Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 20. Cap. der hinnen entwendet worden. Meine Mut-ter hat solche/ als die jhrige aufferzogen. Man hieß sie meine Schwester. Jch wil sie wider von dannen führen/ vnd den jhrigen zustellen. Andere wollen/ es geschehe von dem Ci- Cicero: Jhr besitzet meine Stadt- bestrei-
Das 20. Cap. der hinnen entwendet worden. Meine Mut-ter hat ſolche/ als die jhrige aufferzogen. Man hieß ſie meine Schweſter. Jch wil ſie wider von dannen fuͤhren/ vnd den jhrigen zuſtellen. Andere wollen/ es geſchehe von dem Ci- Cicero: Jhr beſitzet meine Stadt- beſtrei-
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Das 20. Cap. der
hinnen entwendet worden. Meine Mut-
ter hat ſolche/ als die jhrige aufferzogen.
Man hieß ſie meine Schweſter. Jch
wil ſie wider von dannen fuͤhren/ vnd
den jhrigen zuſtellen.
Andere wollen/ es geſchehe von dem Ci-
ceronen/ wenn er ſaget: Meinen Vetter
habet jhr/ da er doch nicht in die Acht
erklaͤret war/ getoͤdet; da er getoͤdtet war/
habet jhr jhn in die Zahl der geaͤchteten
geſchrieben: Aus meinem Hauſe habt
jhr mich mit Gewalt vertrieben; jhr beſi-
tzet mein Erbtheil/ was wollet jhr mehr?
Cicero: Jhr beſitzet meine Stadt-
vnd Landguͤtter/ jhr lebet von der Barm-
hertzigkeit anderer Leute. Jch laſſe es
geſchehen/ weil mein Gemuͤth ſittſam
iſt/ vnd weil es ſeyn muß. Mein Hauß
ſtehet dir offen/ mir iſt es verſchloſſen/ ich
leyde ſolches. Du gebraucheſt dich mei-
nes groſſen Geſindes. Jch habe keinen
Knecht/ vnd leyde ſolches/ halte auch
davor/ ich muͤſſe es leyden. Was wil-
tu mehr? Wem ſtrebeſtu nach? Was
beſtrei-
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