie-

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[282/0334] Der groſſen und ſeligen ſuͤnden in dem Blute JEſu die Verſoͤhnung und die Reinigung. 5. Ob die wahre Lie- be GOttes und des Naͤchſtens in dein Herze ausgegoſſen ſey, denn ein jeglicher, der da Liebe hat, der iſt aus GOtt ge- bohren. Findeſt du dieſe Kennzeichen bey dir, ſo darfſt du ſicher und ungezweifelt hof- fen, und vergwiſſert ſeyn, daß du ein Er- be des Lebens, und der Seligkeit ſeyeſt, und auch bleiben werdeſt, ſo du deinem Heylande wirſt getreu ſeyn bis in den Tod. Du haſt alſo nicht noͤthig zu deinem Troſte noch etwas auſſerordentliches zu ſuchen. Unſere nun begnadete, in das Hauß des Vaters aufgenommene, und mit ſeiner Freundlichkeit ſo herzlich und innig erquick- te Seele, freuete ſich auf eine ausnehmen- de Weiſe uͤber die unbegreifliche und alle ihre Gedanken uͤberſteigende Erbarmung und Liebe, und uͤber die unausſprechlichen Wohlthaten des HErrn. Sie ſtimmete gleichſam mit David an: Lobe den HErrn, meine Seele! und was in mir iſt ſei- nen heiligen Namen. Lobe den HErrn, meine Seele! und vergiß nicht, was er dir gutes gethan hat, der dir alle deine Suͤnde vergiebet, und heilet al- le deine Gebrechen. Je herzlicher und freudiger aber die Empfindung von der Lie- be

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/334>, abgerufen am 24.11.2024.