Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. Gesetze/ die Testamente/ die Vermächtnisseder Verstorbenen/ die Rechte der Lebendigen: Hastu denn auch den Heraclien aus seinen Vätterlichen Güttern verstossen dürffen? Ita placuit vertere. Die erzürnete Dido spricht bey dem Ja freylich/ eben recht/ die Götter sich bekrän-Maronen also: cken Vmb dich/ mich auch/ wenn sie in jhrem Rath be- dencken Der sterblichen Geschäfft/ in jhrer satten Ruh Sie fragen was du machst/ sie fragen was ich thu. Jch wil nicht halten dich/ ich wil nicht Lügen schelten Was du gesaget hast/ die Wörter mögen gel- ten. Eyl nach Jtalien/ den Winden dich vertraw/ Ein newes Königreich in selben Gräntzen baw. Ein anders bey dem Maronen. Schaw hin/ schaw her/ schaw hin/ da seyn die wei-ten Grentzen/ Du vntrewer Trojan/ die durch so manchen Len- tzen Du geitzig hast gesucht/ da ligstu auff der Erden Gestrecket auß/ miß ab/ was sol dein eygen werden. Genug E e
Teutſchen Rhetorica. Geſetze/ die Teſtamente/ die Vermaͤchtniſſeder Verſtorbenen/ die Rechte der Lebendigen: Haſtu denn auch den Heraclien aus ſeinen Vaͤtterlichen Guͤttern verſtoſſen duͤrffen? Ita placuit vertere. Die erzürnete Dido ſpricht bey dem Ja freylich/ eben recht/ die Goͤtter ſich bekraͤn-Maronen alſo: cken Vmb dich/ mich auch/ wenn ſie in jhrem Rath be- dencken Der ſterblichen Geſchaͤfft/ in jhrer ſatten Ruh Sie fragen was du machſt/ ſie fragen was ich thu. Jch wil nicht halten dich/ ich wil nicht Luͤgen ſchelten Was du geſaget haſt/ die Woͤrter moͤgen gel- ten. Eyl nach Jtalien/ den Winden dich vertraw/ Ein newes Koͤnigreich in ſelben Graͤntzen baw. Ein anders bey dem Maronen. Schaw hin/ ſchaw her/ ſchaw hin/ da ſeyn die wei-ten Grentzen/ Du vntrewer Trojan/ die durch ſo manchen Len- tzen Du geitzig haſt geſucht/ da ligſtu auff der Erden Geſtrecket auß/ miß ab/ was ſol dein eygen werden. Genug E e
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0453" n="433"/><fw place="top" type="header">Teutſchen Rhetorica.</fw><lb/> Geſetze/ die Teſtamente/ die Vermaͤchtniſſe<lb/> der Verſtorbenen/ die Rechte der Lebendigen:<lb/> Haſtu denn auch den Heraclien aus ſeinen<lb/> Vaͤtterlichen Guͤttern verſtoſſen duͤrffen?<lb/><hi rendition="#aq">Ita placuit vertere.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#fr">Die erzürnete Dido ſpricht bey dem<lb/> Maronen alſo:</hi> </head><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ja freylich/ eben recht/ die Goͤtter ſich bekraͤn-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">cken</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Vmb dich/ mich auch/ wenn ſie in jhrem Rath be-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">dencken</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Der ſterblichen Geſchaͤfft/ in jhrer ſatten</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Ruh</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Sie fragen was du machſt/ ſie fragen was</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">ich thu.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Jch wil nicht halten dich/ ich wil nicht Luͤgen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">ſchelten</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Was du geſaget haſt/ die Woͤrter moͤgen gel-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">ten.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Eyl nach Jtalien/ den Winden dich vertraw/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ein newes Koͤnigreich in ſelben Graͤntzen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">baw.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#fr">Ein anders bey dem Maronen.</hi> </head><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Schaw hin/ ſchaw her/ ſchaw hin/ da ſeyn die wei-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">ten Grentzen/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Du vntrewer Trojan/ die durch ſo manchen Len-</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">tzen</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Du geitzig haſt geſucht/ da ligſtu auff der</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">Erden</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Geſtrecket auß/ miß ab/ was ſol dein eygen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">werden.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E e</fw> <fw place="bottom" type="catch">Genug</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [433/0453]
Teutſchen Rhetorica.
Geſetze/ die Teſtamente/ die Vermaͤchtniſſe
der Verſtorbenen/ die Rechte der Lebendigen:
Haſtu denn auch den Heraclien aus ſeinen
Vaͤtterlichen Guͤttern verſtoſſen duͤrffen?
Ita placuit vertere.
Die erzürnete Dido ſpricht bey dem
Maronen alſo:
Ja freylich/ eben recht/ die Goͤtter ſich bekraͤn-
cken
Vmb dich/ mich auch/ wenn ſie in jhrem Rath be-
dencken
Der ſterblichen Geſchaͤfft/ in jhrer ſatten
Ruh
Sie fragen was du machſt/ ſie fragen was
ich thu.
Jch wil nicht halten dich/ ich wil nicht Luͤgen
ſchelten
Was du geſaget haſt/ die Woͤrter moͤgen gel-
ten.
Eyl nach Jtalien/ den Winden dich vertraw/
Ein newes Koͤnigreich in ſelben Graͤntzen
baw.
Ein anders bey dem Maronen.
Schaw hin/ ſchaw her/ ſchaw hin/ da ſeyn die wei-
ten Grentzen/
Du vntrewer Trojan/ die durch ſo manchen Len-
tzen
Du geitzig haſt geſucht/ da ligſtu auff der
Erden
Geſtrecket auß/ miß ab/ was ſol dein eygen
werden.
Genug
E e
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |