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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 26. Cap. der

Jch kan nicht gedencken/ das aus deiner
gebenedeyeten Seiten/ welche zu Heyl dem
gantzen Menschlichen Geschlechte ist auffge-
geben worden/ weren vnnütziglich so viel
Brunnen deß blutigen Schweisses hervor
gequollen[.] Jch kan nicht gleuben/ das we-
gen Gesundheit deß sterbkrancken Knechtes
vergeblichen die vnschuldigen Adern nicht
dem Sclaven/ sondern dem Herrn geschlg-
gen worden.

Wie solte ich dafür halten/ daß der zar-
teste/ schöneste/ vnd edelste Leib ohne Vrsach
sey nur mit Purpur gefärbet: Wie? Mit
Purpur gefärbet? Jawol beflecket: Mit
Marter gepeiniget: Wie? Mit Marter
gepeiniget? Ja wol zerrissen: Mit Peit-
schen zerhawen: Wie? Mit Peitschen
zerhawen? Ja wol zu boden geschlagen/
Ach zuboden geschlagen worden. Dieses
Exempel gehöret vnter die andere Art. Apu-
lejus: Ein Mann vor allen/ die jemahls zu
Numantien vordessen gewesen seyn/ jetzunder
seyn/ vnd ins künfftige werden seyn/ vnter
den frömmesten der berühmbteste/ vnter
den berühmbtesten der frömmeste/ vnd
vnter beyden der Gelehrteste.

Philo-
Das 26. Cap. der

Jch kan nicht gedencken/ das aus deiner
gebenedeyeten Seiten/ welche zu Heyl dem
gantzen Menſchlichen Geſchlechte iſt auffge-
geben worden/ weren vnnuͤtziglich ſo viel
Brunnen deß blutigen Schweiſſes hervor
gequollen[.] Jch kan nicht gleuben/ das we-
gen Geſundheit deß ſterbkrancken Knechtes
vergeblichen die vnſchuldigen Adern nicht
dem Sclaven/ ſondern dem Herꝛn geſchlg-
gen worden.

Wie ſolte ich dafuͤr halten/ daß der zar-
teſte/ ſchoͤneſte/ vnd edelſte Leib ohne Vrſach
ſey nur mit Purpur gefaͤrbet: Wie? Mit
Purpur gefaͤrbet? Jawol beflecket: Mit
Marter gepeiniget: Wie? Mit Marter
gepeiniget? Ja wol zerꝛiſſen: Mit Peit-
ſchen zerhawen: Wie? Mit Peitſchen
zerhawen? Ja wol zu boden geſchlagen/
Ach zuboden geſchlagen worden. Dieſes
Exempel gehoͤret vnter die andere Art. Apu-
lejus: Ein Mann vor allen/ die jemahls zu
Numantien vordeſſen geweſen ſeyn/ jetzunder
ſeyn/ vnd ins kuͤnfftige werden ſeyn/ vnter
den froͤmmeſten der beruͤhmbteſte/ vnter
den beruͤhmbteſten der froͤmmeſte/ vnd
vnter beyden der Gelehrteſte.

Philo-
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[264/0284] Das 26. Cap. der Jch kan nicht gedencken/ das aus deiner gebenedeyeten Seiten/ welche zu Heyl dem gantzen Menſchlichen Geſchlechte iſt auffge- geben worden/ weren vnnuͤtziglich ſo viel Brunnen deß blutigen Schweiſſes hervor gequollen. Jch kan nicht gleuben/ das we- gen Geſundheit deß ſterbkrancken Knechtes vergeblichen die vnſchuldigen Adern nicht dem Sclaven/ ſondern dem Herꝛn geſchlg- gen worden. Wie ſolte ich dafuͤr halten/ daß der zar- teſte/ ſchoͤneſte/ vnd edelſte Leib ohne Vrſach ſey nur mit Purpur gefaͤrbet: Wie? Mit Purpur gefaͤrbet? Jawol beflecket: Mit Marter gepeiniget: Wie? Mit Marter gepeiniget? Ja wol zerꝛiſſen: Mit Peit- ſchen zerhawen: Wie? Mit Peitſchen zerhawen? Ja wol zu boden geſchlagen/ Ach zuboden geſchlagen worden. Dieſes Exempel gehoͤret vnter die andere Art. Apu- lejus: Ein Mann vor allen/ die jemahls zu Numantien vordeſſen geweſen ſeyn/ jetzunder ſeyn/ vnd ins kuͤnfftige werden ſeyn/ vnter den froͤmmeſten der beruͤhmbteſte/ vnter den beruͤhmbteſten der froͤmmeſte/ vnd vnter beyden der Gelehrteſte. Philo-

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/284>, abgerufen am 22.11.2024.