Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. achtet deinet Geschencke wenig: Machedich an einen andern Ort. Du hast Gärten an der Tiber gelegen/ vnd solche an dem Ort fleissig zugerichtet/ da alle Jugend/ in dem Wasser daselbst zu- schwimmen/ hinkommet. Cicero führet abermahl die Stadt Rom allein B b v
Teutſchen Rhetorica. achtet deinet Geſchencke wenig: Machedich an einen andern Ort. Du haſt Gaͤrten an der Tiber gelegen/ vnd ſolche an dem Ort fleiſſig zugerichtet/ da alle Jugend/ in dem Waſſer daſelbſt zu- ſchwimmen/ hinkommet. Cicero fuͤhret abermahl die Stadt Rom allein B b v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0413" n="393"/><fw place="top" type="header">Teutſchen Rhetorica.</fw><lb/> achtet deinet Geſchencke wenig: Mache<lb/> dich an einen andern Ort. Du haſt<lb/> Gaͤrten an der Tiber gelegen/ vnd ſolche<lb/> an dem Ort fleiſſig zugerichtet/ da alle<lb/> Jugend/ in dem Waſſer daſelbſt zu-<lb/> ſchwimmen/ hinkommet.</p><lb/> <p>Cicero fuͤhret abermahl die Stadt Rom<lb/> ein/ als ob ſie den Catilinen anredet vnd ſa-<lb/> get: Nun aber haſſet dich das Vatterland/<lb/> welches vnſer aller Mutter iſt/ vnd fuͤrchtet<lb/> ſich vor dir/ auch helt es davor/ daß du auff<lb/> nichts anders/ als wie du ſolches ſchandmoͤr-<lb/> deriſch erwuͤrgen moͤgeſt/ trachteſt/ deſſen<lb/> Anſehen wolteſtu nicht ſchewen? Deſſen<lb/> Vrtheil wolteſtu nicht folgen? Deſſen<lb/> Gewalt wolteſtu nicht fuͤrchten? Dieſes<lb/> (Vatterland/) Catilina/ handelt alſo mit<lb/> dir/ vnd redet gleichfals ſtillſchweigend:<lb/> Durch viel Jahr hero iſt kein Buben-<lb/> ſtuͤck begangen/ denn durch dich/ kein<lb/> Miſſethat geſchehen ohne dich/ dir allein<lb/> iſt vieler Buͤrger Todſchlag/ dir iſt der<lb/> Bundsverwanten Pluͤnderung vnd<lb/> Trangſal freygelaſſen vnd vngeſtraffet<lb/> blieben: Du haſt Macht gehabt nicht<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b v</fw><fw place="bottom" type="catch">allein</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [393/0413]
Teutſchen Rhetorica.
achtet deinet Geſchencke wenig: Mache
dich an einen andern Ort. Du haſt
Gaͤrten an der Tiber gelegen/ vnd ſolche
an dem Ort fleiſſig zugerichtet/ da alle
Jugend/ in dem Waſſer daſelbſt zu-
ſchwimmen/ hinkommet.
Cicero fuͤhret abermahl die Stadt Rom
ein/ als ob ſie den Catilinen anredet vnd ſa-
get: Nun aber haſſet dich das Vatterland/
welches vnſer aller Mutter iſt/ vnd fuͤrchtet
ſich vor dir/ auch helt es davor/ daß du auff
nichts anders/ als wie du ſolches ſchandmoͤr-
deriſch erwuͤrgen moͤgeſt/ trachteſt/ deſſen
Anſehen wolteſtu nicht ſchewen? Deſſen
Vrtheil wolteſtu nicht folgen? Deſſen
Gewalt wolteſtu nicht fuͤrchten? Dieſes
(Vatterland/) Catilina/ handelt alſo mit
dir/ vnd redet gleichfals ſtillſchweigend:
Durch viel Jahr hero iſt kein Buben-
ſtuͤck begangen/ denn durch dich/ kein
Miſſethat geſchehen ohne dich/ dir allein
iſt vieler Buͤrger Todſchlag/ dir iſt der
Bundsverwanten Pluͤnderung vnd
Trangſal freygelaſſen vnd vngeſtraffet
blieben: Du haſt Macht gehabt nicht
allein
B b v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |