Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. me vnd steiffen Geberden Vorbringungvnd Ablegung. Weil dann an diesem vorbringen vnd ab- Sol demnach ein Student mit fleiß im Darumb muß ein Redener zum andern muß
Teutſchen Rhetorica. me vnd ſteiffen Geberden Vorbringungvnd Ablegung. Weil dann an dieſem vorbringen vnd ab- Sol demnach ein Student mit fleiß im Darumb muß ein Redener zum andern muß
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Teutſchen Rhetorica.
me vnd ſteiffen Geberden Vorbringung
vnd Ablegung.
Weil dann an dieſem vorbringen vnd ab-
legen der Reden treffliche Dinge hafften/ wol-
len wir von der Außſprechung anfaͤnglich et-
was ins gemein melden/ darnach inſonder-
heit es weiter fuͤhren.
Sol demnach ein Student mit fleiß im
Anfange mercken/ daß ein groſſer Vn-
terſcheid ſey/ an der Stimme vnd an den
Geberden/ zwiſchen einem Redener/ vnd
einem Comœdianten. Die Comœdianten
haben eine hohe Freyheit/ ſo wohl wegen der
Stimm/ als wegen der Geberden. Die Co-
mœdianten/ nach dem ſie Perſonen haben/
duͤrffen ruffen vnd ſchreyen/ ſchnauben vnd
loben/ gurꝛen vnd murꝛen/ ſpringen vnd lauf-
fen/ welchs alles dem Redener verbotten iſt.
Darumb muß ein Redener zum andern
ſich weißlich vorſehen/ vnd ſeine eygene
Perſon betrachten/ weil andere Geberden
geziemen den Alten/ andere den Maͤnnern/
andere den jungen Geſellen. Er muß bedencken
zum dritten ſeinen Standt/ denn nach
dem der Stande iſt/ iſt jhm erleubet der Stim-
me vnd der Geberden zugebrauchen. Ja er
muß
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