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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 28. Cap. der
stu dich in allen Sünden vnd Schanden
vmbgeweltzet. Allhier ist eine dreyfache A-
naphora/ vnd sehr scharff in den Anzügen.

Cicero: Ankläger seyn diejenigen/
die deß Roscien Gütter angefallen: Der ver-
antwortet sich/ denn sie nichts als das be-
kümmerte Elend gelassen haben. Ankläger
seyn die jenige/ denen zustatten kömmet/ daß
der Vatter deß Roscien erwürget worden:
Der verantwortet sich/ dem der Tod deß Vat-
ters nicht nur Schwermuht/ sondern auch
Armuht gebracht hat. Ankläger seyn die je-
nigen/ welche dazumahl jhn zuerstechen heff-
tig getrachtet haben: Der verantwortet sich/
der auch zu diesem Gericht mit einer Quardi
kommen ist/ damit er nicht vor ewern Augen
hingerichtet würde. Endlich Ankläger seyn
die jenigen/ welche die Gemeine mit Gewalt
fordert: Der verantwortet sich/ der allei-
ne von jhrer schändlichen Mordthat ist vber-
blieben.

Cicero: Das Handgelübniß zulei-
sten ist nicht erschienen: Wer? Der
Blutsfreund. Wenn auch diese Sache das
Ansehen hette/ daß sie vor sich selbst die wich-
tigste were/ jedoch könte die Grewlichheit

dersel-

Das 28. Cap. der
ſtu dich in allen Suͤnden vnd Schanden
vmbgeweltzet. Allhier iſt eine dreyfache A-
naphora/ vnd ſehr ſcharff in den Anzuͤgen.

Cicero: Anklaͤger ſeyn diejenigen/
die deß Roſcien Guͤtter angefallen: Der ver-
antwortet ſich/ denn ſie nichts als das be-
kuͤmmerte Elend gelaſſen haben. Anklaͤger
ſeyn die jenige/ denen zuſtatten koͤmmet/ daß
der Vatter deß Roſcien erwuͤrget worden:
Der verantwortet ſich/ dem der Tod deß Vat-
ters nicht nur Schwermuht/ ſondern auch
Armuht gebracht hat. Anklaͤger ſeyn die je-
nigen/ welche dazumahl jhn zuerſtechen heff-
tig getrachtet haben: Der verantwortet ſich/
der auch zu dieſem Gericht mit einer Quardi
kommen iſt/ damit er nicht vor ewern Augen
hingerichtet wuͤrde. Endlich Anklaͤger ſeyn
die jenigen/ welche die Gemeine mit Gewalt
fordert: Der verantwortet ſich/ der allei-
ne von jhrer ſchaͤndlichen Mordthat iſt vber-
blieben.

Cicero: Das Handgeluͤbniß zulei-
ſten iſt nicht erſchienen: Wer? Der
Blutsfreund. Wenn auch dieſe Sache das
Anſehen hette/ daß ſie vor ſich ſelbſt die wich-
tigſte were/ jedoch koͤnte die Grewlichheit

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[284/0304] Das 28. Cap. der ſtu dich in allen Suͤnden vnd Schanden vmbgeweltzet. Allhier iſt eine dreyfache A- naphora/ vnd ſehr ſcharff in den Anzuͤgen. Cicero: Anklaͤger ſeyn diejenigen/ die deß Roſcien Guͤtter angefallen: Der ver- antwortet ſich/ denn ſie nichts als das be- kuͤmmerte Elend gelaſſen haben. Anklaͤger ſeyn die jenige/ denen zuſtatten koͤmmet/ daß der Vatter deß Roſcien erwuͤrget worden: Der verantwortet ſich/ dem der Tod deß Vat- ters nicht nur Schwermuht/ ſondern auch Armuht gebracht hat. Anklaͤger ſeyn die je- nigen/ welche dazumahl jhn zuerſtechen heff- tig getrachtet haben: Der verantwortet ſich/ der auch zu dieſem Gericht mit einer Quardi kommen iſt/ damit er nicht vor ewern Augen hingerichtet wuͤrde. Endlich Anklaͤger ſeyn die jenigen/ welche die Gemeine mit Gewalt fordert: Der verantwortet ſich/ der allei- ne von jhrer ſchaͤndlichen Mordthat iſt vber- blieben. Cicero: Das Handgeluͤbniß zulei- ſten iſt nicht erſchienen: Wer? Der Blutsfreund. Wenn auch dieſe Sache das Anſehen hette/ daß ſie vor ſich ſelbſt die wich- tigſte were/ jedoch koͤnte die Grewlichheit derſel-

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/304>, abgerufen am 22.11.2024.