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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 21. Cap. der
Gieng ein Jungfrawen Chor jährlich durch zarte
Felder/
Besuchte nach Gebrauch die wunderedle Wälder
Wenn nach deß Winters Grimm die
sanffte Lufft fieng an/
Vnd lud in Höffligkeit den Sommer
auff den Plan:
Die süsse Nachtigal in Mirjams Paucke
sunge
Nach kunst die freye Lerch in Barac Cim-
bel klunge/
Jn der Debora Lied der Turtel stimm-
te ein
Vnd muste solche Klag deß Davids
Harpffe seyn:
Daselbst beweinten sie der Nimffen schönste Krone/
So je die Sonne sah von jhres Wagens Throne/
Als sie durch Syrien mit jhren Rossen fuhr
Vnd kam bey Gilead in deine/ Jephtha/ Fluhr. etc.

Jst eine Poetische Periphrasey/ vnd
kürtzlich so viel gesagt: Zur Zeit der Köni-
ge in Jsrael/ giengen Jährlich im Frü-
ling die Töchter deß Landes hin die
Tochter Jephtha zubeweinen.

Item:

Wie ist das klare Liecht so bald verfinstert worden?
Wie hat die Ehren Nimf verlassen jhren Orden
Vnd ist gezogen ab? zu hoher Nimfen Schaar
Da nach der Marter Qual die Doro-
thea war?
Da
Das 21. Cap. der
Gieng ein Jungfrawen Chor jaͤhrlich durch zarte
Felder/
Beſuchte nach Gebrauch die wunderedle Waͤlder
Wenn nach deß Winters Grimm die
ſanffte Lufft fieng an/
Vnd lud in Hoͤffligkeit den Sommer
auff den Plan:
Die ſuͤſſe Nachtigal in Mirjams Paucke
ſunge
Nach kunſt die freye Lerch in Barac Cim-
bel klunge/
Jn der Debora Lied der Turtel ſtimm-
te ein
Vnd muſte ſolche Klag deß Davids
Harpffe ſeyn:
Daſelbſt beweinten ſie der Nimffen ſchoͤnſte Krone/
So je die Sonne ſah von jhres Wagens Throne/
Als ſie durch Syrien mit jhren Roſſen fuhr
Vnd kam bey Gilead in deine/ Jephtha/ Fluhr. ꝛc.

Jſt eine Poetiſche Periphraſey/ vnd
kuͤrtzlich ſo viel geſagt: Zur Zeit der Koͤni-
ge in Jſrael/ giengen Jaͤhrlich im Fruͤ-
ling die Toͤchter deß Landes hin die
Tochter Jephtha zubeweinen.

Item:

Wie iſt das klare Liecht ſo bald verfinſtert worden?
Wie hat die Ehren Nimf verlaſſen jhren Orden
Vnd iſt gezogen ab? zu hoher Nimfen Schaar
Da nach der Marter Qual die Doro-
thea war?
Da
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[208/0228] Das 21. Cap. der Gieng ein Jungfrawen Chor jaͤhrlich durch zarte Felder/ Beſuchte nach Gebrauch die wunderedle Waͤlder Wenn nach deß Winters Grimm die ſanffte Lufft fieng an/ Vnd lud in Hoͤffligkeit den Sommer auff den Plan: Die ſuͤſſe Nachtigal in Mirjams Paucke ſunge Nach kunſt die freye Lerch in Barac Cim- bel klunge/ Jn der Debora Lied der Turtel ſtimm- te ein Vnd muſte ſolche Klag deß Davids Harpffe ſeyn: Daſelbſt beweinten ſie der Nimffen ſchoͤnſte Krone/ So je die Sonne ſah von jhres Wagens Throne/ Als ſie durch Syrien mit jhren Roſſen fuhr Vnd kam bey Gilead in deine/ Jephtha/ Fluhr. ꝛc. Jſt eine Poetiſche Periphraſey/ vnd kuͤrtzlich ſo viel geſagt: Zur Zeit der Koͤni- ge in Jſrael/ giengen Jaͤhrlich im Fruͤ- ling die Toͤchter deß Landes hin die Tochter Jephtha zubeweinen. Item: Wie iſt das klare Liecht ſo bald verfinſtert worden? Wie hat die Ehren Nimf verlaſſen jhren Orden Vnd iſt gezogen ab? zu hoher Nimfen Schaar Da nach der Marter Qual die Doro- thea war? Da

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/228>, abgerufen am 25.11.2024.