Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.Vorrede. tet werden. b.) Und wem ist nichtbekannt! was für traurige Folgen die größte Thaten der Helden haben, wie viele tausend Menschen durch dieselbe theils des Lebens beraubet, theils in die kläglichste Schicksale ge- setzet werden. Wie Städte, Fle- cken und Dörfer, ja ganze Länder verwüstet, Menschen und Vieh ih- rer Wohnungen und Unterhalts be- raubet, wie die unschuldigste Ge- schöpfe GOttes verderbet, wie un- zählbare viele Sünden, Missethaten und Uebertrettungen dardurch ge- stiftet, Blutschulden auf ganze Län- der geladen, und der Zorn des HErrn dardurch entzündet werde. Was noch für verborgene entsetzliche Folgen solche Heldenthaten haben, was b.) Es ist hie die Rede nicht von solchen Helden,
die durch gewaltthätige und ungerechte Anfäl- le und Streiche ihrer Feinde gedrungen und genöthiget werden, die Waffen zu ergreifen, und die zu Beschützung der Religion, der Freyheit und des Vaterlandes ihr Leben wa- gen müssen. Vorrede. tet werden. b.) Und wem iſt nichtbekannt! was fuͤr traurige Folgen die groͤßte Thaten der Helden haben, wie viele tauſend Menſchen durch dieſelbe theils des Lebens beraubet, theils in die klaͤglichſte Schickſale ge- ſetzet werden. Wie Staͤdte, Fle- cken und Doͤrfer, ja ganze Laͤnder verwuͤſtet, Menſchen und Vieh ih- rer Wohnungen und Unterhalts be- raubet, wie die unſchuldigſte Ge- ſchoͤpfe GOttes verderbet, wie un- zaͤhlbare viele Suͤnden, Miſſethaten und Uebertrettungen dardurch ge- ſtiftet, Blutſchulden auf ganze Laͤn- der geladen, und der Zorn des HErrn dardurch entzuͤndet werde. Was noch fuͤr verborgene entſetzliche Folgen ſolche Heldenthaten haben, was b.) Es iſt hie die Rede nicht von ſolchen Helden,
die durch gewaltthaͤtige und ungerechte Anfaͤl- le und Streiche ihrer Feinde gedrungen und genoͤthiget werden, die Waffen zu ergreifen, und die zu Beſchuͤtzung der Religion, der Freyheit und des Vaterlandes ihr Leben wa- gen muͤſſen. <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0036"/><fw place="top" type="header">Vorrede.</fw><lb/> tet werden. <note place="foot" n="b.)">Es iſt hie die Rede nicht von ſolchen Helden,<lb/> die durch gewaltthaͤtige und ungerechte Anfaͤl-<lb/> le und Streiche ihrer Feinde gedrungen und<lb/> genoͤthiget werden, die Waffen zu ergreifen,<lb/> und die zu Beſchuͤtzung der Religion, der<lb/> Freyheit und des Vaterlandes ihr Leben wa-<lb/> gen muͤſſen.</note> Und wem iſt nicht<lb/> bekannt! was fuͤr traurige Folgen<lb/> die groͤßte Thaten der Helden haben,<lb/> wie viele tauſend Menſchen durch<lb/> dieſelbe theils des Lebens beraubet,<lb/> theils in die klaͤglichſte Schickſale ge-<lb/> ſetzet werden. Wie Staͤdte, Fle-<lb/> cken und Doͤrfer, ja ganze Laͤnder<lb/> verwuͤſtet, Menſchen und Vieh ih-<lb/> rer Wohnungen und Unterhalts be-<lb/> raubet, wie die unſchuldigſte Ge-<lb/> ſchoͤpfe GOttes verderbet, wie un-<lb/> zaͤhlbare viele Suͤnden, Miſſethaten<lb/> und Uebertrettungen dardurch ge-<lb/> ſtiftet, Blutſchulden auf ganze Laͤn-<lb/> der geladen, und der Zorn des<lb/> HErrn dardurch entzuͤndet werde.<lb/> Was noch fuͤr verborgene entſetzliche<lb/> Folgen ſolche Heldenthaten haben,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0036]
Vorrede.
tet werden. b.) Und wem iſt nicht
bekannt! was fuͤr traurige Folgen
die groͤßte Thaten der Helden haben,
wie viele tauſend Menſchen durch
dieſelbe theils des Lebens beraubet,
theils in die klaͤglichſte Schickſale ge-
ſetzet werden. Wie Staͤdte, Fle-
cken und Doͤrfer, ja ganze Laͤnder
verwuͤſtet, Menſchen und Vieh ih-
rer Wohnungen und Unterhalts be-
raubet, wie die unſchuldigſte Ge-
ſchoͤpfe GOttes verderbet, wie un-
zaͤhlbare viele Suͤnden, Miſſethaten
und Uebertrettungen dardurch ge-
ſtiftet, Blutſchulden auf ganze Laͤn-
der geladen, und der Zorn des
HErrn dardurch entzuͤndet werde.
Was noch fuͤr verborgene entſetzliche
Folgen ſolche Heldenthaten haben,
was
b.) Es iſt hie die Rede nicht von ſolchen Helden,
die durch gewaltthaͤtige und ungerechte Anfaͤl-
le und Streiche ihrer Feinde gedrungen und
genoͤthiget werden, die Waffen zu ergreifen,
und die zu Beſchuͤtzung der Religion, der
Freyheit und des Vaterlandes ihr Leben wa-
gen muͤſſen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |